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Im aktuellen Titel (zuletzt "Die Autokrise", ID 34/09) spürt der Autor die Bedeutung des Automobils für Lebensstil und Wirtschaft auf, beschreibt Technik und Design und lässt die Auswirkungen auf die Umwelt nicht ausser Acht. Die aktuellen tagespolitischen Diskussionen sehen das Automobil mit Verbrennungsmotor inzwischen vielfach als Auslaufmodell an. Die unterhaltsame Abhandlung liefert dazu Argumente. Der Rückblick auf die geschichtliche Entwicklung (u.a. Dampfwagen, Elektrowagen, Fahrräder, Eisenbahn) liefert interessante Einblicke und sieht kritisch auf die Vorrangstellung des Verbrennungsmotors. Wenig bekannt sind die politischen und wirtschaftlichen Einflussnahmen, die z.B. die Entwicklungen in der Personen- und Lastbeförderung mit Elektro- oder Dampffahrzeugen deren Weiterentwicklung im 19. Jahrhundert verhindert haben. Klug geschrieben, gut formuliert und lesenswert wird eine interessante Auseinandersetzung mit der als gegebener und scheinbar ewig währender Mobilität der modernen Gesellschaft aufgeworfen. Ob die Leser schon zu dieser Diskussion mit möglichen Konsequenzen bereit sind? (2)

Das Buch eines Publizisten beschreibt einen weiten Bogen, fängt an mit der aktuellen Strukturkrise der Autoindustrie, holt dann aus und bringt die Geschichte von Verkehrsinnovationen und der Entwicklung des Automobils, um schließlich Zukunftsszenarien zu schildern und zu diskutieren. Die Teile 2 und 3 sind jene, die man in der Intensität anderswo nicht findet, Teil 1 könnte aufgrund seiner Wertungen veralten. Die Geschichte gegen den Strich gebürstet (beispielsweise, dass das Elektroauto lange Zeit gute Chancen hatte), die Zukunft mit ihren Eventualitäten gut auf den Punkt gebracht - alles in allem ein gehaltvolles Buch zu den Rahmenbedingungen der Krise einer deutschen Schlüsselindustrie. (2)

Sie haben den Bauplan des Gemeinsamen Marktes unterschrieben. Sie bringen "Think Tanks" gegen unliebsame Entwicklungen in Stellung oder ziehen EU-Bürokraten über Runde Tische. Ihr Rat wird gesucht, ihre Opposition gefürchtet: Nirgendwo in der westlichen Welt sind die Lobbyisten transnationaler Banken und Konzerne so einflußreich wie in Brüssel - und nirgendwo sind sie demokratischer legitimierter Kontrolle weiter entrückt. Johann-Günter König auf den Spuren der heimlichen Herrscher Europas, deren Markt- und Gestaltungsmacht im Zeichen des Euro noch zunehmen wird.