Das Fernsehen ist ein komplexer Gegenstand, der es seinem Publikum ermöglicht, die Programmangebote dieses Mediums auf vielfältige Weise in den Alltag einzubauen und in der Textualität des Mediums gegründete Kommunikate zu bilden. Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Analyse der spezifischen Strukturen fiktional-serieller Texte, die eine prinzipielle Interpretationsvariabilität erzeugen. Anhand der Endlosserie "Lindenstraße" werden exemplarisch die Offenheitsmerkmale untersucht, die den Fernsehtext zu einer offenen Form werden lassen. Dies geschieht auf dem Hintergrund der cultural studies wie auch soziologischer, medien-, sprach- und literaturwissenschaftlicher Ansätze, die zur Bestimmung des komplexen Verhältnisses von Gesellschaft, Fernsehmedium und Zuschauer herangezogen werden
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Einleitung: Zum Aufbau des Buches und zu den Beiträgen -- I. Theorie und Programm -- Inszenierungsgesellschaft? Zum Theater als Modell, zur Theatralität von Praxis -- Inszenierung und Theatralität -- II. Analysen -- Identitäten und Interaktionen -- Das Problem, sich verständlich zu machen -- Authentisierung und Fiktionalisierung in Alltagsgesprächen -- Das Theater der Begegnungen: Zur Soziologie der "Anmache" -- Ausbruch aus der Normalität: Die Theatralität, Dramaturgie und Inszenierung des Coming out -- Trauern in Georgien: Zur Theatralisierung von Emotion, Religion und Moral -- Inszenierungsrituale von jugendlichen Black-Metal-Fans -- Aspekte modischer Kommunikation -- Gesellschaftliche Felder -- Zivilisation, Modernität, Theatralität: Identität und Identitätsdarstellung -- Erzwungene Ästhetik: Repräsentation, Zeremoniell und Ritual in der Politik -- Die Inszenierung von Verbrechen: Die Moskauer Schauprozesse (1936–1938) -- "Aktivposten mit Dauerauftag". Die Inszenierimg von Werten: Eine Fallstudie zur Alltagspraxis staatlicher Auszeichnungen -- Alazon und Eiron: Formen der Selbstdarstellung in der Wissenschaft -- Das Problem zur Lösung: Inszenierung von Professionalität -- Pragmatische Ästhetik: Inszenierung, Performance und die Kunstfertigkeit alltäglichen kommunikativen Handelns -- Habitus und Selbststilisierung: Zur Selbstdarstellung ostdeutscher Unternehmer im Transformationsprozeß -- Massenmedien -- "Ach, er war mehr unglücklich, als lasterhaft": Zur Inszenierung des Verbrechers in der Kriminalgeschichte der Spätaufklärung -- Die Inszenierung der Information im Fernsehen -- Vom lieben Wort zur großen Fernsehinszenierung: Theatralisierungstendenzen bei der (Re)Präsentation von 'Liebe' -- Latenz als Funktion von Inszenierung: Analyse und Interpretation des Spielfilms Don't look now/Wenn die Gondeln Trauer tragen (1973) -- Daily Soap Operas: Zur Theatralität des Alltäglichen -- Die Inszenierung von Privatheit: Selbstdarstellung und Diskurspraxis in Daily Talks -- Freunde in guten und schlechten Zeiten: Parasoziale Beziehungen von Vielsehern zu Charakteren einer Daily Soap -- Der Cliffhanger. Formen, Funktionen und Verwendungsweisen eines seriellen Inszenierungsbausteins -- "Schumi, du Regengott": Themeninszenierung in Tageszeitungen -- Zum Auftritt von Tageszeitungen: Auszüge aus einer Feinanalyse -- Das Theater des Politischen: Politik und Politikvermittlung im Fernsehzeitalter -- Zivilreligion als politisches Drama: Politisch-kulturelle Traditionen in der populären Medienkultur der USA -- Der Kampf um Inszenierungsdominanz: Gerhard Schröder im ARD-Politmagazin ZAK und Helmut Kohl im Boulevard Bio -- Theatrale Aspekte des Internet: Prolegomena zu einer zeichentheoretischen Analyse theatraler Textualität -- Zu den Autorinnen und Autoren.
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"Der Autor vertritt in seinem Beitrag die Ansicht, dass sich Ästhetik nicht nur auf einen herausgehobenen Bereich menschlicher Kommunikation beschränkt, sondern auch alltägliche Interaktionen eine Kunstfertigkeit aufweisen, deren Feinsinnigkeit durchaus als ästhetisch bezeichnet werden kann. Um dies an einem Beispiel zu verdeutlichen, untersucht er, an den Begriffen Rahmung, Inszenierung und Reflexivität orientiert, die räumlichen Aspekte von Interaktionen bei der alltäglichen Arbeit in einem vermeintlich 'unräumlichen' Bereich, nämlich im Umgang mit modernen Informations- und Kommunikationstechnologien. Der Autor erkennt in diesen Vorgängen eine 'pragmatische Ästhetik', die von den Erfordernissen und pragmatischen Motiven der mundanen Arbeitsvorgänge bestimmt ist." (Textauszug)