Bares bleibt Wahres: Bargeld als Garant für Freiheit und Eigentum
In: Argumente zu Marktwirtschaft und Politik Nr. 136 (November 2016)
Niemand hat die Absicht, das Bargeld abzuschaffen! Doch trotz aller Dementis aus Berlin, Frankfurt und Brüssel scheint die sukzessive Abschaffung des Bargelds weiter voranzuschreiten. Das beschlossene Aus für den 500-Euro-Schein sowie das Drängen der Politik auf eine europaweite Obergrenze für Bargeldzahlungen sind nur erste Anhaltspunkte dafür. Dies alles geschieht natürlich ausschließlich zum Wohle des Bürgers! Geldwäsche und Steuerhinterziehung sollen erheblich reduziert und dem internationalen Terrorismus der finanzielle Zahn gezogen werden. Dass hierdurch essentielle Freiheitsrechte eingeschränkt, eine Bevölkerung unter Generalverdacht gestellt und totalitären Tendenzen Vorschub geleistet wird, soll den vermeintlich einleuchtenden, hohen Zielen stillschweigend untergeordnet oder hinter ihnen verborgen werden. Dabei ist bislang die Wirksamkeit von Bargeldbeschränkungen weder stichhaltig begründet noch empirisch bewiesen. Die organisierte Kriminalität konnte in keinem EU-Mitgliedstaat nachweislich aufgrund von Bargeldbeschränkungen reduziert werden. Im Gegenteil: Diejenigen Staaten, die bereits seit mehreren Jahren enge Obergrenzen für Bargeldzahlungen eingeführt haben, weisen im europäischen Vergleich die schlechtesten Kriminalitätswerte aus. Schattenwirtschaft und Korruption sind dort am häufigsten anzutreffen. Das Geldwäscherisiko wird in Deutschland hingegen eher über- als unterschätzt. Experten sprechen denn auch von "Scheinlösungen" im Kampf gegen Kriminalität, sollte eine europaweite Bargeldobergrenze kommen (...)