Quecksilber ist ein weitverbreiteter Schadstoff, der aufgrund seiner hohen Toxizität, der langen Verweildauer und seines akkumulativen Verhaltens in der Umwelt Besorgnis erregt. Es ist notwendig die atmosphärischen Einträge von Quecksilber in Ökosysteme zu ermitteln, um Risiken einschätzen zu können. Während die Möglichkeiten der Erfassung von Quecksilber in aquatischen Systemen gut erforscht sind, fehlen für die Erfassung der nassen Deposition unter dem Kronendach in Waldökosystemen entsprechende Untersuchungen. Auch größere Messnetze wie das Mercury Deposition Network (MDN) in Nordamerika erfassen den Eintrag von Quecksilber unterhalb des Kronendaches nicht standardisiert. Das Forschungsprojekt umfasst eine Pilotstudie, die grundsätzlich klären soll, ob eine Messung unter dem Kronendach aussagekräftige Ergebnisse liefert und ob eine Integration in bestehende Messprogramme möglich ist, wie zum Beispiel dem des intensiven forstlichen Umweltmonitorings (Level II) im Internationalen Kooperativprogramm zur Beobachtung der Wirkungen von Luftverunreinigungen auf Wälder (ICP Forests). Es wird eine Messmethodik für die nasse Quecksilberdeposition unter dem Kronendach von Wäldern entwickelt und anhand zahlreicher Tests im Labor und im Feld evaluiert. Das Ziel ist es, mit dem Einsatz einfacher technischer Mittel verlässliche Messergebnisse zu erzielen.
Die bundesweite Bodenzustandserhebung im Wald (BZE) ist ein zentrales Element des forstlichen Umweltmonitorings. Sie erfasst Zustand und Veränderungen von Waldböden auf einem bundesweiten Stichprobennetz. Die Geschichte der BZE reicht mehr als 30 Jahre zurück. Erstmalig wurde die BZE im Zeitraum zwischen 1987 und 1993 und wiederholt zwischen 2006 und 2008 durchgeführt. Die BZE ist ein Gemeinschaftsprojekt des Bundes und der Bundesländer. Die Bundesländer erheben die Daten, führen die Laboranalysen durch und werten die Daten für Ihr Gebiet aus. Der Bund koordiniert das Projekt, speichert die Daten zentral in der BZE-Bundesdatenbank und ist für die bundesweite Auswertung zuständig. Um standardisierte und reproduzierbare Werte zu erheben, wurden die Methoden bundesweit abgestimmt und in den Arbeitsanleitungen zur BZE beschrieben. Methodische Abweichungen von diesen Standardmethoden sind historisch bedingt oder länderspezifischen Fragestellungen und Interessen geschuldet. Die Dokumentation aller BZE-Methoden erfordert das Zusammenführung verschiedenster Quellen (Waldbodenzustandsberichte der Bundesländer, Protokolle der Bund-Länder-Sitzungen, Angaben aus der Bundesdatenbank, Methodencode, dem Handbuch der forstlichen Analytik, Vorstudien und Berichten zum Qualitätsmanagement). Um die Daten der BZE-Inventuren vergleichend auswerten zu können, war die Integration von BZE I-Daten in die BZE-Bundesdatenbank nötig. Dazu wurden verschiedenste Daten-Harmonisierungsschritte vollzogen wie z.B. die Anpassung der Verschlüsselung an aktuelle Vorgaben und die Beurteilung der Vergleichbarkeit bei Methodenwechseln. Die vorliegende Publikation dient in erster Linie dazu all diese Datentransferschritte transparent darzustellen. Zentrales Ziel ist es jeden Primärparameter, d.h. jeden erhobenen oder analytisch bestimmten Parameter methodisch und technisch zu beschreiben. Der Weg von der Erhebung bzw. Analyse bis zur Speicherung und Verarbeitung in der BZE-Bundesdatenbank wird aufgezeigt. ; The National Forest Soil Inventory (NFSI) is an essential part of the German Forest Monitoring Programme. Within the NFSI the status and changes of forest and soil condition were investigated. The First NFSI inventory was carried out from 1987 to 1993, the second inventory followed - about 15 years later - between 2006 and 2008. The inventory is conducted as cooperation between the federal government and the state authorities. Field assessment and sample analysis were conducted by the federal states. The Thuenen-Institute for Forest Ecosystems in Eberswalde is responsible to coordinate the inventory, is the centre of the national data base and is responsible for the nation-wide evaluation. A number of tools for quality assurance and quality management were established to generate a replicable German-wide dataset. One of these instruments are the manuals of NFSI were all parameters which are investigated are described. For comparative evaluation of data from both inventories it was necessary to provide a harmonized dataset including consistent encoding of parameters and conclusion of methodical changes between both surveys. This publication should describe all steps of data transformation and harmonization which were necessary to provide a harmonized dataset of NFSI for the nation-wide evaluation.
The National Forest Soil Inventory (NFSI) is an essential part of the German Forest Monitoring Programme. Within the NFSI the status and changes of forest and soil condition were investigated. The First NFSI inventory was carried out from 1987 to 1993, the second inventory followed – about 15 years later – between 2006 and 2008. The inventory is conducted as cooperation between the federal government and the state authorities. Field assessment and sample analysis were conducted by the federal states. The Thuenen-Institute for Forest Ecosystems in Eberswalde is responsible to coordinate the inventory, is the centre of the national data base and is responsible for the nation-wide evaluation. A number of tools for quality assurance and quality management were established to generate a replicable German-wide dataset. One of these instruments are the manuals of NFSI were all parameters which are investigated are described. For comparative evaluation of data from both inventories it was necessary to provide a harmonized dataset including consistent encoding of parameters and conclusion of methodical changes between both surveys. This publication should describe all steps of data transformation and harmonization which were necessary to provide a harmonized dataset of NFSI for the nation-wide evaluation. ; Die bundesweite Bodenzustandserhebung im Wald (BZE) ist ein zentrales Element des forstlichen Umweltmonitorings. Sie erfasst Zustand und Veränderungen von Waldböden auf einem bundesweiten Stichprobennetz. Die Geschichte der BZE reicht mehr als 30 Jahre zurück. Erstmalig wurde die BZE im Zeitraum zwischen 1987 und 1993 und wiederholt zwischen 2006 und 2008 durchgeführt. Die BZE ist ein Gemeinschaftsprojekt des Bundes und der Bundesländer. Die Bundesländer erheben die Daten, führen die Laboranalysen durch und werten die Daten für Ihr Gebiet aus. Der Bund koordiniert das Projekt, speichert die Daten zentral in der BZE-Bundesdatenbank und ist für die bundesweite Auswertung zuständig. Um standardisierte und reproduzierbare Werte zu erheben, wurden die Methoden bundesweit abgestimmt und in den Arbeitsanleitungen zur BZE beschrieben. Methodische Abweichungen von diesen Standardmethoden sind historisch bedingt oder länderspezifischen Fragestellungen und Interessen geschuldet. Die Dokumentation aller BZE-Methoden erfordert das Zusammenführung verschiedenster Quellen (Waldbodenzustandsberichte der Bundesländer, Protokolle der Bund-Länder-Sitzungen, Angaben aus der Bundesdatenbank, Methodencode, dem Handbuch der forstlichen Analytik, Vorstudien und Berichten zum Qualitätsmanagement). Um die Daten der BZE-Inventuren vergleichend auswerten zu können, war die Integration von BZE I-Daten in die BZE-Bundesdatenbank nötig. Dazu wurden verschiedenste Daten-Harmonisierungsschritte vollzogen wie z.B. die Anpassung der Verschlüsselung an aktuelle Vorgaben und die Beurteilung der Vergleichbarkeit bei Methodenwechseln. Die vorliegende Publikation dient in erster Linie dazu all diese Datentransferschritte transparent darzustellen. Zentrales Ziel ist es jeden Primärparameter, d.h. jeden erhobenen oder analytisch bestimmten Parameter methodisch und technisch zu beschreiben. Der Weg von der Erhebung bzw. Analyse bis zur Speicherung und Verarbeitung in der BZE-Bundesdatenbank wird aufgezeigt.
Publiziert als Diskussionsbeiträge der Scientists for Future 5 (43 pp). Die Erstveröffentlichung (nur in Deutsch) erfolgte am 16. Dez. 2020, diese geringfügige Revision 1.1 (Deutsch und Englisch) am 16. Jan. 2021. GERMAN SUMMARY (English Summary further below): Die Zeit drängt. Ohne schnell wirksame Gegenmaßnahmen werden Erderhitzung und Biodiversitätsverlust Ausmaße annehmen, welche die Lebensweise von Menschen nicht abschätzbaren Risiken aussetzen. Obwohl die Herausforderungen weiten Teilen der Bevölkerung bewusst sind, werden dringend nötige Entscheidungen aufgeschoben oder nur teilweise umgesetzt. Eine Ursache hierfür sind fehlende Foren, in denen sich Bürger:innen mit Expert:innen austauschen und gemeinsam mögliche Szenarien und Lösungen erörtern können. Scientists for Future empfiehlt deshalb, mit geeigneten Formen von Bürger:innenversammlungen eine breite und demokratisch partizipative Beteiligung an Zukunftsgestaltung und -sicherung zu ermöglichen. Diese sollten auch unabhängig von einem Auftrag von Regierung oder Parlament initiiert werden. Wir rufen daher zu einem Gründungstreffen auf, um Planung und Durchführung einer Bürger:innenversammlung zum Thema Klima im Jahr 2021 zu ermöglichen. Eine sorgfältige Planung ist nötig, damit die Durchführung neutral und offen geschieht. Hierfür werden einige zentrale Kriterien beschrieben. ENGLISH SUMMArY: Time is pressing. Without quick and effective countermeasures, global warming and loss of biodiversity will assume proportions that expose people's way of life to incalculable risks. Although large parts of the population are aware of the challenges, urgently needed decisions are postponed or only partially implemented. One reason for this is the lack of forums where citizens can discuss possible scenarios and solutions with experts. Therefore, Scientists for Future recommends enabling a broad and democratic participatory involvement in shaping and securing the future by appropriate forms of citizens' assemblies. These should also be initiated independently of a ...
Die Zeit drängt. Ohne schnell wirksame Gegenmaßnahmen werden Erderhitzung und Biodiversitätsverlust Ausmaße annehmen, welche die Lebensweise von Menschen nicht abschätzbaren Risiken aussetzen. Obwohl die Herausforderungen weiten Teilen der Bevölkerung bewusst sind, werden dringend nötige Entscheidungen aufgeschoben oder nur teilweise umgesetzt. Eine Ursache hierfür sind fehlende Foren, in denen sich Bürger:innen mit Expert:innen austauschen und gemeinsam mögliche Szenarien und Lösungen erörtern können. Scientists for Future empfiehlt deshalb, mit geeigneten Formen von Bürger:innenversammlungen eine breite und demokratisch partizipative Beteiligung an Zukunftsgestaltung und -sicherung zu ermöglichen. Diese sollten auch unabhängig von einem Auftrag von Regierung oder Parlament initiiert werden. Wir rufen daher zu einem Gründungstreffen auf, um Planung und Durchführung einer Bürger:innenversammlung zum Thema Klima im Jahr 2021 zu ermöglichen. Eine sorgfältige Planung ist nötig, damit die Durchführung neutral und offen geschieht. Hierfür werden einige zentrale Kriterien ...
Publiziert als Diskussionsbeiträge der Scientists for Future 4: 1–13. Diese Erstveröffentlichung (nur in Deutsch) erfolgte am 16. Dez. 2020. Eine geringfügige Revision 1.1 (mit englischer Übersetzung) wurde am 16. Jan. 2021 unter doi:10.5281/zenodo.4417265 publiziert. Die Zeit drängt. Ohne schnell wirksame Gegenmaßnahmen werden Erderhitzung und Biodiversitätsverlust Ausmaße annehmen, welche die Lebensweise von Menschen nicht abschätzbaren Risiken aussetzen. Obwohl die Herausforderungen weiten Teilen der Bevölkerung bewusst sind, werden dringend nötige Entscheidungen aufgeschoben oder nur teilweise umgesetzt. Eine Ursache hierfür sind fehlende Foren, in denen sich Bürger:innen mit Expert:innen austauschen und gemeinsam mögliche Szenarien und Lösungen erörtern können. Scientists for Future empfiehlt deshalb, mit geeigneten Formen von Bürger:innenversammlungen eine breite und demokratisch partizipative Beteiligung an Zukunftsgestaltung und -sicherung zu ermöglichen. Diese sollten auch unabhängig von einem Auftrag von Regierung oder Parlament initiiert werden. Wir rufen daher zu einem Gründungstreffen auf, um Planung und Durchführung einer Bürger:innenversammlung zum Thema Klima im Jahr 2021 zu ermöglichen. Eine sorgfältige Planung ist nötig, damit die Durchführung neutral und offen geschieht. Hierfür werden einige zentrale Kriterien beschrieben. ; Volume 4 of "Diskussionsbeiträge der Scientists for Future". This publication contains only German text; the update 1.1 (2021) is available both in German and English translation.