Der spätmoderne Alltag im Fokus einer lebenslauforientierten Sozialpsychologie -- Begründung und Skizzierung einer kritischen am Lebenslauf orientierten Sozialpsychologie -- Kulturelle Rahmung des modernen Alltags aus der Perspektive einer lebenslauforientierten kritischen Sozialpsychologie -- Sozialpsychologische Untersuchung nationaler Identität im Rahmen sozialer Ungleichheitsforschung -- Sozialpsychologie des modernen Alltags aus biographischer Perspektive -- Potenzial und Prozesslogik qualitativer Forschung in der Sozialpsychologie am Beispiel problemzentrierter Befragungen.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Im Mittelpunkt eines Projektes, das der Autor seit Oktober 2003 in Brasilien durchführt, steht die Frage, wie alltägliche Lebensführung und biografische Orientierungen von Angehörigen verschiedener sozialer Schichten zur Reproduktion sozialer Ungleichheit in Brasilien beitragen. In verschiedenen brasilianischen Regionen werden - in Kooperation mit verschiedenen brasilianischen Universitäten - Interviews durchgeführt, in denen die Befragten ihren Lebensalltag sowie ihre Familien- und Berufsbiografie schildern und sich dann zur sozialen Situation in Brasilien äußern. Folgende Fragen stehen im Zentrum der Studie:Wie wird die tiefe soziale Kluft von Brasilianern in verschiedenen sozialen Lagen wahrgenommen? Worauf wird sie zurückgeführt? Wie spiegeln sich diese Wahrnehmungs- und Deutungsweisen in der alltäglichen Lebensführung und in biografischen Orientierungen wider? Die alltägliche Lebensführung und die Orientierungsmuster als Hintergrundfolie für die Akzeptanz sozialer Ungleichheit zeigen, dass eine Art "Naturalisierung" sozialer Ungleichheit stattfindet, dass es zum Arrangement mit dem Gegebenen kommt und dass die Verhältnisse im Alltag als quasi natürlich vorgegebene Rahmenbedingungen hingenommen und als wenig sozial veränderbar interpretiert werden. (ICA2)
Am 9.3.2005 fand in Frankfurt am Main eine durch den Berufsverband der deutschen Markt- und Sozialforscher e.V. (BVM) organisierte Fachtagung mit dem Titel "Qualitative Marktforschung – State of the Art und Ausblick" statt, die aufgrund des regen Interesses am 20.4.2005 noch einmal wiederholt wurde. Im Mittelpunkt der Tagungen stand eine Bestandsaufnahme der qualitativen Marktforschung in Deutschland durch Praktiker auf Anbieter- und Kundenseite. Im Rahmen dieses Kongressberichts werden die Vortragsinhalte und Tagungsdiskussionen zusammengefasst und in ihrer Bedeutung für die qualitative (Markt-) Forschung in Deutschland bewertet. Die Konferenz hat deutlich gemacht, wie facettenreich die qualitative Marktforschung in Deutschland ist. Sie stellt einen wichtigen Schritt dafür dar, dass qualitative Marktforschung transparenter und das Wissensmanagement durch gemeinsamen Austausch optimiert wird. Dazu trug erstens die Vielfalt der vorgestellten Ansätze bei: Nach einer Einführung in Grundzüge qualitativer Forschung, die ein theoretisches Fundament und einen Bezugsrahmen für die weitere Diskussion lieferte, wurde qualitative Marktforschung in insgesamt fünf praxisorientierten Vorträgen aus psychodynamischer, kognitionswissenschaftlicher, ethnologischer und systemischer Perspektive vorgestellt. Zweitens gab das abschließende Kundenforum die Möglichkeit zu einer intensiven und fruchtbaren Diskussion zwischen betrieblichen und Instituts-Marktforschern. Bezüglich der Bedeutung qualitativer Marktforschung in der Praxis zeigte sich ein breites Spektrum. Deutlich wurde dabei, dass qualitative häufig mit quantitativer Forschung kombiniert wird, jedoch weiterer Diskussionsbedarf gesehen wird, wie diese Methodenintegration optimal sowie systematisch begründet erfolgen kann und welchen eigenständigen Stellenwert qualitative Forschung etwa für Prognosen und Unternehmensberatung hat. Insgesamt vermittelte die Tagung das Bild, dass die qualitative Marktforschung sich in einer dynamischen Entwicklungsphase befindet und nach wie vor viel ungenutztes Potenzial sowie für die Marktforschung als auch für die Kooperation mit sozialwissenschaftlich-akademischer qualitativer Forschung besteht.