Der (misslungene) Beitritt Zyperns: Die hellenophile Zypernpolitik des Europaparlaments
In: Die neue Europäische Union: die Osterweiterung und ihre Folgen, S. 95-110
Der Verfasser stellt in den Mittelpunkt der Untersuchung die Legislaturperiode, in die der Abschluss der Beitrittsgespräche und die Aufnahme Zyperns im Mai 2004 fallen. Er untersucht die Entscheidungen der EU bis hin zur Aufnahme der Republik Zypern und zeigt, dass die Republik Zypern am 3. Juli 1990 die Aufnahme der ganzen Insel in die Europäischen Gemeinschaften beantragt hat, jedoch die Europäische Kommission 3 Jahre mit ihrer Stellungnahme zum zyprischen Beitrittsantrag gezögert hat. Das Jahr 1995, in dem der Konfliktlösungs- von dem Beitrittsprozess entkoppelt wird, wird als Kristallisations- und Wendepunkt in den wegweisenden Entwicklungen der Position der EU gegenüber Zypern präsentiert. Anschließend werden die Auseinandersetzungen des Europäischen Parlaments mit dem Zypernkonflikt analysiert und die Entwicklung der Wahrnehmungen der bereits 1982 angekündigten Verantwortung der EWG für die Region des östlichen Mittelmeers bis hin zur Enttäuschung und Stimmungswandel im Frühjahr 2004 dargestellt. Zum Schluss wird die Haltung des Europäischen Parlaments zur weiterhin offenen Zypernfrage diskutiert. (ICG)