Suchergebnisse

Der Sammelband ist aus einer deutsch-türkischen Tagung 1998 an der Universität Hannover hervorgegangen. Die Vorträge der Wissenschaftler und Politologen beleuchten unterschiedliche Facetten der türkisch-europäischen Beziehungen, wobei der Beziehung der Türkei zu Deutschland besonderes Gewicht gegeben wird. Eine "Genese der Ängste" unternimmt das Leitreferat von Elcin Kürsat-Ahlers - die "unbewussten kollektiven Projektionen", so die zentrale These, wirkten sich negativ auf die zwischenstaatlichen Beziehungen aus, wie die Debatte über die Aufnahme der Türkei in die Europäische Union gezeigt habe. Weitere Beiträge sehen die Ängste und wechselseitigen Vorurteile in den gewalttätigen Konfrontationen im Mittelalter und in der frühen Neuzeit begründet. Der Beitrag von Zeliha Etöz untersucht die Wahrnehmung des Osmanischen Reichs in deutschen Reisebeschreibungen und Konsulnberichten. Bilge Criss befasst sich mit "Europa in den Augen der osmanischen Reformelite", als sich die Jungtürken mit Interesse Europa zuwandten und die Werte und Normen der türkischen Gesellschaft Europa und nicht der arabisch-islamischen Welt anpassen wollten. Auch die heikle Thematik der Menschenrechtsverletzungen kommt zur Sprache; so schildert Yavuz Sabuncu die Faktoren, die der Aufnahme der Türkei in die EU bislang im Weg standen. (ifa)