"Kinder und Jugendliche entwickeln sich optimal, wenn ihre wichtigsten Sozialisationskontexte konstruktiv zusammenarbeiten. Diese Studie untersucht inwieweit im Bereich Berufsorientierung neben der Unterstützung, die einzeln von Elternhaus und Lehrern geleistet wird, zusätzlich der explizite Elterneinbezug durch Lehrer/innen positiv mit der Berufswahlbereitschaft Jugendlicher einhergeht. 236 Jugendliche siebter bis neunter Regelschulklassen wurden per Fragebogen dazu befragt, inwiefern sie sich durch ihre Eltern und Lehrer/innen im Prozess der Berufswahl unterstützt sehen und inwieweit ihre Lehrer/innen die Eltern in die schulische Berufsorientierung einbeziehen. Die Jugendlichen berichteten auch über ihr aktuelles berufsbezogenes Explorations- und Planungsverhalten sowie über ihre berufswahlbezogene Selbstwirksamkeit. Es zeigte sich, dass die Heranwachsenden mehr explorierten, besser planten und selbstwirksamer waren, wenn sie sich von ihren Eltern und Lehrer/innenn unterstützt fühlten und ihre Eltern von den Lehren einbezogen wurden." (Autorenreferat)
'Die Vorstellungen darüber, was man beruflich machen möchte, entwickeln sich in einem längerfristigen mehrdimensionalen Prozess, der bereits in der Kindheit beginnt und der dementsprechend möglichst früh angeregt und gefordert werden sollte. Ein zentraler Aspekt dieses Entwicklungsprozesses ist die begriffliche Vorstellung darüber, was einen Beruf ausmacht. Es wurde untersucht, inwieweit die beiden Aspekte Interesse und Fähigkeit, die für die Berufswahl im Jugendalter bedeutsam sind, bereits bei Kindern im Grundschulalter repräsentiert sind und ob sie bei Nicht-Vorhandensein durch eine gezielte Intervention bei den Kindern verfügbar gemacht werden können. Basierend auf den Prinzipien der Dynamic Skill Theorie von K.W. Fischer (Fischer, 1980) wurde eine Intervention zur Erweiterung kindlicher Berufskonzepte entwickelt. Es wurden 34 GrundschülerInnen untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass eine Erweiterung des Berufskonzeptes möglich war. Die Kinder nannten zum zweiten Messzeitpunkt signifikant mehr Aspekte von Berufen und integrierten die neu präsentierten Bereiche Fähigkeit und Interesse in ihre Antworten.' (Autorenreferat)
'Anknüpfend an die Diskussion um die Wirksamkeit elterlicher Erziehung wurde die wechselseitige Beeinflussung zwischen elterlichem Erziehungsstil und Problemverhalten bei Jugendlichen untersucht. In die Auswertungen gingen längsschnittliche Daten von 95 Jugendlichen zu vier Messzeitpunkten (Alter Mp 1: M = 16.8 Jahre) ein, die jeweils die Ausprägung autoritativen und autoritären Erziehungsverhaltens der Eltern sowie die eigene Delinquenz sowie Gewaltbereitschaft betrafen. Die Ergebnisse geben sowohl Hinweise auf gerichtete Effekte des elterlichen Erziehungsstils auf das Problemverhalten der Jugendlichen als auch auf Veränderungen in der elterlichen Erziehung als Reaktion auf das Verhalten der Söhne und Töchter.' (Autorenreferat)
"Ziel der vorliegenden Tagebuchstudie war die Erfassung der Mikro-Entwicklungsprozesse von Commitment und Exploration im Übergang von der Schule in die Hochschule. Im Mittelpunkt stand die Untersuchung der Entwicklungsverläufe von 33 Abiturient/-innen im Zeitraum der Studienentscheidung nach dem Ende der Schulzeit. Den Jugendlichen wurde zwischen Abiturprüfung und Einschreibung an einer Hochschule wöchentlich ein standardisierter Fragebogen vorgelegt. Zusätzlich wurde am Ende des ersten Semesters an der Hochschule das akademische Wohlbefinden (Studienzufriedenheit, Passungserleben und Studienabbruchintentionen) mittels eines Follow-Up-Fragebogens erfasst. Die Datenauswertung der Tagebuchstudie zum Commitment ergab eine Zuordnung der Jugendlichen zu einem von drei theoretisch abgeleiteten Entwicklungsverläufen: Entschieden (Jugendliche, die sich bereits früh im Entscheidungsprozess auf nur eine Studienoption festgelegt hatten), Verengend (Jugendliche, die über die Zeit ihre Festlegung auf eine Option verengten) und Suchend (Jugendliche mit geringen und wechselnden Festlegungen). Es zeigten sich zudem Unterschiede zwischen diesen Gruppen im Explorationsverhalten während des Entscheidungsprozesses und hinsichtlich des akademischen Wohlbefindens. Suchende Jugendliche explorierten wenig in die Tiefe und berichteten geringeres akademisches Wohlbefinden als entschiedene und verengende Jugendliche." (Autorenreferat)
"Inklusion erfordert neue Organisationsstrukturen in Schule und Unterricht. Integrationshelfer/innen sind eine von außen gesteuerte personelle Ressource, die im gemeinsamen Unterricht sehr unterschiedlich eingesetzt wird. Diese Studie geht der Frage nach, ob Schulen unterschiedlich mit dieser Ressource umgehen je nachdem, welche Inklusionskultur realisiert wird. Der Zusammenhang zwischen dem Entwicklungsstand einer Schule in Bezug auf Inklusion und dem Verhalten der Integrationshelfer/innen im gemeinsamen Unterricht wurde in 61 Unterrichtssequenzen aus 22 Schulen untersucht. Es zeigte sich, dass in der Inklusion weiter fortgeschrittene Schulen Integrationshelfer/innen signifikant häufiger als auf die gesamte Lerngruppe bezogene Ressource einsetzten als Schulen mit wenig inklusiver Schulkultur." (Autorenreferat)