Gerade im höheren Lebensalter ist die Vielfalt der Alterns- und Lernstile besonders groß, auch die Leistungspotenziale sind verschieden. Sylvia Kade rückt die Zeitdimension des Lernens in den Mittelpunkt und entwirft eine Didaktik der differentiellen Bildung. Für ihre Lernmodelle berücksichtigt sie die historische Entwicklung im Umgang mit Alter genauso wie die Diskussion um die demographische Entwicklung, die Lebensstile und Bildungsprofile des Alterns oder die institutionellen Angebote der Altersbildung.
Der Beruf ist ein Aneignungsverhältnis, das sich nur innerhalb von Anerkennungsbeziehungen zwischen Organisation und Arbeit realisiert. Die Organisation inkludiert ihre Mitglieder durch wechselseitigen Tausch von Leistungen, der hier als Anerkennungsbeziehung bezeichnet wird. In wissensbasierten Organisationen "alternder Institutionen" ist die Grundregel der Wechselseitigkeit von Anerkennungsbeziehungen infrage gestellt. Die eingeschränkte Reziprozität der "geschlossenen Chancenstruktur" resultiert aus einer institutionellen Verdoppelung der Laufbahnpolitik unter Erneuerungsdruck, die von einem Wechsel individueller Laufbahnstrategien beantwortet wird. Die Auswirkungen auf die Karriere- und Kompetenzentwicklung sind Gegenstand dieses Beitrages. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0801592 ; The occupation is a relationship of appropriation, which is only realized in relationships of recognition between organization and work. The organization includes its members by a mutual exchange of benefits, which is referred to as a relationship of recognition. The basic rule of the mutuality of relationships of recognition is called into question in knowledge-based organizations of "aging institutions." The limited reciprocity of the "closed opportunity structure" is the result of an institutional reduplication of a career policy under the pressure of innovations. A response to this is a change of individual career strategies. The article focuses on the consequences for the development of careers and competencies. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0801592 ; La ocupación es una relación de apropiación, que se realiza solamente en relaciones de reconocimiento entre organización y trabajo. La organización incluye a sus miembros por un mutuo intercambio de beneficios, la cual es elaborada como una relación de reconocimiento. El papel básico de la mutualidad de relaciones de reconocimiento es puesto en cuestión en las organizaciones basadas en el conocimiento de las "instituciones viejas". La reciprocidad limitada de la "estructura de oportunidad ...
Der Beruf ist ein Aneignungsverhältnis, das sich nur innerhalb von Anerkennungsbeziehungen zwischen Organisation und Arbeit realisiert. Die Organisation inkludiert ihre Mitglieder durch wechselseitigen Tausch von Leistungen, der hier als Anerkennungsbeziehung bezeichnet wird. In wissensbasierten Organisationen "alternder Institutionen" ist die Grundregel der Wechselseitigkeit von Anerkennungsbeziehungen infrage gestellt. Die eingeschränkte Reziprozität der "geschlossenen Chancenstruktur" resultiert aus einer institutionellen Verdoppelung der Laufbahnpolitik unter Erneuerungsdruck, die von einem Wechsel individueller Laufbahnstrategien beantwortet wird. Die Auswirkungen auf die Karriere- und Kompetenzentwicklung sind Gegenstand dieses Beitrages.
Anhand einer Analyse von Geleitworten östlicher Volkshochschulprogramme vor, während und nach der Wende wird herausgearbeitet, daß östliche Selbstdarstellungen, um erkennbar zu machen, daß die alte Zeit vorüber, die Institution aber dennoch glaubwürdig und funktionstüchtig ist, zu folgenden argumentativen Mitteln greifen: (1) Symbolisierung institutioneller Verunsicherung durch stilisierte Überorientierung, (2) Hervorhebung des regionalhistorischen Bezugs, (3) betonte "Hinwendung zum Teilnehmer", (4) Einsatz einer Rhetorik der Steigerung und der Verwertbarkeit. Bei Selbstbeschreibungen einer westlichen Volkshochschule im Zuge eines "normalen" kommunalpolitischen Machtwechsels erscheinen neben spezifisch westlichen Merkmalen wie "Pluralität", "kommunale Einbindung in öffentliche Verantwortung" sowie "Vielfalt und Spaß" als (vordergründige) Gemeinsamkeiten der Subjektbezug und eine prononcierte Steigerungsrhetorik. Dabei muß aber beachtet werden, daß die östlichen Varianten immer auch an vergangene Muster und Vorstellungen anknüpfen, so daß trotz Ähnlichkeiten in einzelnen Merkmalen Unterschiede bleiben. (DIPF/Orig.) ; Based on an analysis of prefatory notes in programs issued by East German colleges of further education before, during, and after the break-down of the East-German system, the authors show that in their self-portrayals these colleges, in order to demonstrate that though old times are gone the institution is still credible and functioning, have recourse to the following argumentative strategies: 1) symbolization of institutional insecurity by stylized overorientation; 2) accentuation of the regional-historical links; 3) pronounced "client orientation"; 4) a rhetoric of enhancement and usefulness. In self-portrayals of a West German institution of further education appear, in the wake of "normal" municipal transitions of power, - besides specifically Western characteristics such as "pluralism" "communal participation in public responsibilities", as well as "variety and fun" - client orientation and a pronounced rhetoric of enhancement as (superficial) commonalities. However, in this we have to keep in mind that the Eastern variants always draw on past patterns and concepts so that, despite similarities in individual features, differences survive. (DIPF/Orig.)