Angestellte - die geduldigen Arbeiter: zur Soziologie und sozialen Bewegung der Angestellten
In: Studien zur Gesellschaftstheorie
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In: Studien zur Gesellschaftstheorie
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Band 46, Heft 185, S. 639-659
ISSN: 2700-0311
In public opinion and the social sciences, German post-war society has been interpreted as a 'society beyond classes', regardless of the fact that the class structure had not changed to a significant degree since the times of the Weimar Republic. This positive self-image was scientifically confirmed by Theodor Geiger's study Society in the melting pot (1949) and Helmut Schelsky's concept of a Leveled middle class society (1953). Even though in the last decades the level of inequality has risen, the mainstream of social and economic research in Germany keeps focusing on the income, living conditions and 'anxieties' of a widened and vaguely defined middle class – instead of reflecting the class structure of contemporary society as a whole. This kind of research and sociological thinking tends to focus on the distribution of wealth rather the causes of inequality stemming from the capitalist mode of production. Criticizing the dominant conception of middle classes on the basis of current examples, the author underlines the importance of a classrelated concept of modern capitalist society. The main groups of employees, even the more qualified ones, belong to the majority class of wage earners, not to an opaque 'middle class' unduly mixed of small business people, freelancers and dependent labour force. What is needed is a closer look at the changes in class structure and the growing influence of gender, habitus, milieus and 'ways of life' – but not at all the ideological and political segregation between the allegedly 'old' working class and the allegedly 'new' middle classes.
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Band 46, Heft 184, S. 477-496
ISSN: 2700-0311
The public and scientific discourse about the social structure in Germany is characterized by an absence of class categories and a peculiar attentiveness towards the middle classes - even the misleading term 'Mittelstand' is in use. This mode of thinking 'beyond classes' is criticized in a historical perspective. We reconstruct how several important socials scientist of the 'Weimar Republic' (1919-1933) analyzed the socio-economic status and mentalities of the so called 'Neuer Mittelstand' (primarily consisting of private and public employees).These sociologists revealed the clear majority of white collar and service workers as 'hidden class'. In economic terms they are an essential part of the wage-dependent working class, albeit employed under specific conditions. Their position in the hierarchy of organizations and their (often merely pretended) prestige are the main causes of 'middle class' mentalities and their 'alienation' from working class values, habits and orientations. Referring to the Marx-related, but modified class studies of the past, the second part of the essay – coming up in the next PROKLA issue - will discuss the shortfalls of theories and conceptions of German middle classes in current sociology and politics, criticising their scientific approach as 'classignoring' ideologies.
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 62, Heft 12, S. 659-666
ISSN: 0342-300X
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 62, Heft 12, S. 659-666
ISSN: 0342-300X
"Der Beitrag behandelt die Frage, welche Folgen die Finanzmarktkrise für die materielle Lage und die soziale Stellung der Menschen hat. Im Mittelpunkt stehen die Unter- und die lohnabhängigen Mittelschichten. Sie waren, wie aktuelle empirische Befunde am deutschen Beispiel zeigen, schon lange vor Ausbruch der Krise mit Ausprägungen und Formen der sozialen Ungleichheit konfrontiert. Daraus wird der Schluss gezogen, dass der herrschende Finanzmarkt-Kapitalismus, dessen Entwicklung die neoliberale Wirtschaftspolitik und ein partiell 'selbstabdankender' Sozialstaat im Wechselspiel befördert haben, sowohl die Prozesse der gesellschaftlichen Spaltung als auch die inhärenten Risiken vorangetrieben hat, die schließlich im September 2008 zur Systemkrise führten. Abschließend wird diskutiert, welche konkurrierenden und gemeinsamen Interessen an sozialer Sicherheit und einer 'gerechten' Ungleichheit die Unter- und Mittelschichten unter dem Druck der Krise geltend machen könnten. Das führt erneut zu der alten Frage nach dem gesellschaftlich wünschenswerten Verhältnis von Freiheit und Gleichheit." (Autorenreferat)
In: Management der Globalisierung: Akteure, Strukturen und Perspektiven, S. 231-255
Die beiden Entwicklungsstränge der Globalisierung und der Ausdehnung der Dienstleistungsarbeit gelten zwar als 'Megatrends', aber über ihre ökonomische Wirkungsweise, ihre gesellschaftlichen Folgen und die Frage der politischen Beeinflussbarkeit herrscht keineswegs Einigkeit. Vor diesem Hintergrund stellt der Autor in einem Überblick den Wandel der modernen Dienstleistungsarbeit in transnationalen Bezügen und seine gesellschaftlichen Folgen in beispielhaften Ausschnitten dar. In das Thema einführend, erfolgt zunächst eine Begriffsbestimmung von Dienstleistungsarbeit, die sich in unternehmensbezogene und personenbezogene Dienstleistungen unterteilen lässt. Zudem wird eine Verortung der Dienstleistungsarbeit in den Globalisierungsprozess skizziert, indem Tendenzen, Akteure und Anwendungsfelder beschrieben werden. Im Anschluss wird die Globalisierung unternehmensbezogener Dienstleistungen erörtert, die sich durch neue Organisationsformen und die Kompression von Raum und Zeit auszeichnen. Die Entgrenzung von Dienstleistungsaufgaben wird am Beispiel von Indien, das als 'back office to the world' gilt, sowie der Dienstleistungsmarktgesellschaft der USA aufgezeigt. Daran knüpft eine Darstellung der sozialen bzw. öffentlichen Dienstleistungsarbeit (Infrastruktur, Ausbildung, Absicherung sozialer Risikolagen) und der dort anzutreffenden Aufgaben an. Am Beispiel der 'reifen' kapitalistischen Gesellschaften wird der Einfluss der Globalisierung auf diesen Sektor grob skizziert. Zum Schluss lässt der Autor sowohl Mentoren als auch Kritiker des Globalisierungsprozesses zu Wort kommen und zieht eine zwiespältige wie auch ernüchternde Bilanz hinsichtlich der Arbeitsentwicklung und der Wahrnehmungsgewohnheiten in den modernen Dienstleistungswelten. (ICG2)
In: Management der Globalisierung. Akteure, Strukturen und Perspektiven., S. 231-255
Die beiden Entwicklungsstränge der Globalisierung und der Ausdehnung der Dienstleistungsarbeit gelten zwar als 'Megatrends', aber über ihre ökonomische Wirkungsweise, ihre gesellschaftlichen Folgen und die Frage der politischen Beeinflussbarkeit herrscht keineswegs Einigkeit. Vor diesem Hintergrund stellt der Autor in einem Überblick den Wandel der modernen Dienstleistungsarbeit in transnationalen Bezügen und seine gesellschaftlichen Folgen in beispielhaften Ausschnitten dar. In das Thema einführend, erfolgt zunächst eine Begriffsbestimmung von Dienstleistungsarbeit, die sich in unternehmensbezogene und personenbezogene Dienstleistungen unterteilen lässt. Zudem wird eine Verortung der Dienstleistungsarbeit in den Globalisierungsprozess skizziert, indem Tendenzen, Akteure und Anwendungsfelder beschrieben werden. Im Anschluss wird die Globalisierung unternehmensbezogener Dienstleistungen erörtert, die sich durch neue Organisationsformen und die Kompression von Raum und Zeit auszeichnen. Die Entgrenzung von Dienstleistungsaufgaben wird am Beispiel von Indien, das als 'back office to the world' gilt, sowie der Dienstleistungsmarktgesellschaft der USA aufgezeigt. Daran knüpft eine Darstellung der sozialen bzw. öffentlichen Dienstleistungsarbeit (Infrastruktur, Ausbildung, Absicherung sozialer Risikolagen) und der dort anzutreffenden Aufgaben an. Am Beispiel der 'reifen' kapitalistischen Gesellschaften wird der Einfluss der Globalisierung auf diesen Sektor grob skizziert. Zum Schluss lässt der Autor sowohl Mentoren als auch Kritiker des Globalisierungsprozesses zu Wort kommen und zieht eine zwiespältige wie auch ernüchternde Bilanz hinsichtlich der Arbeitsentwicklung und der Wahrnehmungsgewohnheiten in den modernen Dienstleistungswelten. (ICG2).
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 53, Heft 12, S. 796-803
ISSN: 0342-300X
"Am Beispiel der hochqualifizierten Angestellten stellt sich die Frage, inwieweit die verbreitete Rede von der neuen Selbständigkeit einerseits einen wirklichen Strukturwandel in der Arbeitswelt zum Ausdruck bringt und andererseits ideologische Züge trägt, in denen der alte ökonomische Individualismus in seinem neoliberalen Gewand auftritt und die sozialen Folgen des betrieblichen und gesellschaftlichen Wandels unterschlägt. Der Beitrag stellt anhand soziologischer Analysen und empirischer Befunde die mehrdeutigen, Chancen und Risiken einschließender, Berufsperspektiven der modernen Experten und Managerberufe dar. Die Frage, wie die Betroffenen die 'Pflicht zur Selbständigkeit' allgemein und insbesondere die Anforderungen der professionellen und der Management-Rolle erleben, wird auf der gesellschaftlichen und betrieblichen Ebene aufgegriffen und am Beispiel des Umgangs mit der betrieblich organisierten Zeitnot vertieft. Abschließend stellt der Beitrag einige Anknüpfungspunkte für eine differenzierte und glaubwürdige Politik des Dialogs mit den 'neuen Selbständigen' zur Diskussion. Die skizzierten Themenfelder, Regulierungsebenen und -inhalte können - über den Kreis der höher qualifizierten Angestellten hinaus - als beispielhaft für die neuen Aufgaben gelten, vor denen die Gewerkschaften im Strukturwandel von der industriellen Produktions- zur Dienstleistungsgesellschaft stehen." (Autorenreferat)
In: Soziale Ausgrenzungen: Gesichter des neuen Kapitalismus, S. 130-149
Es mehren sich die Anzeichen dafür, daß auch in Deutschland bei bisher privilegierten Berufsgruppen jene "Angst vor dem Absturz" umgeht, die Babara Ehrenreich am Beispiel der Reaktion auf das "Dilemma der Mittelklasse" eindrücklich beschrieben hat. Die betrieblichen Gründe für diese Angst sind in den Unternehmenszusammenschlüssen, neuen Managementstrategien und organisatorischen Veränderungen zu suchen, die in der Betriebswirtschaftslehre vielfach beschrieben worden sind (Downsizing, Dezentralisation, Business Reengenineering, Outsourcing etc.). Der Beitrag arbeitet heraus, daß durch Konkurrenz soziale Ausgrenzungen in der Gesellschaft an Schärfe zunehmen, aber kollektives Handeln im Sinne der Gewerkschaften als wirkungslos angesehen wird. Die nach unten Ausgegrenzten sind gesellschaftlich zersplittert und schwer organisierbar, die von oben sich Abgrenzenden nicht organisationswillig. (pre)
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Band 23, Heft 91, S. 297-326
ISSN: 2700-0311
lt is likely that the external and internal differentiation of high level qualified service labor will have consequences for the employees concerned: For chances in their responsibilities, their organizational reference, their position in the market, but also for their professionally endemic thinking about the nature of 'technical progress'. lt is assumed that changes observable within engineering services reflect the development of highly qualified white collar labor in industrial organizations in general. If the 'service character' of these occupations is more and more typical for modern qualified work, the potential contradictions between orientation towards the market and orientation towards scientifically based professional 'identity' will grow - or end in an new service-oriented professional self-image which is highly functional for the interests of the modern capitalist enterprise. The crucial question will be: Which responses will enterprise policies on the one hand, unions on the other hand develop to integrale or represent the (career-oriented) interests of the majority, but also the interests of a (critical) minority of highly qualified employees? Members of this minority suffer under the strains between their organizational function in private enterprise and their professional (or personal) values on questions like the environment or technical and social progress. lt will - among other factors - depend on the responses to those aspirations whether the German unions will be able to integrale at least the critical, thus far unorganized potential of highly qualified professions. As a first step, the unions should address the scientifically educated employees simultaneously as experts and important partners of dialogue within 'risk society'.
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Band 23, Heft 2, S. 297-326
ISSN: 2700-0311
Der vorliegende Beitrag beschreibt einige Aspekte der Arbeitsmarktentwicklung von hochqualifizierten Dienstleistungsfunktionen. Zwischen der beruflichen Sozialisation von Physikern, Ingenieuren und Betriebswirten liegen Welten, die sich erst im realen Unternehmen begegnen. Die Frage ist, ob mit dem Vordringen neuer qualifizierter Dienstleistungsfunktionen das alte, von wissenschaftlichen Disziplinen geprägte Berufsbild noch "stimmt" oder ob sich dessen identitätsbildender Kern inzwischen auflöst. Der Autor diskutiert die Folgen dieser Entwicklung für die betriebliche Stellung der Betroffenen und ihr Berufsbewußtsein, den Charakter industrieller Beziehungen und für die Gewerkschaftspolitik. (pmb)
In: Radikalisierte Aufklärung: Studentenbewegung und Soziologie in Berlin 1965 bis 1970, S. 239-282
In seinem Beitrag beabsichtigt der Autor, den "liberalen Totenfeiern" der Studentenbewegung zu widersprechen. In einem eher biographisch gehaltenen Teil erinnert er sich an seine Studienjahre in Berlin, um Impulse für sein politisches und wissenschaftliches Lernen zur Mitte der sechziger Jahre kenntlich zu machen. Es folgt eine Interpretation der unproduktiven und produktiven Illusionen der Studentenbewegung, die die Verflechtung von Politik und wissenschaftlichen Diskussionen an der Freien Universität verdeutlichen sollen. Was von Fragen, Positionen und Antworten aus jener Zeit geblieben ist, wird in einem Schlußteil verdeutlicht. Der Autor resümiert seine Ausführungen wie folgt: "Wenn die Höhe des Sockels, auf den das Engagement gestellt war, die Höhe des Falls und damit das Maß der Enttäuschung bestimmt, so ist die Geschichte noch glimpflich abgelaufen."
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 38, Heft 8, S. 446-456
ISSN: 0342-300X
"Im Mittelpunkt des Aufsatzes steht die Frage, in welchem Maße die Angestellten - differenziert nach beruflichen Merkmalen an Positionen im Unternehmen - von veränderten Arbeitsbedingungen betroffen sind und wie sie auf den Wandel ihrer Berufsperspektiven reagieren. Das "Angestelltenbewußtsein" wird in einer kritischen Auswertung von Meinungsumfragen und industriesoziologischen Fallstudien näher untersucht. Es erweist sich als keineswegs homogen. Daraus zieht der Autor den Schluß, daß die Gewerkschaften die differenzierten Rationalisierungserfahrungen und Berufsperspektiven zum Ausgangspunkt ihrer Versuche machen sollten, die Angestellten anzusprechen. Vor allem wird vor dem Mißverständnis gewarnt, die individuellen beruflichen Entfaltungsinteressen vieler Angestellter (die Aufstiegs- und Erfolgsorientierungen einschließen) von vornherein als Hindernis für den Versuch einer gemeinsamen gewerkschaftlichen Interessenvertretung zu sehen." (Autorenreferat)
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 38, Heft 8, S. 446-456
ISSN: 0342-300X
"Im Mittelpunkt des Aufsatzes steht die Frage, in welchem Maße die Angestellten - differenziert nach beruflichen Merkmalen und Positionen im Unternehmen - von veränderten Arbeitsbedingungen betroffen sind und wie sie auf den Wandel ihrer Berufsperspektiven reagieren. Das "Angestelltenbewußtsein" wird in einer kritischen Auswertung von Meinungsumfragen und industriesoziologischen Fallstudien näher untersucht. Es erweist sich als keineswegs homogen. Daraus zieht der Autor den Schluß, daß die Gewerkschaften die differenzierten Rationalisierungserfahrungen und Berufsperspektiven zum Ausgangspunkt ihrer Versuche machen sollten, die Angestellten anzusprechen. Vor allem wird vor dem Mißverständnis gewarnt, die individuellen beruflichen Entfaltungsinteressen vieler Angestellter (die Aufstiegs- und Erfolgsorientierungen einschließen) von vornherein als Hindernis für den Versuch einer gemeinsamen gewerkschaftlichen Interessenvertretung zu sehen." (Autorenreferat)
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band Supplement 24, S. 219-249
ISSN: 0023-2653