Auf der Flucht, in Verstecken, in Ghettos und Lagern war es vielen jüdischen Kindern und Jugendlichen aus West-, Mittel- und Osteuropa ein tiefes Bedürfnis, ihre Erlebnisse und Gefühle schriftlich festzuhalten. Auszüge aus in neun Sprachen verfassten Tagebüchern werden in dieser Anthologie erstmals auf Deutsch veröffentlicht. Sie beeindrucken durch die Unmittelbarkeit der Beschreibungen und Berichte, aber auch durch die Einsichten und Reflexionen der jungen Autorinnen und Autoren. Sie spiegeln ihre Hoffnungen und Ängste, ihre Verzweiflung ebenso wie ihren Lebenswillen, den Mut und die Tatkraft wider, die sie der tödlichen Bedrohung entgegensetzten
Der Aufsatz befasst sich mit Tagebüchern junger Menschen in vielen Ländern Europas, die von den Nationalsozialisten und ihren Helfern als Jüdinnen und Juden verfolgt und von denen viele ermordet worden sind. Er erörtert, was Tagebücher als historische Quellen mit anderen Selbstzeugnissen wie Memoiren und Zeitzeugeninterviews gemeinsam haben und worin sie sich wesentlich unterscheiden. An einigen Beispielen wird gezeigt, wie Tagebücher aufgrund der zeitlichen Nähe zwischen dem Erleben und der Niederschrift des Erlebten sowie der Offenheit des Erwartungshorizonts Einblicke in die unmittelbaren Reaktionen der Betroffenen und ihre unterschiedlichen Deutungen des Geschehens gewähren. Angesichts solcher Erkenntnismöglichkeiten, wie sie nur Tagebücher und Briefe bieten, wird der Frage nachgegangen, warum die Zahl der überlieferten Diarien regional unterschiedlich groß und insgesamt sehr viel geringer ist als die der Memoiren und Interviews, in denen Überlebende rückblickend von ihren Erfahrungen berichtet haben. Es wird untersucht, wie die Entscheidung für eine bestimmte Form des Tagebuchs von den Lebensbedingungen der Autorinnen und Autoren, aber auch von ihren Motivationen abhing. Die Vielfalt der Motivationen wird anhand von Tagebucheinträgen verdeutlicht, die das Bedürfnis zu schreiben explizit reflektieren. Abschließend wird die Besonderheit der untersuchten Tagebücher dadurch hervorgehoben, dass die Auseinandersetzung der Verfasserinnen und Verfasser mit der akuten Bedrohung ihres Lebens durch die Judenmörder beispielhaft dokumentiert wird.
[Der Autor] führt in den aktuellen Stand der Praxis der pädagogischen Arbeit an Gedenkstätten ein, die an Massenverbrechen des Nationalsozialismus erinnern. [...] [Er] betont, dass die unterschiedlichen Orte jeweils besondere Themen behandeln und sich daraus auch je spezifische methodische Zugänge ergeben. Aus der Frage nach der Konkretisierung von Bezügen auf die Gegenwart leitet er die Forderung nach bewusster Kommunikation über die unterschiedlichen Zugänge der Mitarbeiter(innen) zum historischen Gegenstand ab. (DIPF/Orig.).
[Der Autor] führt in den aktuellen Stand der Praxis der pädagogischen Arbeit an Gedenkstätten ein, die an Massenverbrechen des Nationalsozialismus erinnern. […] [Er] betont, dass die unterschiedlichen Orte jeweils besondere Themen behandeln und sich daraus auch je spezifische methodische Zugänge ergeben. Aus der Frage nach der Konkretisierung von Bezügen auf die Gegenwart leitet er die Forderung nach bewusster Kommunikation über die unterschiedlichen Zugänge der Mitarbeiter(innen) zum historischen Gegenstand ab. (DIPF/Orig.)
La RFA a intégré la peine maximale pour génocide dans son système judiciaire, mais cette norme n'a pas été appliquée dans les procédures pénales contre les auteurs de la Shoah en raison du principe de non-rétroactivité. En revanche, la justice de la RDA a appliqué des normes du droit pénal international, même rétroactivement, en condamnant des auteurs de crimes nazis sur la base du statut du TMI. Dans les deux États allemands, relativement peu de participants aux crimes ont été traduits en justice, principalement des auteurs directs de ces crimes. De plus, les tribunaux ouest-allemands ont prononcé dans de nombreux cas des peines étonnamment légères. En RFA, l'application du droit pénal traditionnel, voué à poursuivre les crimes ordinaires de citoyens individuels, à ces crimes de masse organisés par l'État est la principale raison de ce bilan très insatisfaisant.