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»Ich habe Besseres zu tun«: Autoritäre Rebellion und die Hoffnung auf moralischen Zusammenhalt als zwei fehlgeschlagene Bewältigungsversuche der Covid-19-Pandemie
In: Freie Assoziation: Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie, Band 25, Heft 2, S. 29-44
ISSN: 1434-7849, 2699-1519
In der Bewältigung der Covid-19-Pandemie wurden diskursiv insbesondere zwei Umgangsweisen mit der Krise rezipiert: eine autoritäre Umgangsweise, die auf Verschwörungsdenken und pseudorebellischer Auflehnung gegen die staatlichen Autoritäten besteht und eine moralische Umgangsweise, die auf der Anrufung eben dieser staatlichen Autoritäten und der Anrufung des solidarischen Gewissens, des moralischen Verantwortungsund Pflichtgefühls der Bürger:innen basiert. Durch diese viel angeführte Gegenüberstellung sind die Ursachen und die vielseitigen Bedrohungen durch die Pandemie jedoch noch lange nicht vernünftig symbolisiert und gesellschaftlich bearbeitet. Im vorliegenden Beitrag werden diese scheinbar dominanten Umgangsweisen mit der Pandemie sozialpsychologisch reflektiert und die Leerstelle einer materialistischen Perspektive in den Blick genommen. Eine solche erlaubt es, gesellschaftliche Bedingungen der Pandemie zu analysieren sowie danach zu fragen, wie zu erwartende künftige medizinische und ökologische Krisen vernünftig bearbeitet werden und den zu erwartenden Herausforderungen und Spaltungsprozessen präventiv begegnet werden kann.
Methoden im Zentrum! Methoden ins Zentrum? Potenziale und Grenzen universitärer Methodenzentren für die Erweiterung der qualitativen Methodenausbildung ; Methods in the Center! Methods into the Center? Potentials and Limits of University Methods Centers for the Expansion of Qualitative Teaching and ...
Die sichere Anwendung von Methoden stellt eine Qualifikation auf vielen Ebenen dar. An deutschen Universitäten waren bis vor einigen Jahren nur wenige angegliederte Methodenzentren zu finden. Im letzten Jahrzehnt hat sich deren Anzahl angesichts staatlicher Förderlinien zur Qualitätsentwicklung der Lehre an akademischen Einrichtungen fast verdreifacht. Diesem Phänomen möchten wir im vorliegenden Beitrag nachgehen mit Blick auf die Frage, wie Methodenzentren an der Entwicklung und Einübung einer qualitativen Forschungshaltung und der sicheren Anwendung qualitativer Methoden mitwirken. Dafür haben wir die Angebote und Aktivitäten von elf Methodenzentren aus Deutschland und Österreich vor allem anhand ihres Internetauftrittes betrachtet und in Ergänzung Gespräche mit deren Mitarbeiter_innen geführt. Es zeigt sich, dass universitäre Methodenzentren ein beträchtliches Potenzial bergen, die qualitative Methodenausbildung zu erweitern und zu vertiefen. Grenzen zeigen sich vor allem dann, wenn die strukturellen Dimensionen, insbesondere unklare Perspektiven für die Mitarbeiter_innen sowie Angebotseinschränkungen infolge temporärer Förderung, hinzugezogen werden. ; The ability to use scientific methods in a valid manner requires skills on many levels. In Germany, until a few years ago only a small number of methods centers within universities existed. In the last decade, as a result of governmental funding programs to increase the quality of academic teaching, their number has almost tripled. In this article, we discuss how methods centers can contribute to both the development and practice of a qualitative research and the valid application of qualitative methods. For this purpose, we have examined the offerings and activities of 11 methods centers in Germany and Austria, mainly on the basis of their websites; in addition, we conducted interviews with members of the institutions. We discovered that university methods centers hold considerable potential to broaden and deepen qualitative methods education and teaching. ...
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Methoden im Zentrum! Methoden ins Zentrum? Potenziale und Grenzen universitärer Methodenzentren für die Erweiterung der qualitativen Methodenausbildung
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 22, Heft 2
ISSN: 1438-5627
Die sichere Anwendung von Methoden stellt eine Qualifikation auf vielen Ebenen dar. An deutschen Universitäten waren bis vor einigen Jahren nur wenige angegliederte Methodenzentren zu finden. Im letzten Jahrzehnt hat sich deren Anzahl angesichts staatlicher Förderlinien zur Qualitätsentwicklung der Lehre an akademischen Einrichtungen fast verdreifacht. Diesem Phänomen möchten wir im vorliegenden Beitrag nachgehen mit Blick auf die Frage, wie Methodenzentren an der Entwicklung und Einübung einer qualitativen Forschungshaltung und der sicheren Anwendung qualitativer Methoden mitwirken. Dafür haben wir die Angebote und Aktivitäten von elf Methodenzentren aus Deutschland und Österreich vor allem anhand ihres Internetauftrittes betrachtet und in Ergänzung Gespräche mit deren Mitarbeiter_innen geführt. Es zeigt sich, dass universitäre Methodenzentren ein beträchtliches Potenzial bergen, die qualitative Methodenausbildung zu erweitern und zu vertiefen. Grenzen zeigen sich vor allem dann, wenn die strukturellen Dimensionen, insbesondere unklare Perspektiven für die Mitarbeiter_innen sowie Angebotseinschränkungen infolge temporärer Förderung, hinzugezogen werden.
Verschwörungsglaube bei Jugendlichen: Kann Schule Demokratie stärken?
Verschwörungserzählungen – zuletzt besonders rund um das Thema Corona – sind eine unterschätzte Gefahr für Demokratie und Gesellschaft. Durch ein vereinfachtes und personalisiertes Weltbild sowie eine daran anknüpfende ideologische Verlagerung von Gesellschaftskritik zu Kritik an einzelnen Personen, die an den Pranger gestellt werden, schüren sie Hass und weisen häufig Überschneidungen zu antisemitischen, völkischen und rechtsextremen Narrativen auf. Demgegenüber sind formale und nicht-formale Bildungsprozesse wichtige Voraussetzungen für politische Mündigkeit und dienen als Prävention gegen antidemokratische Einstellungen. Neben den formalen (höheren) Bildungsabschlüssen spielen zudem die konkreten Bildungsinhalte eine entscheidende Rolle für die Demokratiefähigkeit. Dementsprechend sind Schulzeit bzw. Jugend die entscheidenden Phasen der politischen Sozialisation. Insbesondere die Gruppe der Jugendlichen wurde bisher jedoch in Bezug auf Verschwörungsglauben wenig beforscht. Wo begegnen junge Menschen solchen Erzählungen? Wie anfällig sind sie für coronabezogene Verschwörungserzählungen? Welche Einflussfaktoren begünstigen den Glauben an diese? In diesem Policy Paper werfen wir auf Basis der Sekundäranalyse einer repräsentativen Befragung von 2.064 jungen Menschen zwischen 14 und 24 Jahren einen Blick auf die Rolle von Social Media und Bildung für den Glauben an und den Umgang mit Verschwörungserzählungen. Außerdem weisen wir auf Ansatzpunkte für die schulische und außerschulische politische Bildung hin, um junge Menschen zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Verschwörungserzählungen und Falschnachrichten zu befähigen.
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