Spätestens nach der Aufdeckung der Sauerland-Gruppe ist klar: Islamistischer Terror ist in Deutschland längst schon angekommen. Höchste Zeit, einige Fragen zu klären: Wie eng sind Islamismus und Islam verbunden? Wie wahrscheinlich ist die Gefahr terroristischer Anschläge in Deutschland tatsächlich? Welche islamistischen Gruppen gibt es hierzulande? Wo liegen Gefahren für unser Gemeinwesen, wie kann man ihnen begegnen? Wie weit kann und soll der Dialog gehen? Und welche Chancen hat die Integration? (Verlagswerbung)
Die politische Polarisierung hat nach der Wiedervereinigung Deutschlands an Schärfe zugenommen und im Migrations- und Integrationsdiskurs haben sich die Fronten verschoben. Der Diskurs ist keineswegs mehr ein "Rechts-Links" - Phänomen, also etwa "Rot-Grün" gegen "Schwarz", sondern die Frontlinie verläuft quer durch die politischen Lager. Eine der neuesten Varianten der Polarisierung ist die Konfrontation zwischen vermeintlichen Islamkritikern und Islamverteidigern, die sich wechselseitig als "Panikmacher" oder beschönigende "Gutmenschen" attackieren. Vertreter einer "Willkommenskultur" für Migranten stehen gegen Protagonisten einer "Erwartungskultur". Während die Willkommenskulturalisten vornehmlich die Aufnahmegesellschaft ansprechen und von ihr Vorleistungen für eine bessere Integration der Zuwanderer erwarten, verlangen die Erwartungskulturalisten deutlichere Integrationsleistungen von den Migranten selbst ("Bringschuld"). Der Autor beleuchtet in seinem Beitrag die integrationspolitischen Defizite und Versäumnisse, insbesondere in der SPD. Er betont unter anderem, dass die kulturell-religiösen Mentalitäten und Überzeugungen nicht ausgeblendet bzw. gegen Integrationserfolge aufgerechnet werden dürfen. (ICI2)
Der Beitrag untersucht den Stand der kulturellen und sozialen Integration des Islam bzw. der Muslime in der Bundesrepublik Deutschland. Die Ausführungen zeigen, dass nicht allein der Terrorismus, sondern auch konstitutive Elemente des Islam Schwierigkeiten für dieses Vorhaben mit sich bringen. Wichtig ist, dass sich auch die Terroristen auf den Islam berufen. Um die Ideologie der Terroristen von der Religion des Islam zu trennen, muss daher zwischen Islam und einem politisch radikalisierten Islamismus unterschieden werden. Weiterhin wären idealtypisch folgende Erklärungs- und Reaktionsmuster im Umgang mit dem Islam und dem Terrorismus zu klären: (1) "Der Islam ist an allem Schuld" (die fremdenfeindliche Erklärung); (2) "Das hat mit Islam bzw. Religion gar nichts zu tun" (die säkularistisch-aufgeklärte Erklärung) und (3) "Das ist eine Perversion des Islam" (die Degenerationserklärung). (ICA)