Russland als Vielvölkerreich: Entstehung, Geschichte, Zerfall
In: Neue politische Literatur: Berichte aus Geschichts- und Politikwissenschaft ; (NPL), Band 39, Heft 2, S. 256-257
ISSN: 0028-3320
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In: Neue politische Literatur: Berichte aus Geschichts- und Politikwissenschaft ; (NPL), Band 39, Heft 2, S. 256-257
ISSN: 0028-3320
In: Biblioteka XX vek 255
In: Schriftenreihe Band 11038
Verlagsinfo: Den russischen Überfall auf die gesamte Ukraine im Februar 2022 rechtfertigte Wladimir Putin unter anderem durch missbräuchliche Bezüge auf die russisch-ukrainische Geschichte: Mit Verweisen etwa auf die Geschichte der Kiewer Rus seit dem 9. Jahrhundert oder auf das als "Wiedervereinigung" gedeutete Bündnis der Saporoger Kosaken mit Zar Alexei I. Mitte des 17. Jahrhunderts sprach er der Ukraine das Recht auf Eigenstaatlichkeit ab. Der Osteuropahistoriker Andreas Kappeler zeichnet die Geschichte Russlands und der Ukraine vom Mittelalter bis in die Gegenwart nach und beleuchtet die wechselhaften Beziehungen, die diese Territorien und die dort lebenden Menschen zueinander pflegten. Er verdeutlicht, wie sich in der russischen und der ukrainischen Geschichtsschreibung unterschiedliche Narrative über die gemeinsame und getrennte Geschichte herausbildeten, und fragt nach der Stichhaltigkeit der jeweiligen Sichtweisen. Kappeler zeigt, dass die Ukraine bereits in der frühen Neuzeit einen eigenen Platz auf der mentalen Landkarte Europas besaß. Er macht darauf aufmerksam, dass sich insbesondere seit der staatlichen Unabhängigkeit 1991 auch eine über die ethnische Zugehörigkeit hinausgehende staatsbürgerliche Identität der Ukrainerinnen und Ukrainer herausgebildet habe. Diese verfestigte sich seit Beginn des russischen Kriegs in der Ukraine 2014, dessen Hintergründe und Verlauf der Autor in seinen verschiedenen Eskalationsstufen bis 2022 nachzeichnet.
World Affairs Online
In: Schriftenreihe Band 10872
Am 24. Februar 2022 befahl der russische Präsident Wladimir Putin völkerrechtswidrig den Überfall der Ukraine, des zweitgrößten Staats Europas. Er rechtfertigte den Angriff unter anderem mit der Verteidigung angeblich bedrohter russischer Sicherheitsinteressen. Bereits zuvor hatte er Darstellungen der russisch-ukrainischen Geschichte verbreitet, die der Ukraine jegliche nationale Eigenständigkeit absprachen. Andreas Kappelers 2019 erschienenes Buch beleuchtet die Geschichte der Ukraine vom Kiewer Reich des Mittelalters über die wechselvolle frühe Neuzeit, die von Krieg, Stalinismus und Nationalsozialismus gezeichneten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts mit dem Trauma des Holodomor, den Ereignissen auf dem Majdan 2004 sowie 2013/14 bis zur Annexion der Krim durch Russland. Kappeler hinterfragt einerseits kritisch ukrainische Nationalmythen, andererseits historische Narrative, die zumal im Westen lange Zeit oft ausschließlich die russozentrische Sicht spiegelten. So bietet er eine Grundlage für die Bewertung der Perspektiven und Interessenlagen sowie auch deren einseitige Interpretation durch Russland bis zum Beginn der 2020er-Jahre.
In: Schriftenreihe Sonderdrucke und Sonderveröffentlichungen 59
Schon in der Weimarer Republik vertraten Funktionseliten der Wohlfahrtspflege klassifizierende, diskriminierende und eugenische Konzepte, die sich als höchst anschlussfähig an die sozialrassistische Bevölkerungspolitik des NS-Regimes erwiesen. Anhand von Beiträgen im Nachrichtendienst des Deutschen Vereins (NDV) in den Jahren 1932–1944 werden diese Kontinuitäten untersucht. Die 1946 erschienenen Rundbriefe des Deutschen Vereins zeigen, dass Begriffe und Konzepte auch weiterhin benutzt wurden. Die Studie belegt exemplarisch Kontinuitäten im Denken, in der Sprache und im Handeln der Sozialen Arbeit in Deutschland über alle politischen Systeme hinweg.
In: De Gruyter eBook-Paket Geschichte
In: C.H. Beck Wissen 2076
Als Erika und Klaus Mann zusammen mit anderen Jugendlichen eine "Bande" bildeten und "schweren Unfug" verübten, sahen ihre Eltern Thomas und Katia Mann das gesellschaftliche Ansehen der Familie gefährdet. Es schien ihnen, so Klaus Mann, "eine drastische Lektion" geboten. Die beiden Mann-Kinder wurden in reformpädagogische Landerziehungsheime gegeben; bald darauf auch Golo und Monika. Dieses Buch beleuchtet die in vielerlei Hinsicht prekäre familiäre Situation im Haus der Manns, analysiert die Überlegungen Thomas Manns zur Erziehung, zur Psychoanalyse und Reformpädagogik und schildert ausführlich die Erfahrungen von Klaus Mann und seinen Geschwistern Erika, Golo und Monika in der Odenwaldschule, der Bergschule Hochwaldhausen und im Landerziehungsheim Schloss Salem. Damit legt der Autor nicht nur eine informationsreiche biografische Studie zur Familie Mann vor, sondern liefert auch einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Debatte um die Reformpädagogik und die Erziehung in Internatsschulen. DER AUTOR: Manfred Kappeler lehrte von 1989 bis 2005 als Professor für Erziehungswissenschaft/ Sozialpädagogik an der TU Berlin. Er war u. a. Mitglied der Expertenkommission zur sexuellen Gewalt in pädagogischen Einrichtungen und Sachverständiger im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages zur Aufklärung der Geschichte der Heimerziehung der 40er- bis 70er-Jahre in der Bundesrepublik.
In: NZZ Libro
Kappeler geht den Gründen für sexuelle Gewalt von Erwachsenen an Kindern und Jugendlichen in pädagogischen Einrichtungen nach und zeigt dabei, dass die Erziehungskonzeptionen katholischer Internate, evangelischer Erziehungsheime und reformpädagogischer Schulen solche Taten besonders begünstigen. (Reinhold Heckmann)