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Warum wurden die Morde des NSU nicht als rassistische erkannt?
In Bezug auf die in den 2000er Jahren durch den sogenannten Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) begangenen Morde an Migranten stellt sich aus soziologischer Perspektive die Frage, warum eine breitere gesellschaftliche Öffentlichkeit diese rassistischen Morde nicht als solche erkennen konnte bzw. warum die wenigen, die Rassismus als Tatmotiv öffentlich benannten, kein Gehör fanden und warum noch immer kein nennenswerter gesellschaftlicher Druck entstanden ist, um diese Taten aufzuklären.Dieser Frage geht der Beitrag nach, indem aus einer Perspektive der Migrationsregimeanalyse Migrationspolitiken der beginnenden 2000er Jahre rekonstruiert werden. Dabei wird deutlich, dass in dieser Zeit einerseits die langjährigen Kämpfe der Migration politische und repräsentative Erfolge zeitigen, dass diesen aber durchgehend mit Skandalisierungen der Tatsache der Migration und dem Versuch, migrationsgesellschaftliche Öffnungen wieder einzuschränken, begegnet wird, wobei insbesondere Muslime und Migrant_innen aus der Türkei eine Problematisierung erfahren. Dies führte dazu, dass männliche Migranten aus der Türkei als Täter, nicht aber als Oper rassistischer Gewalt wahrgenommen werden konnten.
BASE
Rassismus in der Krise
In: Femina politica / Femina Politica e. V: Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft, Band 21, Heft 1, S. 99-106
ISSN: 1433-6359
Die spezifischen Auswirkungen der ökonomischen Krise auf rassistische Verhältnisse zu untersuchen, ist keine einfache Angelegenheit. Denn zum einen ist der Rassismus jenseits aller ökonomischen Konjunkturen ein konstitutives Element der Gesellschaft. Zum anderen muss aus einer ökonomiekritischen Perspektive festgestellt werden, dass es sich beim Kapitalismus um ein andauernd krisenhaftes System handelt. Insofern ist nicht zu erwarten, dass der Rassismus im Zeichen einer öffentlich als Folge von fehlgeleitetem Handeln gedeuteten Finanzkrise eine völlig neue Form annimmt. Dennoch wird im vorliegenden Beitrag das Verhältnis von Krise und Rassismus in Deutschland unter Rückgriff auf rassismustheoretische Überlegungen diskutiert. Es wird gezeigt, wie der dominante rassistische Diskurs den Islam fokussiert, darin die Themenkomplexe Terrorismus/Sicherheit und Kultur/Religion mit der Erklärung der sozioökonomischen Situation von Migranten verbindet und dabei sowohl eine spezifische Ethnisierung sozialer Konflikte als auch eine Essentialisierung des Sozialen vorgenommen wird. (ICI2)
Bevölkerungspolitik im Postfeminismus: rassistische Debatten um Gebärquoten und ihre Einbettung in aktuelle Geschlechterpolitiken
In: Rassismus in der Leistungsgesellschaft: Analysen und kritische Perspektiven zu den rassistischen Normalisierungsprozessen der 'Sarrazindebatte', S. 134-146
Die Verfasserin ordnet die gegenwärtige, bevölkerungspolitisch orientierte Migrationsdebatte in aktuelle Geschlechterpolitiken ein. Sie zeigt auf, dass die in der Sarrazin-Debatte forcierte Idee einer Vererbung von Intelligenz und der damit verbundenen Forderung nach einer Förderung der Geburtenzahl von Akademikerinnen mit von der Bundesregierung bereits vor Jahren getroffenen Maßnahmen wie beispielsweise der Einführung des Elterngeldes korrespondiert. Damit werden soziale Ungleichheiten zu natürlichen Ungleichheiten umgedeutet und festgeschrieben. Dies erfolgt innerhalb eines neoliberalen Diskurses, der gerade jungen Frauen die Einlösung feministischer Forderungen nach Teilhabe verspricht. (ICE2)
Bevölkerungspolitik im Postfeminismus: Rassistische Debatten um Gebärquoten und ihre Einbettung in aktuelle Geschlechterpolitiken.
In: Rassismus in der Leistungsgesellschaft. Analysen und kritische Perspektiven zu den rassistischen Normalisierungsprozessen der 'Sarrazindebatte'., S. 134-146
Die Verfasserin ordnet die gegenwärtige, bevölkerungspolitisch orientierte Migrationsdebatte in aktuelle Geschlechterpolitiken ein. Sie zeigt auf, dass die in der Sarrazin-Debatte forcierte Idee einer Vererbung von Intelligenz und der damit verbundenen Forderung nach einer Förderung der Geburtenzahl von Akademikerinnen mit von der Bundesregierung bereits vor Jahren getroffenen Maßnahmen wie beispielsweise der Einführung des Elterngeldes korrespondiert. Damit werden soziale Ungleichheiten zu natürlichen Ungleichheiten umgedeutet und festgeschrieben. Dies erfolgt innerhalb eines neoliberalen Diskurses, der gerade jungen Frauen die Einlösung feministischer Forderungen nach Teilhabe verspricht. (ICE2).
Die Regeln des Irregulären – Häusliche Pflege in Zeiten der Globalisierung
In: Transnationale Sorgearbeit, S. 151-169
Mit und ohne Papiere: Migrantinnen aus Osteuropa als Haushaltshilfen in Haushalten mit Pflegebedürftigen
Anhand der Analyse von Arbeitsverhältnissen zeigt die Autorin, dass die Arbeit in Haushalten mit Pflegebedürftigen sich in Bezug auf Aufgabenbereiche, Arbeitsanforderungen sowie den "live-in"-Status der Haushaltshilfen von anderen Formen der bezahlten Haushaltsarbeit unterscheidet. Sie stellt fest, dass die über die Agentur für Arbeit vermittelten Arbeitskräfte mit einem legalen Status mit den gleichen Problemen entgrenzter Arbeitszeiten, Überausbeutung und Missbrauchs konfrontiert sind wie die Frauen ohne Papiere. Dies hängt maßgeblich damit zusammen, dass den Frauen zwar formal Rechte zustehen, sie aber faktisch keine Möglichkeit haben, diese für sich einzuklagen. Im Wesentlichen mangelt es ihnen an Ressourcen, bei Problemen arbeitsrechtliche Schritte gegen ihre ArbeitgeberInnen einzuleiten. Dazu fehlen Zeit, Geld, Ermutigung durch ein soziales Umfeld sowie das Wissen um unterstützende Hilfsorganisationen. Zudem hemmt die Angst vor der Reaktion der Agentur für Arbeit und einem möglichen Verlust der Arbeitserlaubnis häufig die Initiative. Damit mündet die Regularisierung in einer Art von prekärer Aufenthaltserlaubnis. Es wird die These vertreten, dass entscheidend nicht der formale Status ist, sondern vielmehr die Frage danach, über welche Ressourcen die im Haushalt Arbeitenden verfügen, um sich schlechten Arbeitsbedingungen verweigern zu können. Diesbezüglich scheinen die sozialen Netzwerke der irregulär arbeitenden Migrantinnen unter Umständen effektiver zu sein als der legale Arbeitsaufenthalt. Eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch eine Regularisierung der Arbeit kann erst dann erfolgreich sein, wenn die so Regularisierten in die Position versetzt werden, ihre Rechte auch einklagen zu können. Eine Voraussetzung dafür ist der politische Wille, die transnationalen Haushaltsarbeiterinnen umfassend anzuerkennen. (Gesis)
Mit und ohne Papiere: Migrantinnen aus Osteuropa als Haushaltshilfen in Haushalten mit Pflegebedürftigen
In: The Making of Migration: Repräsentationen - Erfahrungen - Analysen, S. 48-56
Anhand der Analyse von Arbeitsverhältnissen zeigt die Autorin, dass die Arbeit in Haushalten mit Pflegebedürftigen sich in Bezug auf Aufgabenbereiche, Arbeitsanforderungen sowie den "live-in"-Status der Haushaltshilfen von anderen Formen der bezahlten Haushaltsarbeit unterscheidet. Sie stellt fest, dass die über die Agentur für Arbeit vermittelten Arbeitskräfte mit einem legalen Status mit den gleichen Problemen entgrenzter Arbeitszeiten, Überausbeutung und Missbrauchs konfrontiert sind wie die Frauen ohne Papiere. Dies hängt maßgeblich damit zusammen, dass den Frauen zwar formal Rechte zustehen, sie aber faktisch keine Möglichkeit haben, diese für sich einzuklagen. Im Wesentlichen mangelt es ihnen an Ressourcen, bei Problemen arbeitsrechtliche Schritte gegen ihre ArbeitgeberInnen einzuleiten. Dazu fehlen Zeit, Geld, Ermutigung durch ein soziales Umfeld sowie das Wissen um unterstützende Hilfsorganisationen. Zudem hemmt die Angst vor der Reaktion der Agentur für Arbeit und einem möglichen Verlust der Arbeitserlaubnis häufig die Initiative. Damit mündet die Regularisierung in einer Art von prekärer Aufenthaltserlaubnis. Es wird die These vertreten, dass entscheidend nicht der formale Status ist, sondern vielmehr die Frage danach, über welche Ressourcen die im Haushalt Arbeitenden verfügen, um sich schlechten Arbeitsbedingungen verweigern zu können. Diesbezüglich scheinen die sozialen Netzwerke der irregulär arbeitenden Migrantinnen unter Umständen effektiver zu sein als der legale Arbeitsaufenthalt. Eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch eine Regularisierung der Arbeit kann erst dann erfolgreich sein, wenn die so Regularisierten in die Position versetzt werden, ihre Rechte auch einklagen zu können. Eine Voraussetzung dafür ist der politische Wille, die transnationalen Haushaltsarbeiterinnen umfassend anzuerkennen. (ICG2)
Soziale Ungleichheit
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 69, Heft 4, S. 711-714
ISSN: 1861-891X
Harte Tür
In: Migration: Auflösungen und Grenzziehungen, S. 81-96
Rassismus und Repräsentationspolitik in der postmigrantischen Gesellschaft
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 64, Heft 13/14, S. 33-39
ISSN: 2194-3621
"Wie erfolgreich Repräsentationspolitik als antirassistische Praxis sein kann, hängt maßgeblich davon ab, wie sie sich in eine sich etablierende postmigrantische Gesellschaft einschreiben kann, in der auch der Rassismus nicht unverändert bleibt." (Autorenreferat)
Den NSU-Komplex analysieren: Aktuelle Perspektiven aus der Wissenschaft
In: Edition Politik, 38
|Five years after the discovery of the NSU, the German National Socialist Underground, the events have not been conclusively investigated yet - and the scientific analysis of the NSU Complex has also just begun. The contributions found in this book present the findings of current research in the fields of sociology, the cultural sciences, linguistics, politics and legal sciences. Well-established voices, such as Mechtild Gomolla and Ulrich K. Preuß, as well as newer voices from the fields of law and research on racism and migration, are presented. They introduce innovative concepts and international perspectives for the research of central aspects of the NSU Complex - including institutional racism, immigrant-related knowledge, emergency conditions and collusion.
Rassismus in der postmigrantischen Gesellschaft
In: movements. Journal für kritische Migrations- und Grenzregimeforschung 2.2016,1
Othering in der postmigrantischen Gesellschaft: Herausforderungen und Konsequenzen für die Forschungspraxis
In: Postmigrantische Studien Band 12
Othering ist nicht nur ein gesellschaftliches Phänomen, sondern muss auch in seiner wissenschaftlichen Analyse reflektiert werden. Anhand von Beispielen aus der Forschungspraxis diskutieren die Beiträger*innen, wie das theoretische Konzept des Othering in der qualitativen Forschung fruchtbar gemacht werden kann. Dabei loten sie dessen kritisches und produktives Potenzial sowohl in theoretischer als auch in epistemologischer, methodologischer und forschungspraktischer Hinsicht aus. Sie analysieren Othering in der postmigrantischen Gesellschaft empirisch, machen es auf diese Weise sichtbar und fragen nach den Möglichkeiten und Grenzen von Reflexivität für eine kritische Wissensproduktion