Zweitspracherwerb im Projektstudium: dänische Erfahrungen aus einem studienvorbereitenden Programm für Zuwanderer
In: IMIS-Beiträge, Heft 26, S. 65-75
Zuwanderer, die sich in Dänemark um einen Ausbildungsplatz an einer Universität oder an einer höheren Ausbildungsinstitution bewerben wollen, müssen zwei Voraussetzungen erfüllen: Erstens muss ihre schulische Vorbildung anerkannt werden, zweitens müssen sie eine dänische Sprachprüfung bestehen, die die sprachlichen Voraussetzungen für ein Studium an einer dänischen Hochschule feststellen soll. Es handelt sich also um ein System wie in vielen anderen europäischen Ländern auch, z.B. in Deutschland. Wiederholte Kritik von Menschen, die mit dem System vertraut waren, machte deutlich, dass eine Reform überfällig war. Trotz hoher Durchfallquoten bei der Sprachprüfung waren die Universitäten häufig mit der sprachlichen Kompetenz der zugewanderten Studierenden unzufrieden. Andererseits gab es begabte Studierende, die "ausnahmsweise" ohne Sprachprüfung zugelassen worden waren und bereits kurz vor dem Diplom standen, ohne je die Sprachprüfung bestehen zu können. Diese Situation hat zu einer Novellierung des Sprachunterrichts, vor allem der Prüfungsanforderungen, geführt, die heute auf die realen Anforderungen im Studium besser zugeschnitten sind. So kam in Roskilde die Idee auf, die Studienbewerber durch ein integriertes Programm, das Sprachunterricht mit allgemeiner Studienvorbereitung verbinden sollte, an der Universität zu erproben. In dem vorliegenden Beitrag wird das Konzept in groben Zügen sowie bisherige Erfahrungen vorgestellt. (ICB2)