Was bedeutet die Körperlichkeit des Menschen für die Theologie und für die kirchliche Praxis? Wie können ethische Orientierungen aussehen angesichts des radikal gewandelten Verhältnisses zur Sexualität in der Gesellschaft? Und schließlich: Kann und - wenn ja - wie kann Kirche heute noch zur Ehe ermutigen? Isolde Karle bringt theologische Denktraditionen mit soziologischen, kulturtheoretischen und philosophischen Konzepten ins Gespräch. Ein moderner praktisch-theologischer Entwurf reformatorischer Beziehungs- und Ehetheologie.
Eine Einführung in die interdisziplinäre Geschlechterforschung. Eine theologische und sozialwissenschaftliche Studie. Sozialethische und kirchenpolitische Impulse.Ist Geschlecht (gender) eine personale Kategorie oder eine soziale Klassifikation? Wie hängt die Stabilität der zweigeschlechtlichen Differenzierung mit Sprache und Kultur zusammen? Ist gender überhaupt auf Körperlichkeit zurückzuführen oder bildet vielmehr gender Körperlichkeit und ist mithin ein Habitus, der unsere Verhaltensformen und Empfindungen tief greifend bestimmt? In der Auseinandersetzung mit den biblischen Überlieferungen zeigt Isolde Karle, dass in der Kirche nicht die Anatomie von Leibern, sondern ein Leben im Geist Christi entscheidendes Kriterium für das Zusammenleben ist - weshalb zwischen männlich und weiblich oder auch zwischen heterosexuellen und homosexuellen Partnerschaften letztlich nicht unterschieden werden kann. Differenzierungen dieser Art haben in Christus keine tragende Relevanz mehr.
ZusammenfassungGegenwärtig steht die Klinikseelsorge vor schwierigen Balanceakten. Will sie sich in Spiritual Care integrieren, wird sie Teil des multiprofessionellen Behandlungsteams im Krankenhaus und ihre konstruktiv irritierende Außenperspektive droht verloren zu gehen. Zugleich bietet sich etablierende Spiritual Care der Seelsorge viele Chancen. Seelsorge muss deshalb ein Interesse an einer Mitgestaltung von Spiritual Care im Krankenhaus haben. Der Beitrag benennt in diesem Sinn die Herausforderungen, Probleme und Chancen einer Kooperation von Spiritual Care und Seelsorge und fragt danach, welche Gesichtspunkte zwischen Dazugehörigkeit und bleibender Fremdheit zu beachten sind, damit Seelsorge weiterhin ihr spezifisch religiöses Potential zum Wohl von kranken und sterbenden Menschen zum Ausdruck bringen kann.
Auch im Umfeld einer naturwissenschaftlich fundierten Medizin gehört die Deutung der krankheitsbedingten Lebenssituation zur conditio humana. "Krankheitsdeutung in der postsäkularen Gesellschaft" bietet eine thematisch konzentrierte Erschließung der jüdisch-christlichen Tradition als Ressource für die Deutung von Krankheit. Im Durchgang durch die formativen biblischen Texte und einflussreiche historische Konstellationen zielen die AutorInnen dieses Bandes auf eine gegenwärtige systematisch-theologische Orientierung und praktisch-theologische Auseinandersetzung mit der Erfahrung lebenseinschränkender Krankheit. Das Werk richtet sich an all diejenigen, die sich praktisch reflektierend mit Krankheit beschäftigen bzw. sich über eine inhaltlich-theologische Perspektive auf Krankheit informieren möchten.
Der Band geht interdisziplinär der Frage nach, wie sich Sorge als existenzielle Grundkonstante in modernen Gegenwartsgesellschaften manifestiert. Konzeptuell liegt den Beiträgen eine Unterscheidung von drei Dimensionen der Sorge zugrunde: die Sorge um sich, die Sorge um andere und die Sorge um die Umwelt. Diese Dimensionen werden dabei auch in einer genealogischen Perspektive betrachtet. Dadurch wird ein umfassendes Forschungsfeld eröffnet, in dem heterogene empirische Phänomene, komplexe gesellschaftliche Entwicklungen und zentrale ethische Fragestellungen in einer theologischen, sozialwissenschaftlichen und philosophischen Perspektive bearbeitet werden. Ziel des Forschungsfeldes ist es, durch die wechselseitige Bezugnahme dieser Perspektiven Sorge als ein Schlüsselkonzept zur Analyse der spätmodernen Gesellschaft zu nutzen und zu etablieren. Die Forschung steht im Kontext zum gleichnamigen Forschungsschwerpunkt am Evangelischen Studienwerk Villigst.Mit Beiträgen von Gianna Behrendt, Knut Berner, Andrea Bieler, Anna Henkel, Isolde Karle, Helen Kohlen, Gesa Lindemann, Richard Paluch, Franziska Schade, Katrien Schaubroeck, Stefanie Schniering, Tina Aniko Schröter, Maike Schult, Henk van Gils, Werner Vogd, Micha Werner
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Angesichts einer gesellschaftlichen Gesamtsituation, die von Krisen, Populismus, Unsicherheit und Radikalisierung geprägt zu sein scheint, empfiehlt sich Sorge als Schlüsselbegriff der modernen Gesellschaft. Der in diesem Band zusammengeführten Diskussion liegt der Gedanke einer Annäherung an die Sorge von der Sorgenfreiheit her zugrunde. Auf diese Weise könnte der vielfältige Phänomenkomplex der Sorge erschließbar sein. Sorge kann als Manifestation einer Sehnsucht nach einem Zustand der Sorgenfreiheit aufgefasst werden – sorgenfrei ohne Belastungen durch ungeliebte Tätigkeiten oder zu hohe Anforderungen. Sorge kann aber auch als aktive Sorge aufgefasst werden – sorgend-sorgenfrei im liebenden Umsorgen oder verantwortungsvollen Handeln. Durch Einbeziehung der Sorgenfreiheit wird die Ambivalenz der Sorge deutlich: als handlungshemmend und handlungsmotivierend ebenso wie als einschränkend und ermächtigend. Mit Beiträgen von Reiner Anselm, Robert Gugutzer, Annette Schnabel, Steffi Hobuß
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