Keine gewöhnlichen Männer: Dietrich Bonhoeffer und Hans von Dohnanyi im Widerstand gegen Hitler
Während über Bonhoeffer zahlreiche Biografien vorliegen (s. Besprechung zu Josef Ackermann, BA 12/05), gilt das von seinem Schwager Hans von Dohnanyi (E. Chowaniec: ID-G 50/91), der als Organisator eine gewichtige Rolle im Widerstand gespielt hat, nicht. Erstmals führt diese meisterhaft geschriebene Doppelbiografie die Schicksale dieser beiden eng verbundenen, doch auf unterschiedlichen Ebenen wirkenden Männer zusammen. Dem renommierten Historiker und Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels (zuletzt im Gespräch mit Helmut Schmidt, BA 4/10) und seiner Frau, die viele Jahre Verlagslektorin in den USA war, sind ihre Helden durch biografische Verbindungen zu ihren Eltern mehr als nur studienhalber vertraut. Sie zeichnen den persönlich-ethischen Hintergrund nach, skizzieren beider Aktivitäten gegen das Naziregime und ihr Verhalten in der Gefängnishaft. So entsteht die kompakte, bewegende Skizze zweier Helden des Widerstands, und nebenbei wird von Dohnanyi neben seinem berühmteren Mitverschwörer als nicht minder bedeutende Leitfigur kontra Hitler kenntlich. Mit Bibliografie und Personenregister. (2) (Engelbrecht Boese)