10 Jahre Regelschule - die (neue) Mittelschule
In: Beiträge zur Bildungsforschung Band 10
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In: Beiträge zur Bildungsforschung Band 10
In: Beiträge zur Bildungsforschung Band 7
Evidenzinformiertheit und Evidenzbasierung sind zu nicht mehr wegzudenkenden Grundelementen auf allen Ebenen der Bildung geworden. Eine noch nie dagewesene Vielzahl an Daten auf unterschiedlichsten Aggregierungsebenen, wie z.B. nationale und internationale Studien zur Leistungsfeststellung, Talentechecks oder programmspezifische Evaluationen, steht zur Verfügung. Dieser Sammelband widmet sich kritisch der Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen des Vermessens pädagogischer Wirklichkeiten: Haben wir genügend bzw. die richtigen "Evidenzen", um Bildungsprozesse sinnvoll zu steuern? Was soll gemessen werden, um entwicklungsrelevante Informationen zu erlangen? Welche Informationen sollen berücksichtigt werden, welche nicht? Was sagen vorliegende Daten über gelingende Bildungsprozesse? Wie können Daten oder Ergebnisrückmeldungen zur Steuerung der weiteren Entwicklung von pädagogischen Maßnahmen genutzt werden? Erhöhen vermehrte Testungen die pädagogische Qualität?
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit den Merkmalen der Lernumgebung aus Schulleiterperspektive. Im Zentrum der Analysen steht die Frage, inwiefern aus Schulleitersicht wahrgenommene, das schulische Lernen potentiell beeinträchtigende Faktoren am eigenen Schulstandort im direkten und indirekten Zusammenhang mit den Mathematikleistungen und der Schulzufriedenheit stehen. Bezüglich des indirekten Zusammenhangs gehen wir den Effekten der Belastungsfaktoren auf die aus Schülersicht wahrgenommene Unterrichtsgestaltung nach, welche einen Mediator zwischen den schulstandortspezifischen Rahmenbedingungen und den Schülerleistungen bzw. der Schulzufriedenheit darstellt. Die postulierten Wirkmechanismen wurden auf Basis der Daten der Vollerhebung der österreichischen Bildungsstandardüberprüfung in Mathematik auf der 8. Schulstufe (2012) mittels Mehrebenenstrukturgleichungsmodellierung überprüft. Die Analysen zeigen, dass die erlebte Lernbelastung im Zusammenhang mit der Schülerschaft (mangelnde Deutschkenntnisse, Elternunterstützung, Disziplin) über den Sozialindex hinaus im negativen Zusammenhang mit der Schülerleistung steht. Auch ein erlebter Mangel an Unterstützungspersonal trägt zu niedrigerer Schülerleistung und Schulzufriedenheit bei. Darüber hinaus steht die erlebte Lernbelastung weder direkt noch indirekt über die Unterrichtsgestaltung im Zusammenhang mit den Schüleroutcomes. Die Diskussion der Ergebnisse fokussiert auf den starken Einfluss des Sozialindex auf das schulische Lernen und stellt mögliche Gegenmaßnahmen auf Ebene der Bildungspolitik, der Schule und des Unterrichts vor. ; Refereed/Peer-reviewed ; (VLID)3420063 ; Version of record
BASE
In: Die deutsche Schule: DDS ; Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Bildungspolitik und pädagogische Praxis, Band 108, Heft 4, S. 412-430
ISSN: 0012-0731
In: SWS-Rundschau, Band 55, Heft 1, S. 26-47
Seit Beginn der 1990er-Jahre und insbesondere nach den hinter den Erwartungen gebliebenen Ergebnissen österreichischer Schüler/innen im Rahmen der PISA-Untersuchung in den Kernkompetenzen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften zu Beginn des 21. Jahrhunderts erlebt das österreichische Schulsystem eine Phase der Veränderung der Steuerungslogik. Mit dem Ziel, systematische Qualitätsentwicklung und -sicherung in Schulen zu implementieren, wurden bislang dominierende Ansätze einer zentralistisch-hierarchischen "Input-Steuerung" durch eine ergebnisorientierte "Output-Steuerung" bzw. "evidenzbasierte Steuerung" abgelöst. So sollen beispielsweise interne und externe Evaluationen schulische Qualität befördern. Die wissenschaftliche Befundlage zur Wirksamkeit derartiger Instrumente ist jedoch bisher vergleichsweise dünn. Im vorliegenden Beitrag wird der Zusammenhang zwischen Instrumenten der evidenzbasierten Steuerung und den Schüler/innenleistungen im Fach Mathematik untersucht. Die Analyse zeigt, dass Schulen zum einen einzelne Qualitätsentwicklungs- und Qualitätssicherungsmaßnahmen in unterschiedlich hohem Ausmaß - auch in Abhängigkeit des Schultyps und der sozialen Benachteiligung - umsetzen, zum anderen, dass sich zum jetzigen Zeitpunkt kaum direkte Effekte von Instrumenten der Qualitätsentwicklung und -sicherung auf die Leistung der Schüler/innen nachweisen lassen. (Autorenreferat)