Rezension: Helmut Wehr: Wege einer Erziehung zur Stille
In: Bildung und Wissenschaft: b & w ; Zeitschrift der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württemberg, Band 57, Heft 5
ISSN: 0944-937X
15 Ergebnisse
Sortierung:
In: Bildung und Wissenschaft: b & w ; Zeitschrift der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württemberg, Band 57, Heft 5
ISSN: 0944-937X
In: UTB 5248
In: Schulpädagogik, Sonderpädagogik
In: utb-studi-e-book
Beim Aufbau eines inklusiven Schulsystems - seit der UN-Behindertenrechtskonvention bildungspolitisches Leitbild für Deutschland – stehen alle Lehrkräfte in allen Schulformen vor der Aufgabe, mit der Heterogenität ihrer Schülerschaft umgehen zu können. Soll schulische Inklusion gelingen, so müssen angehende Lehrkräfte bereits im Lehramtsstudium in angemessener Weise auf diese neue Aufgabe vorbereitet werden. Dazu ist u. a. ein Grundwissen zu den sonderpädagogischen Förderschwerpunkten, den verschiedenen Organisationsformen der sonderpädagogischen Förderung sowie zum inklusiven Unterricht und zur inklusiven Schulentwicklung erforderlich. Das "Studienbuch Inklusion" zielt darauf ab, dieses Basiswissen in Form didaktisch aufbereiteter Texte zusammenzufassen, die mit Praxis- und Fallbeispielen angereichert sind. Eine Einladung zur aktiven Erarbeitung der Grundlagen einer inklusiven Pädagogik in Schule und Unterricht!
In: Zeitschrift für Flüchtlingsforschung, Band 5, Heft 2, S. 238-269
Die Studie nimmt in den Blick, wie Lehrende über geflüchtete, traumatisierte Schüler*innen berichten. Die Befragten verorten die Entstehung eines Traumas meist in einem isolierten auslösenden Ereignis im Herkunftsland der Schüler*innen oder auf der Flucht. An einer prozesshaften Entstehung von Traumata, wie sie die Forschung annimmt, orientieren sie sich kaum. Schilderungen zu Traumata sind ausgerichtet am Verhalten der Schüler*innen, das in den Kontext zu erfüllender Anforderungen gesetzt wird. Lehrer*innen argumentieren aus ihrer professionellen Rolle heraus: Bedeutsam sind Unterrichtskonzepte und die - monolingual ausgerichtete - Förderung der Unterrichtssprache. Haltungen und interpersonale Dynamiken sind hingegen kaum Thema. Weiter zeigt sich, dass die Institution Schule und das Bildungssystem Zwänge sowie Struktur- und Institutionslogiken schaffen, die eine Unterstützung traumatisierter Schüler*innen erschweren.
In: Intercultural education, Band 30, Heft 2, S. 196-213
ISSN: 1469-8439
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 18, Heft 2
ISSN: 1438-5627
In diesem Beitrag berichten wir von einer Studie, in der untersucht wurde, wie interkulturelle Schulentwicklung aus der Perspektive von in der Schule Tätigen gelingen kann. Die große Zahl vor allem junger Migrant/innen übt gegenwärtig großen Handlungsdruck auf Schule und Schulsystem aus. Mittels Gruppendiskussionen mit Lehrer/innen, Schulleiter/innen und Lehrer/innenausbilder/innen wurde erarbeitet, welche Strukturen, Maßnahmen, Haltungen und Kooperationen für einen interkulturellen Schulentwicklungsprozess als erforderlich betrachtet werden. Durch inhaltsanalytische Auswertung nach MAYRING (2000, 2010) ließen sich die Sichtweisen, Einschätzungen und Bewertungen der Gruppendiskussionsteilnehmenden zu einem Kategoriensystem bzw. übergeordneten Themenfeldern zusammenfassen. Daraus wurden Gelingensbedingungen abgeleitet, die verschiedene Ebenen schulischen Handelns, beispielsweise die strukturelle, personale und soziale Ebene adressieren. Interkulturelle Schulentwicklung erfordert eine Öffnung der Schule nach außen: Eltern sind durch geeignete Angebote für eine Teilnahme am Schulleben zu gewinnen. Die Einzelschule muss sich mit außerschulischen Hilfeeinrichtungen vernetzen, ebenso aber auch selbst (Beratungs-) Angebote für Schüler/innen und Lehrer/innen initiieren. Die Ausbildung von Haltungen ist zu fördern, Kooperation und Teamarbeit von Lehrer/innen sind zu intensivieren. Die Auswertung legt daneben die Schlussfolgerung nahe, dass interkulturelle Schulentwicklung längerfristig ohne zusätzliche Ressourcen und eine Weiterqualifikation Lehrender nicht zu verwirklichen ist. Lösungen für bestehende Sprachbarrieren zwischen Lehrkräften, Schüler/innen und Eltern machen sowohl strukturelle Maßnahmen als auch Regelungen für die Einzelschulen erforderlich.
In: Interculture journal: Online-Zeitschrift für interkulturelle Studien, Band 16, Heft 27/28, S. 23-42
ISSN: 2196-9485, 1610-7217
Im Fokus dieses Artikels steht die Frage der Wahrnehmung von kultureller bzw. als solcher gedeuteter Diversität durch Lehrkräfte. Basierend auf Ergebnissen von Gruppendiskussionen zu bedeutsamen Situationen im interkulturellen schulischen Kontext, die mit 44 Lehrkräften, Seminar- und Schulleitungen durchgeführt wurden, konnten verschiedene Muster im Umgang mit (kultureller) Diversität bzw. Differenz ermittelt und analysiert werden: positive Deutungen kultureller Differenz bzw. Diversität, negative Deutungen kultureller Differenz bzw. Diversität, Relativierung kultureller Differenz bzw. Diversität sowie differenzierte Positionen zu Diversität, welche die Bedeutung kulturunabhängiger Faktoren im Umgang mit bedeutsamen Situationen betonen. Die Ergebnisse werden in dem Artikel aus kulturalisierungs- und dominanzkritischer Sicht interpretiert, wobei ein besonderes Augenmerk auf einer kritischen Analyse der Auswirkungen kulturalisierender Denkmuster auf die Entwicklung pädagogischer Handlungsstrategien liegt.
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 15, Heft 3
ISSN: 1438-5627
"Die Beschäftigung mit Anforderungen im Lehrer/innenberuf ist von einigen Defiziten geprägt. Besonders vernachlässigt ist die Artikulation von Anforderungen im Rahmen einer sozialen Praxis, die sich als wirkmächtig erweist. Lehrer/innen beklagen, dass ihre Einstellungen und Handlungskonzepte in wissenschaftlichen Untersuchungen nur ungenügende Berücksichtigung finden. In der vorgestellten Untersuchung wurden mit Lehrkräften sowie in der Lehrer/innenausbildung Tätigen schulartspezifische Anforderungsprofile für Lehrpersonen verschiedener Schularten erstellt. Dies geschah durch ermittelnde Gruppendiskussionen, die inhaltsanalytisch nach Mayring ausgewertet wurden. In den Anforderungsprofilen zeigt sich einerseits ein schulartübergreifender Bereich, der vor allem soziale sowie an der Interaktion mit Schüler/innen orientierte Anforderungen umfasst. Andererseits sind schulartenbezogene Unterschiede im Anforderungsspektrum festzustellen, unter anderem eine hohe Gewichtung von Fachwissen im Gymnasium sowie von Stressresistenz im Grundschulbereich. Darüber hinaus zeigt sich, dass Anforderungen, z.B. Fachwissen und Kommunikationsfähigkeit, in verschiedenen Schularten zwar mit gleichen Begriffen benannt, aber unterschiedlich definiert und beschrieben werden. Aus den Profilen werden Entwicklungsaufgaben für (angehende) Lehrkräfte abgeleitet. Der qualitative Zugang zum Forschungsfeld erwies sich als fruchtbar, sich der von Lehrer/innen häufig kritisierten Kluft zwischen der wissenschaftlichen und der praktischen Perspektive anzunähern, da deren Einstellungen und Handlungskonzepte im Sinne kollektiver Muster artikuliert werden." (Autorenreferat)
In: Die deutsche Schule: DDS ; Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Bildungspolitik und pädagogische Praxis, Band 96, Heft 2, S. 223-233
ISSN: 0012-0731
Es werden die Motive von angehenden Lehrerinnen und Lehrern an Grund-, Haupt- und Realschulen für ihre Studien- und Berufswahl am Anfang, in der Mitte und am Ende ihre Studiums empirisch untersucht, mit dem Ziel, Motivation und Selbstkonzepte, die den erfolgreichen Abschluss eines Studiums begünstigen, zu eruieren. In einer fragebogenorientierten Längsschnittstudie mit drei Messzeitpunkten wurden 561 Studierende in Baden-Württemberg, davon 85,7 Prozent Frauen, befragt. Für das Motiv Lehrer/in zu werden ergeben sich die besonderen Bedeutungen 'Freude an sozialen Kontakten', 'Familienverträglichkeit', 'Erleben von Sinn' und 'Herstellendes Machen'. Die befragten Probanden sind sich ihrer Studienentscheidung weitgehend sicher und sie glauben auch, eher förderliche als hinderliche Eigenschaften für das Studium zu haben. Es werden die problematischen Seiten des Lehrerberufs thematisiert und Maßnahmen erörtert - Vermittlung realistischer Informationen über das gesamte Berufsspektrum; Beratung auch im Hinblick auf Studienabbruch, Fachwechsel oder Beginn einer Berufsausbildung. Diese werden als Maßnahmen verstanden, um anstehende Entscheidungen, die auf wenig reflektierten Selbstbildern und Kontrollüberzeugungen beruhen, oder von unrealistischen Annahmen der späteren Berufswirklichkeit ausgehen, distanziert zu betrachten, sie an ausgewählten Realitätsabschnitten zu überprüfen und die Fähigkeit zu entwickeln, solche Entscheidungen in Frage zu stellen. (IAB)
In: Zeitschrift für Diversitätsforschung und -management: ZDfm, Band 9, Heft 1-2024, S. 24-37
ISSN: 2367-3079
Die Studie fragt nach Gelingensbedingungen der Eltern-Schule-Zusammenarbeit aus der Perspektive von Eltern mit Migrationsgeschichte, eine von intersektionaler Benachteiligung tangierte Gruppe. In Gruppendiskussionen charakterisieren Eltern die Zusammenarbeit mit der Schule als reziprok, mit gemeinsamer Verantwortung für schulische Erfolge und Wohlbefinden der Kinder. Zentral ist für sie eine auf die individuellen Anliegen zugeschnittene Beratung, deren Notwendigkeit Eltern aus ihrer Herkunft und Biografie ableiten. Unterstützend wirken spezifische, teils digitale Gesprächsformate. Implikationen wie u.a. die Öffnung der Schule nach außen und die Einbindung von Eltern in Gremienarbeit werden aus einer machtkritischen Perspektive diskutiert.
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 14, Heft 3
ISSN: 1438-5627
"Lehrpersonen erweisen sich häufig als schwierige Klientel, was die Einbindung in Forschungsprojekte betrifft. Neben Problemstellungen wie geringen Rücklaufquoten bei Befragungen fiel in der das Projekt 'LeguPan - Lehrergesundheit: Prävention an Schulen' begleitenden quantitativen Evaluation eine hohe Zahl von Fragebögen auf, die mit Kommentaren, Anmerkungen und ikonografischen Zeichen versehen waren. Die vorliegende Untersuchung folgt der These, dass diese ein kommunikatives Anliegen oder Angebot an die Durchführenden der Evaluation darstellen. Alle Fragenbögen wurden daher nach Kommentaren, Anmerkungen und ikonografischen Zeichen gescreent und diese wurden exzerpiert. Die Auswertung dieser als Kommunikationsangebote verstandenen Textstellen orientiert sich am Verfahren der qualitativen Inhaltsanalyse. Alle Kommentare und ikonografischen Zeichen wurden Kategorien zugeordnet. Dabei ergaben sich folgende Kategorien: Bestreiten der Passung eines Items oder eines Messinstruments, Einschränken der Aussagekraft einer Antwort, die Begründung oder Rechtfertigung einer Antwort sowie Verständnisfragen und (meist unspezifische) Befindlichkeitsäußerungen. Aus dem kommunikativen Anliegen bzw. den erarbeiteten Kategorien lassen sich in einem ersten Schritt Schlüsse über Lehrkräfte als die Zielgruppe von Forschung ableiten. In einem zweiten Schritt werden Folgerungen für die Planung und Durchführung von Evaluationen und Projekten ausgearbeitet. Diese beziehen sich vor allem auf die sprachliche Aufbereitung, die Instruktion und Strategien für den Umgang mit sensiblen Themen in Befragungen. Qualitative Forschung ist so handlungsleitend für quantitative Erhebungen." (Autorenreferat)
This paper presents a methodological solution to a main challenge quantitative research has to meet: The construction of measurement equivalence. Using an international research project investigating future teachers' career choice motives, the paper demonstrates a validation approach for scales obtained from confirmatory factor analysis across countries. Measurement invariance analyses provide information on whether cross-country differences result from differences among the latent factors or from a different understanding of the quantitative instrument applied. Thus, the methodological approach helps to ensure the validity of quantitative transnational research by incorporating the demand for comparability into the instrument. The results show country specific differences among future teachers' career choice motives that can be linked to different political and social framework conditions, including the appreciation of altruistic motives, working conditions or the universities' content structure of their teacher training programs. ; +repphzhbib2018A
BASE
Der Beitrag bietet eine methodologische Lösung für eine zentrale Herausforderung in der quantitativen internationalen Forschung - die Konstruktion von Messäquivalenz. In der Berechnung von Skaleninvarianz geht es darum zu analysieren, ob Unterschiede zwischen Ländern abhängig sind von Unterschieden zwischen den latenten Faktoren oder davon, dass ein quantitatives Messinstrument in verschiedenen Kontexten unterschiedlich verstanden wird. In Bezug auf ihr internationales Forschungsprojekt, in dem die Berufswahlmotivation von angehenden Lehrkräften untersucht wird, zeigen die Autorinnen und die Autoren eine Validierungsstrategie auf, um Skalen für länderübergreifende konfirmatorische Faktorenanalysen zu erhalten. Sie erhoffen sich, dass der im Artikel vorgeschlagene Zugang die Validität von internationalen Vergleichsstudien erhöht. (DIPF/Orig.) ; This paper presents a methodological solution to a main challenge quantitative research has to meet: The construction of measurement equivalence. Using an international research project investigating future teachers' career choice motives, the paper demonstrates a validation approach for scales obtained from confirmatory factor analysis across countries. Measurement invariance analyses provide information on whether cross-country differences result from cultural bias, misconceptions or mistranslations during the construction of the instrument. Thus, the methodological approach helps to ensure the validity of quantitative transnational research by incorporating the demand for comparability into the instrument. The results show country specific differences among future teachers' career choice motives that can be linked to different political and social framework conditions, including the appreciation of altruistic motives, working conditions or the universities' content structure of their teacher training programs. (DIPF/Orig.)
BASE