Demokratien und ihre gefährdete Zukunft
In: Schriftenreihe der Karl Popper Foundation Band 11
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In: Schriftenreihe der Karl Popper Foundation Band 11
In: Duncker & Humblot eLibrary
In: Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Mit Unterstützung der Schriften von Karl Marx ist der westliche Kapitalismus über viele Jahrzehnte hinweg in der Sowjetunion, der DDR, in den Ostblockstaaten, in China, Kuba und in weiteren Ländern verteufelt und das baldige Erreichen eines kommunistischen »Reiches der Freiheit« ausgerufen worden. Viele dieser Systeme sind aufgrund ökonomischer Unfähigkeit zusammengebrochen, ein marxistischer Sozialismus existierte allerdings häufig weiter. Marx-Forscher der jüngeren Generation behaupten, die Heroen des »wissenschaftlichen Sozialismus«, Karl Marx und Friedrich Engels, hätten mit diesen totalitären und wirtschaftlich bankrotten Regimen nichts zu tun gehabt und seien missbraucht worden. In diesem Buch werden die Thesen und Theorien dieser beiden »Revolutionsfanatiker« anhand konkreter historischer Entwicklungen des 19. Jahrhunderts unter Einbeziehung empirischer Erkenntnisse überprüft und widerlegt. Hierbei zeigt sich, dass Marx' Intentionen auf eine vollständige Vernichtung des kapitalistischen Systems durch eine Soziale Revolution ausgelegt waren, und nicht auf die Befreiung der Arbeiterklasse von Ausbeutung, Unterdrückung und Entfremdung. Der endgültige Untergang des Kapitalismus und die sehnsuchtserfüllte Verwirklichung einer klassenlosen kommunistischen Gesellschaft waren die eigentlichen emotionalen Triebkräfte seines gewaltigen und einflussreichen Œuvre
In: Zeitgeschichtliche Forschungen Band 47
In: Duncker & Humblot eLibrary
In: Geschichte
Richard Wagners Antisemitismus ist seit über 160 Jahren in aller Welt stark umstritten. Die Einschätzungen reichen von einer humanitären und emanzipatorischen Interpretation, die jüdische Freunde Wagners zu dessen moralischer Entlastung anführen, über eine ausgeprägte Judenfeindschaft bis zur unmittelbaren Vorläuferschaft von Hitlers Rassismus. Was kann davon bei einer nüchternen Betrachtung als zutreffend angesehen werden? In diesem Buch wird versucht, die Anteile herauszufiltern, die die Wagnersche Judenfeindschaft mit dem nationalsozialistischen Rassismus verbinden, aber vor allem wird die Wirkungsgeschichte eines völkischen Rassismus, der in Bayreuth seit Wagners Tod 1883 bis zur Machtergreifung Hitlers 1933 immer mehr Anhänger fand, kritisch analysiert. Wagner, dessen Musik Hitler bis 1945 begeistert bejubelte, war zwar ein geistiger Initiator einer rassistischen Ideologie, aber das eigentliche Verbindungsglied zwischen Wagner und Hitler sind die Bayreuther Wagnerianer Cosima Wagner, Hans von Wolzogen, Houston Stewart Chamberlain, Winifred Wagner und viele andere Wagnerfans, die dem Nationalsozialismus nicht nur als künstlerische Steigbügelhalter dienten
Main description: Seit Generationen wird von Wissenschaftlern, Marxisten und Kommunisten sowie neuerdings auch von höchsten kirchlichen Würdenträgern die These verbreitet, daß Karl Marx in seinen Schriften und seinen politischen Aktivitäten an der Seite der unterdrückten und ausgebeuteten Arbeiter gestanden habe und für die menschliche Freiheit eingetreten sei. Dabei wird vielfach ausgeblendet, daß in kommunistischen Herrschaftssystemen, wie beispielsweise der UdSSR, deren politisches Handeln sich auf die Lehren von Marx, Engels und Lenin gründete, im Namen des Marxismus Millionen von Menschen umgebracht wurden. Aufgrund einer genaueren Analyse einiger Schriften dieser Protagonisten des sogenannten wissenschaftlichen Kommunismus, vor allem aber des Briefwechsels zwischen Marx und Engels, zeigt der Autor, daß das Eintreten für die Nöte der Arbeiter rein taktisch motiviert war. Für seine soziale bzw. sozialistische Revolution, die mit aller Brutalität das verhaßte kapitalistische System ein für allemal vernichten sollte, brauchte Marx eine internationale Massenbewegung, die bereit war, sich für diese scheinbar großartige Aufgabe aufzuopfern.Viele seiner Weggefährten, die in diesem Buch zitiert werden, haben klar erkannt, daß zwischen den außergewöhnlichen intellektuellen und analytischen Fähigkeiten dieses selbsternannten Messias der Arbeiterklasse und der unmenschlichen Behandlung von Freunden und Feinden Welten lagen. Um dies zu verdeutlichen, sind in diesem Buch neben einer kurzen Beschreibung des politischen Werdegangs von Karl Marx einige Beispiele angeführt, die veranschaulichen, mit welch menschenverachtender Grausamkeit Marx auch diejenigen Freunde und kommunistischen Mitstreiter verfolgt hat, die ihn finanziell und ideologisch auf seinem materiellen Leidensweg unterstützt haben. Zeitgenossen wie Michael Bakunin, Karl Heinzen, Moses Hess, Gottfried Kinkel, Ferdinand Lassalle, Arnold Ruge oder Wilhelm Weitling hat Marx mit bösem Spott überschüttet und mit tiefer Verachtung gestraft.
In: Geschichte
World Affairs Online
In: Sammlung Vandenhoeck
In: Edition Suhrkamp 1539 = N.F., 539
In: Neue historische Bibliothek
Die vorliegende Publikation behandelt die politischen, ökonomischen und sozialen Entwicklungen der industriellen Revolution in Deutschland während des Jahrhunderts von 1815 bis 1914. Dieser revolutionäre Umbruch von Gesellschaft und Wirtschaft war und ist die Periode mit den größten Umwälzungen in der Weltgeschichte. Deutschland war vor allem im 19. Jahrhundert ein Experimentierfeld von kleinsten, mittleren und größeren regionalen staatlichen Einheiten. Diese Verhältnisse haben den deutschen Industrialisierungsprozess stark beeinflusst, daher werden die Faktoren, die wirtschaftliches Wachstum in den Regionen in Gang setzen konnten, genauer als in anderen Überblicksdarstellungen analysiert. "Der Industrialisierungsprozess Deutschlands ist im Unterschied zu dem von England oder Frankreich durch den politischen und ökonomischen Partikularismus sowie Föderalismus stark beeinflusst und geprägt worden. Die in Größe, Bevölkerung und Ressourcenausstattung stark divergierenden 38 Bundesstaaten – ohne Österreich – vor der Gründung des Deutschen Reiches 1870/71 und die 25 Staaten im Kaiserreich haben den Verlauf der deutschen Industrialisierung sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht in eigentümliche Bahnen gelenkt. In der ersten Periode hat der engstirnige Partikularismus die wirtschaftliche Entwicklung behindert, in der zweiten Periode hat der Föderalismus einen Wettbewerb zwischen den deutschen vorangetrieben. Dieser inner- und intraregionale Wettbewerb hat m. E. wesentlich dazu beigetragen, daß Deutschland innerhalb weniger Jahrzehnte von einem Nachzügler zum führenden europäischen Industriestaat aufgestiegen ist. Da gewöhnlich die industrielle Revolution als Gesamtprozeß in nationalen Kategorien analysiert und beschrieben wird, hab ich in diesem Buch ganz bewußt die regionalen Entwicklungen verstärkt in das Zentrum der Analysen gerückt" (Kiesewetter, a. a. O., S. 12). In der Untersuchung wird erklärt, warum einige deutsche Staaten bzw. Regionen eine wohlstandssteigernde Industrialisierung durchführen konnten und andere nicht. Die empirisch untermauerte Hauptthese der Untersuchung besteht darin, dass der industrielle Nachzügler Deutschland wegen des regionalen Wettbewerbs zur führenden europäischen Industrienation aufsteigen konnte. Neben der Bevölkerungsentwicklung (A) als zentrale Kategorie der Volkswirtschaft werden die ökonomischen Strukturwandlungen vor allem in den folgenden Sektoren dargestellt: Landwirtschaft (B); Textilindustrie (C); Eisen- und Stahlindustrie sowie Maschinenbau- und Elektroindustrie (D); Kohlenbergbau und die Chemieindustrie (E)); Transport- und Nachrichtenwesen (F); Handel (G); Geld und Banken (H).
Neben den Zeitreihen in histat sind auch folgende Querschnittsdaten aus dieser Studie unter der Studien-Nr. ZA8575 im Datenarchiv verfügbar:
Q.01 Bevölkerung und Gebietsgröße der deutschen Bundesstaaten um 1816;
Q.02 Bevölkerung und Gebietsgröße der deutschen Bundesstaaten um 1913.
Datentabellen in HISTAT:
A. Die Bevölkerung
A.01a Bevölkerung der deutschen Bundesstaaten und preußischen Provinzen (1816-1910)
A.01b Bevölkerungsdichte: Einwohner pro Quadratkilometer (1816-1910)
A.01c Flächengröße nach dem Gebietsstand vom 1.12.1910 (1910)
A.02 Bevölkerungsbewegung im Deutschen Reich (1817-1914)
A.03 Wachstum der deutschen Großstädte (1819-1910)
A.04 Deutsche überseeische Auswanderung (1820-1914)
B. Die Landwirtschaft
B.01 Produktion von Getreide und Kartoffeln in Preußen und Deutschland (1810-1912)
B.02 Entwicklung der Viehbestände in Deutschland (1816-1913)
C. Textilindustrie
C.01 Regionale Verteilung der Wollwebstühle und Streichgarnspinnereien in Deutschland (1846-1861)
C.02 Regionale Verteilung der deutschen Baumwoll-Feinspindeln (1815-1913)
C.03a Baumwollspinnerei: Spindeln, Webstühle, Produktion, Beschäftigte, Wertschöpfung (1815-1913)
C.03b Baumwollweberei: Spindeln, Webstühle, Produktion, Beschäftigte, Wertschöpfung, Export (1815-1913)
C.04 Menge und Wert der Ein- und Ausfuhren der vier wichtigsten Textilrohmaterialien in Deutschland (1859-1910)
D. Eisen- und Stahlindustrie
D.01 Roheisen- und Stahlproduktion in Regionen des deutschen Zollgebiets (1852-1914)
D.02 Eisenerzförderung und Roheisenproduktion in ausgewählten deutschen Staaten und Regionen (1836-1911)
D.03 Produktionsstruktur deutscher Maschinenfabriken (1882-1907)
E. Steinkohlenbergbau
E.01 Steinkohlenproduktion deutscher Staaten (1817-1910)
F. Transport- und Nachrichtenwesen
F.01 Regionale Entwicklung des Eisenbahnnetzes in Deutschland, in km (1839-1914)
F.02 Deutscher Postverkehr, in Millionen Stück (1887-1911)
F.03 Entwicklung der Telegraphen- und Fernsprechanlagen in Deutschland (1850-1913)
G. Außenhandel
G.01 Außenhandel des deutschen Zollvereins (1837-1871)
H. Geld und Banken
H.01 Entwicklung der deutschen Aktienbanken (1883-1911)
H.02 Einlagen der Reichsbank (1876-1914)
H.03 Sparbücher, Einlagenbestand und Sparguthaben bei den deutschen Sparkassen (1830-1915)
Neben den Zeitreihen in histat können unter der Studien-Nr. ZA8575 auch folgende Querschnittsdaten angefordert werden:
Q.01 Bevölkerung und Gebietsgröße der deutschen Bundesstaaten um 1816
Q.02 Bevölkerung und Gebietsgröße der deutschen Bundesstaaten um 1913
GESIS
Der Autor stellt drei erkenntnisleitenden Vorstellungen an den Anfang seiner Untersuchung: I. Den Ausgangspunkt bildet die These, dass es in Preußen im 19. Jahrhundert zu einem unüberbrückbaren Gegensatz zwischen politischer Zentralisierung und industrieller Regionalisierung gekommen ist. Der militärische Machtstaat Preußen, besonders nach der Reichsgründung von 1870/71, ruhte zwar auf den (regionalen) ökonomischen Erfolgen der preußisch-deutschen Industrialisierung, aber die industrielle Dezentralisierung innerhalb Preußens hatte keinen mäßigenden Einfluss auf diese preußische Politik. II. Unter den zwölf preußischen Provinzen wird am Ende des Betrachtungszeitraums eine Auswahl getroffen, um eine einen gehaltvollen Vergleich der industrialisierenden Regionen zu ermöglichen: Der Autor betrachtet Regionen, die mindesten eine Gebietsgröße von 5.000 km2 und höchstens von 60.000 km2 haben sollen, als industrialisiert, wenn ihre Bevölkerungsdichte (Einwohner pro km2) den Wert 100 E/km2 übersteigt. Dann bleiben im Jahr 1910 sechs preußische Industrieregionen übrig, und zwar in der Reihenfolge 1. Das Rheinland; 2. Westfalen; 3. Brandenburg; 4. Hessen-Nassau; 5. Schlesien und 6. die Provinz Sachsen. III. Der Industrialisierungsgrad der Regionen wird gemessen an den relativen Veränderungen von Produktion (Steinkohle, Roheisen und Stahl) und Eisenbahnbau (Eisenbahnnetz und Eisenbahndichte).
Datentabellen in HISTAT:
A.01a Fläche der preußischen Provinzen (1910-1910)
A.01b Bevölkerung der preußischen Provinzen (1816-1910)
A.02 Steinkohlenproduktion in Preußen (1815-1913)
A.03 Roheisenproduktion in preußischen Provinzen (1815-1913)
A.04 Stahlproduktion in preußischen Provinzen (1850-1913)
A.05 Eisenbahnnetz und Eisenbahndichte in preußischen Provinzen (1843-1910)
GESIS
"Am Anfang der Forschung über die Industrialisierung Sachsens im 19.Jahrhundert stand die Frage, warum es gerade dem Königreich Sachsen nach der Teilung im Jahr 1815 gelang, den Prozess gesamtwirtschaftlichen Wachstums als erster deutscher Staat zu beginnen. Überlegungen nach den wesentlichen Faktoren dieser sozioökonomischen Umwandlung und damit nach einer Erklärung des Industrialisierungsverlaufs – auch im regionalen Maßstab – schlossen sich an. Der sächsische Weg zum Industriestaat konnte von keinem anderen deutschen Staat identisch nachgegangen oder kopiert werden. Historische Eigentümlichkeiten und gewachsene Besonderheiten erforderten jeweils spezifische Maßnahmen und Entscheidungen, je nachdem, zu welchen Zeitpunkt mit der Industrialisierung begonnen wurde. Es ergab sich jedoch bei der Erforschung dieser Zusammenhänge, daß die Intra- und interregionalen Wechselwirkungen mit anderen deutschen Staaten und Regionen zunehmend an Bedeutung gewannen und die relative Stellung Sachsens erst durch Vergleiche mit diesen verdeutlicht und erfaßt werden konnte. Industrieregionen können nach meinem theoretischen Modell sowohl deutsche Staaten als auch Teilgebiete dieser Staaten sein. Die Industrialisierung Sachsens wurde deshalb nach und nach zu einem 'Sonderfall' regionaler deutscher Industrialisierung, deren unterschiedliche Phasenverläufe in den einzelnen Staaten Ähnlichkeiten wie Verschiedenheiten aufwiesen" (Kiesewetter, H., a.a.O., S. 199. Der Autor entwickelt zunächst ein theoretisches Konzept regionaler Industrialisierung, an dem Industrialisierungsstand und –verlauf gemessen werden können. Dieses Konzept steckt den Rahmen ab, in den die quantitativen Darlegungen und regionalen Vergleiche hineingestellt werden. Als operationalisierbares Abgrenzungskriterium für Industrieregionen, die im Zentrum der Analyse stehen, werden drei einigermaßen homogene Kriterien vorgeschlagen: Gebietsgröße (größer als 5.000 Quadratkilometer), Bevölkerungszahl (größer Als 100 Einwohner pro Quadratkilometer) und potentielle Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln. Als zeitliches Ablaufschema werden drei Stadien angenommen: erstens ein vorindustrielles, zweitens ein frühindustrielles und schließlich ein Stadium, das mit Erreichen des Zustandes eines eigendynamischen Wachstums beginnt und die eigentliche Industrialisierungsphase bildet. Inhaltlich wird regionale Industrialisierung nicht auf wirtschaftliches Wachstum von Industriebranchen – oder lediglich des sekundären – Sektors – eingeengt, sondern in den Rahmen des gesamten ökonomischen und sozialen Wandlungsprozesses eingebettet. Die Untersuchung von Hubert Kiesewetter behandelt die Ursprünge der Faktoren, die diesem ökonomischen Wachstumsprozess zugrunde lagen, und die Wirkungen, die ihm im 19. Jahrhundert folgten. Aufgrund eines reichen Archivbestandes aus dem Sächsischen Staatsarchiv Dresden, das überwiegend erstmals ausgewertet wurde, und einem Faktorenmodell der (regionalen) Industrialisierung vergleicht die Untersuchung die wichtigsten Komponenten mit etwa 30 anderen deutschen Regionen ähnlicher Größe. So zeigt sich, welche Industrialisierungsfaktoren zu welchem Zeitpunkt unverzichtbar waren und welche im Laufe des 19. Jahrhunderts an Bedeutung verloren. Der empirische (zweite) Teil der Untersuchung ist wie folgt gegliedert: Ziele und Folgen der Agrarreform; Bevölkerungswachstum, Wanderungsbewegung und Erwerbstätigkeit; die Landwirtschaft; Erzbergbau und Eisenindustrie; die Baumwollindustrie; die Maschinenbauindustrie; der Steinkohlenbergbau; der Eisenbahnbau.
Datentabellen in HISTAT:
Die Datentabellen sind sachlich wie folgt gegliedert:
A. Ziele und Folgen der Agrarreform
B. Bevölkerungswachstum, Wanderungsbewegung und Erwerbstätigkeit
C. Die Landwirtschaft
D. Erzbergbau und Eisenindustrie
E. Die Baumwollindustrie
F. Die Maschinenbauindustrie
G. Der Steinkohlenbergbau
H. Der Eisenbahnbau
GESIS