Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten (SoNegU)
In: Project brief 2021/10
In: Thünen Institute
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In: Project brief 2021/10
In: Thünen Institute
Andreas Klärner erhob mehr als zwei Jahre lang detaillierte empirische Daten über Aktionen und Akteure rechtsextremer Gruppen in einer deutschen Stadt. Er führte intensive Gespräche mit lokalen Führungspersonen und Basisaktivisten der rechtsextremen Bewegung, erkundete deren gewalttätiges Umfeld und arbeitet heraus, warum das medial verbreitete Klischee des dumpfen Nazi-Skinheads längst überholt ist. Zumindest verbal distanzieren sich heute viele rechtsextremistische Kader und überzeugte Neonazis öffentlich von Gewalt und versuchen ihre Anhänger zu disziplinieren. Nach außen gerieren sie sich
In: PapyRossa-Hochschulschriften 33
Der studierte Soziologe und Psychologe A. Klärner beschreibt in seinem Buch die Entwicklung der Einwanderung und des Einwanderungsdiskurses. Den besonderen Schwerpunkt legt er dabei auf die Sprache und zeigt auf, wie nach und nach Vokabeln aus dem rechtsextremen Bereich in den normalen Sprachgebrauch übergegangen sind. Den vorläufigen Höhepunkt bildet dabei die kürzlich durchgeführte Unterschriftenaktion der CDU/CSU gegen die doppelte Staatsbürgerschaft. Anhand detaillierter Auswertungen der überregionalen Presse analysiert Klärner die erschreckende Annäherung einer bürgerlichen Partei an rechtsextreme Positionen und den fast schon normal gewordenen Niederschlag in der Sprache. Das Buch leistet einen wertvollen Beitrag zur Meinungsbildung und gegen die Gleichgültigkeit unserer schnelllebigen und vergesslichen Zeit, fasst noch einmal die jüngsten Entwicklungen in der "Ausländerpolitik" zusammen, rüttelt auf. (2) (Dagmar Härter)
BACKGROUND Eastern Germany is a region with one of the world's highest percentages of non-marital births. Marriage and childbearing seem to be decoupled. This brings into question people's views on the institution of marriage. OBJECTIVE This paper examines eastern Germans' views on cohabitation, marriage, and childbearing. It argues that historical, social, and political contexts shape the social norms of marriage and non-marital childbearing. METHODS This paper presents data from eight qualitative focus group interviews with 74 women and men aged 25–40 in Rostock, a medium-sized city in eastern Germany. RESULTS The respondents often compared their own motives and incentives for marriage with those which existed in the socialist German Democratic Republic (GDR) and held true for their parents. Many of them stated that having children was important for them as individuals and for their partnership. However, they treated the decision to get married and the decision to have children as two separate issues. Respondents often referred to the past and said that the strong legal and financial incentives to marry in the past regime in the socialist GDR no longer exist. Today's incentives were seen as minor, or as irrelevant to their personal situations.
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In: Die Dynamik der europäischen Rechten, S. 133-150
In: Ausschluss und Feindschaft: Studien zu Antisemitismus und Rechtsextremismus ; Rainer Erb zum 65. Geburtstag, S. 263-286
Der Beitrag befasst sich mit der Frage nach der Bedeutung des antizionistisch oder israelkritisch kaschierten Antisemitismus der extremen Rechten in Deutschland. Ist die traditionell antisemitische extreme Rechte fähig, Anschluss an den (neuen) antizionistischen Diskurs der Gegenwart zu gewinnen? Gibt es Verbindungen und Anknüpfungspunkte im Diskurs des islamistischen oder globalisierungskritischen Antizionismus oder sogar an den Diskurs der demokratischen Öffentlichkeit über Israel? Um diesen Fragen nachzugehen, wird im Folgenden anhand von drei Fallbeispielen Argumentation und Rhetorik der deutschen extremen Rechten in Bezug auf Israel und den Nahost-Konflikt vorgestellt. So werden folgende Ansichten bzw. Positionen beleuchtet: (1) Horst Mahlers radikaler antizionistischer Antisemitismus, (2) die Demonstration 'Freier Kräfte' in Essen unter dem Motto: 'Keine Waffen für Israel - keine Unterstützung für Zionisten' sowie (3) die Israelkritik auf einer NPD-Seite. Die Fallbeispiele lassen eine typologische Unterscheidung zwischen Äußerungsformen eines rechtsextremen Antizionismus zu. Ausgehend von diesen Fallbeispielen stellt der Autor abschließend einige Thesen zum antizionistischen Antisemitismus der extremen Rechten und möglichen Anknüpfungspunkten zu anderen Formen des Antizionismus zur Diskussion. Antisemitismus und in dessen Gefolge auch der Antizionismus und die Feindschaft gegen Israel gehören zu den ideologischen Kernpunkten des deutschen Rechtsextremismus und stellen zentrale Bestandteile seiner Agitation dar. Im Rechtsextremismus gibt es, ganz im Gegensatz zur linken, globalisierungskritischen oder auch der linksextremen Szene keine grundsätzliche Kritik am Antizionismus bzw. am Antisemitismus in den eigenen Reihen. Unterschiede und Differenz gibt es hier allenfalls im Grad und in der öffentlichen Thematisierung. (ICG2)
In: Moderner Rechtsextremismus in Deutschland, S. 44-67
"Der Autor zeichnet in seinem Beitrag am Beispiel einer ostdeutschen Mittelstadt die Herausbildung und Entwicklung der rechtsextremen Szene in den 1980er/90er Jahren nach. Im Lauf der 1990er Jahre lässt sich eine Erweiterung des Repertoires der Aktionsformen der Szene verzeichnen. So dominierten bis Ende der 1990er Jahre gewaltförmige Aktionen wachsender Intensität und Professionalität. Mit dem Jahreswechsel 1999/2000 wurde aber, auch unter dem Eindruck zivilgesellschaftlicher Gegenmobilisierung, von den Kadergruppen Abstand von Gewalttaten genommen und zunehmend auf zivile Protestformen sozialer Bewegungen zurückgegriffen. Dieser Prozess kann als taktische Zivilisierung gedeutet werden, da die Akzeptanzstrukturen für gewalttätiges Handeln derzeit nicht gegeben sind. Der Beitrag zeigt außerdem auf, dass sich die Rechtsextremismusforschung in Zukunft auch auf der individuellen oder biografiegeschichtlichen Ebene nicht mehr nur mit Gewalttätern auseinander setzen muss, sondern auch mit Akteuren, die ihre Erfahrungen mit gesellschaftlichen Umbruchssituationen und Modernisierungsschüben in politischen Aktionen ausagieren." (Autorenreferat)
Oliver GEDEN untersucht in seiner qualitativen Untersuchung das Männlichkeitsverständnis in der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ). Damit soll über die Kategorie Geschlecht eine zentrale lebensweltliche Dimension des Rechtsextremismus erschlossen werden. Während die geschlechtsspezifischen Affinitäten von Frauen zum Rechtsextremismus seit Beginn der 90er Jahre verstärkt untersucht wurden, fehlen bislang solche geschlechtertheoretisch angeleiteten Studien über Jungen und Männer im Rechtsextremismus. In der Studie werden Männlichkeitsdiskurse anhand zweier "freiheitlicher" Periodika und mittels der Interpretation von Gruppendiskussionen mit FPÖ-Funktionären analysiert. GEDENs Studie stellt eine Pionierarbeit im Bereich der geschlechtertheoretisch fundierten Rechtsextremismusforschung dar. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0402132 ; Until now there has been a dearth of qualitative research on right-wing extremist organizations. We know little about the daily routines of "doing politics" in these specific life-worlds. There is also little research concerning the gendered substructure of right-wing extremist parties. Many of the studies that have been done focus on women's roles in such organizations, but the vast majority of its members and supporters, namely men, are seldom analyzed. In his excellent study, Oliver GEDEN explores a rather difficult field of research, examining in which way one of the most successful right-wing extremist parties in Europe, the Freedom Party of Austria, is constructing masculinity. GEDEN not only analyzes the masculinity discourse in two party periodicals, he also conducts group discussions with party officials in order to reconstruct what masculinity means to them in their everyday lives. Furthermore, he reflects about the specific conditions of doing qualitative research on right-wing extremist organizations, particularly on the handling of access restrictions and the requirements of research ethics. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0402132 ; En la actualidad ha habido una falta de investigación ...
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In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 5, Heft 3
ISSN: 1438-5627
Sylvia KEIM untersucht in ihrer Studie wie junge Migrantinnen und Migranten in Deutschland mit Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzungserfahrungen umgehen und zurechtkommen. Dafür wurden fünf Interviews mit Angehörigen der zweiten Einwanderergeneration geführt. Die Interviewten können nach allen Kriterien als in die deutsche Gesellschaft integriert gelten, dennoch berichten sie alle von Diskriminierungen, die ihr Lebensgefühl und ihre Identitätsfindung belasten. KEIM analysiert die Interviews unter dem Gesichtspunkt des von GOFFMAN eingeführten Konzepts der Stigmatisierung und arbeitet verschiedene Formen des Stigma-Managements, den Strategien mit Ausgrenzungserfahrungen umzugehen, heraus. Angesichts der öffentlichen Diskussion und der Vorwürfe einer "mangelnden Integrationsbereitschaft" der in Deutschland lebenden Ausländer bietet die Arbeit von KEIM ein wichtiges Korrektiv für allzu einseitige Schuldzuweisungen.
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 5, Heft 2
ISSN: 1438-5627
Oliver GEDEN untersucht in seiner qualitativen Untersuchung das Männlichkeitsverständnis in der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ). Damit soll über die Kategorie Geschlecht eine zentrale lebensweltliche Dimension des Rechtsextremismus erschlossen werden. Während die geschlechtsspezifischen Affinitäten von Frauen zum Rechtsextremismus seit Beginn der 90er Jahre verstärkt untersucht wurden, fehlen bislang solche geschlechtertheoretisch angeleiteten Studien über Jungen und Männer im Rechtsextremismus. In der Studie werden Männlichkeitsdiskurse anhand zweier "freiheitlicher" Periodika und mittels der Interpretation von Gruppendiskussionen mit FPÖ-Funktionären analysiert. GEDENs Studie stellt eine Pionierarbeit im Bereich der geschlechtertheoretisch fundierten Rechtsextremismusforschung dar.
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 4, Heft 3
ISSN: 1438-5627
Die vorliegende sozialpsychologische Studie über fremdenfeindliche Gewalttäter von Wolfgang FRINDTE und Jörg NEUMANN untersucht vor allem die biographische Entwicklung der Täter. In der biographischen Analyse soll geklärt werden, wie "aggressionsbezogene Wissensstrukturen" aufgebaut werden. Die Untersuchung bestätigt im Wesentlichen die Befunde bereits vorliegender Studien, hervorzuheben ist aber die Kombination qualitativer und quantitativer Methoden, die ansonsten nicht all zu häufig anzutreffen ist. Ausführliche qualitative Interviews (ergänzt durch einen Fragebogen) mit 101 verurteilten männlichen Straftätern stellen die Datenbasis dar. Die weitgehende Quantifizierung der qualitativen Daten bringt es allerdings mit sich, dass die Tiefe der neu gewonnenen Einsichten begrenzt bleibt.
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 3, Heft 4
ISSN: 1438-5627
Roland GIRTLERs Buch "Methoden der Feldforschung" ist eine gut geschriebene, besonders für Studierende geeignete Einführung in die Methoden der qualitativen Feldforschung. Die wissenschaftstheoretischen Grundlagen der qualitativen Feldforschung werden ebenso ausführlich behandelt wie die wichtigsten Methoden, die teilnehmende Beobachtung und das freie Gespräch mit den Menschen im Feld. Einen wichtigen Raum nimmt die Diskussion der ethischen Verpflichtung des Sozialforschers im Feld ein.
Am 26. September 2021 fand die Wahl zum 20. Deutschen Bundestag statt. In diesem Working Paper werden die Zweitstimmenergebnisse der in den Bundestag gewählten Parteien räumlich differenziert auf Gemeinde- und Kreisregionsebene analysiert. Dabei wird untersucht, welche Unterschiede in den Stimmergebnissen es bezüglich des Faktors 'Ländlichkeit' gibt. Zugrunde liegen dabei der Ländlichkeitsindex des Thünen-Instituts für Ländliche Räume und die Thünen-Typisierung ländlicher Räume. Unsere Analyse zeigt teilweise sehr deutliche Unterschiede der Zweitstimmenergebnisse der Parteien bei der Bundestagwahl 2021 in Abhängigkeit von der Ländlichkeit der Gemeinden, in denen die Ergebnisse erzielt wurden, und auch von dem Kreisregionstyp, in dem die Gemeinde liegt. Ebenfalls auffallend sind die deutlichen Unterschiede zwischen den Ergebnissen in Ost- und Westdeutschland. Die Unterschiede zwischen ost- und westdeutschen Wahlergebnissen sind bei der Linken und der AfD am größten, bei der SPD am geringsten. Ein ausgeprägter Zusammenhang zwischen dem Grad der Ländlichkeit auf Gemeindeebene und dem Stimmenanteil zeigt sich bei Bündnis90/Die Grünen (verallgemeinert: je ländlicher, desto geringer der Stimmenanteil) und bei der AfD für die ostdeutschen Gemeinden (verallgemeinert: je ländlicher, desto höher der Stimmenanteil, allerdings nur bis zu einem bestimmten Ländlichkeitswert, ab dem die Stimmenanteile dann wieder zurückgehen.). Auf Ebene der Kreisregionen weisen die CDU/CSU, die AfD und die 'sonstigen Parteien' deutlich höhere durchschnittliche Stimmenanteile in eher und sehr ländlichen Räumen als in nicht-ländlichen Räumen auf. Bündnis90/Die Grünen und die Linke erzielen dagegen in nicht-ländlichen Räumen deutlich höhere Anteile als in den beiden ländlichen Regionstypen. Relativ ausgeglichen über die Regionstypen sind die Stimmenergebnisse von SPD und FDP. ; On September 26, 2021, the election for the 20th German Bundestag took place. In this working paper, we analyze the election results at the level of municipalities and district regions with respect to the factor "rurality". The analysis is based on the rurality index of the Thünen Institute for Rural Areas and the Thünen typology of rural areas. Our analysis shows some very significant differences in the results of the parties in the 2021 federal election depending on the rurality of the municipalities in which the results were obtained and also on the county region type in which the municipality is located. Also striking are the marked differences between the results in eastern and western Germany. The smallest differences between East and West German election results are largest for Die Linke and the AfD, and smallest for the SPD. A pronounced correlation between the degree of rurality at the municipality level and the share of the vote can be seen for Bündnis90/Die Grünen (generalized: the more rural, the lower the share of the vote) and for the AfD for the eastern German municipalities (generalized: the more rural, the higher the share of the vote, but only up to a certain rurality value, above which the share of the vote then declines again). At the level of the district regions, the CDU/CSU, the AfD and the "other parties" have significantly higher average vote shares in rather and very rural areas than in non-rural areas. Bündnis90/Die Grünen and Die Linke, on the other hand, achieve significantly higher shares in non-rural areas than in the two rural region types. The vote shares of the SPD and FDP are relatively balanced across the different types of region.
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Analyse des Thünen-Instituts zu den Zweistimmenergebnissen in Abhängigkeit von der Ländlichkeit der Gemeinden und Kreise - Thünen-Index für den Grad der Ländlichkeit als Grundlage - Grüne umso schwächer, je ländlicher eine Gemeinde - Union auf dem Lande überdurchschnittlich - SPD- und FDP-Ergebnisse in etwa ausgeglichen
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