Das neue New Orleans - Stadt ohne soziale Probleme?
In: Geographie
Inhaltsangabe: Einleitung: Vor der Verwüstung durch Hurrikan Katrina am 29. August 2005 galt New Orleans als einer der problematischsten Metropolräume der USA. Nicht nur die Stadt, sondern die gesamte Metropolregion hat unter enormen sozialen Problemen gelitten. Ein großes Problem war die Armut und da diese vorwiegend unter der schwarzen Bevölkerung anzutreffen war, welche überwiegend im zentralen und östlichen Stadtgebiet lebte, waren deutliche Segregationsmuster in New Orleans erkennbar. Zudem litt die Stadt zu dieser Zeit unter einer schlechten wirtschaftlichen Lage, hervorgerufen u.a. durch Suburbanisierungsprozesse und einer damit einhergegangenen wirtschaftlichen Dezentralisierung. Obwohl New Orleans nach dem 2. Weltkrieg im Vergleich zu anderen U.S. amerikanischen Metropolen als eine aufstrebende Region mit einem hohen Bevölkerungsanstieg, einer florierenden Wirtschaft und gesunden Nachbarschaften galt, haben sich die sozialen Probleme seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts so verstärkt, dass New Orleans als 'hypersegregiert' bezeichnet wurde. Ein Phänomen, das man zur damaligen Zeit eigentlich nur mit Städten wie New York oder Detroit in Zusammenhang brachte. Wie in der Regel üblich, wurden diese Probleme von den Politikern der Stadt unter den Tisch gekehrt. Weltweit wurde mit New Orleans eine einzigartige Kulturlandschaft der USA, Jazz und pure Lebensfreude verbunden. Wie es hinter den Vorhängen dieser als lebensfroh geltenden Stadt aussah, blieb der Öffentlichkeit verborgen. Erst als die Stadt aufgrund von Hurrikan Katrina Ende August 2005 verstärkt in das Interesse der Medien gerückt ist, hat sich der Vorhang gehoben und die soziale Tragödie der Stadt wurde sichtbar. Die Medien zeigten Menschen, die sich nicht rechtzeitig vor Hurrikan Katrina in Sicherheit bringen konnten und so tagelang ohne Hilfe von außen, inmitten von Chaos, Überschwemmung und Verwüstung ausharren mussten. Auffällig war, dass es sich bei diesen Menschen überwiegend um Schwarze handelte. Darunter viele Frauen mit Kindern und alte Personen. Da Hurrikan Katrina die Stadt am Ende des Monats traf, waren die finanziellen Ressourcen aufgebraucht. Zudem hatten viele Menschen aufgrund ihrer Armut kein eigenes Auto und konnten, als zur Evakuierung aufgerufen wurde, die Stadt nicht von alleine verlassen. Transportmöglichkeiten, wie Busse oder Züge, wurden vonseiten der Stadt nicht zur Verfügung gestellt. Als die Evakuierungswelle in New Orleans nach ein paar Tagen angelaufen war, wurden zunächst, wie ebenfalls in den Medien zu sehen war, Touristen und Einwohner weißer Hautfarbe in Sicherheit gebracht. Dieses Handeln kann auf eine Diskriminierung der schwarzen Bevölkerungsgruppe hindeuten. Die vorliegende Arbeit wird die sozialen Probleme, die in New Orleans zur Zeit vor dem Sturm geherrscht haben, aufgreifen und genauer darlegen. Darüber hinaus wird sie sich auch damit auseinandersetzen, wie die Lage knapp neun Monate nach Hurrikan Katrina aussieht und wie der Wiederaufbau und somit die Zukunft der Stadt aussehen soll. Das erste Kapitel nähert sich diesen Problemen und Fragestellungen an. Zu Beginn wird der Untersuchungsgegenstand dargestellt, bevor anschließend die Ziele und der Aufbau dieser Arbeit formuliert werden. Problemstellung: Aufgrund der enormen Zerstörung durch Hurrikan Katrina sieht sich New Orleans mit einem langwierigen Wiederaufbauprozess konfrontiert. Ende September 2005, also rund einen Monat nach Katrina, hat der Bürgermeister von New Orleans, RAY NAGIN, eine Wiederaufbaukommission für die Stadt, die BRING NEW ORLEANS BACK COMMISSION (BNOBC), gegründet. Diese Kommission hat bis Januar 2006, neben einem Masterplan zum Wiederaufbau, sechs ergänzende Pläne entworfen, die New Orleans wieder auf die Beine bringen sollen. Der Masterplan mit dem Titel "Action Plan for New Orleans: The New American City" zeigt eine Vision für New Orleans auf. Zudem beinhaltet dieser Plan eine Rahmenplanung sowie einen Handlungsplan, mit Hilfe derer die Umsetzung der Vision ermöglicht werden könnte. Während Theorien über den Wiederaufbau nach Naturkatastrophen zunächst empfehlen, den 'Status quo ante' wiederherzustellen und erst dann über darüber hinausgehende Verbesserungen nachzudenken, stellt der Masterplan eine Vision dar, die alles bisher in der Stadt dagewesene übertreffen soll. Obwohl die sozialen Probleme der Stadt der BNOBC bekannt gewesen sein müssten, werden diese im Masterplan nicht thematisiert. Das BROOKINGS INSTITUTION METROPOLITAN POLICY PROGRAM hingegen hat eine Wiederaufbauagenda mit Handlungsempfehlungen für New Orleans entwickelt, die eine Linderung der sozialen Probleme in den Vordergrund stellt. Diese Studie spricht in erster Linie die Bundesregierung der USA in Washington, D.C. an, da laut der Meinung des Institutes nur mit ihrer Hilfe ein Wiederaufbau von New Orleans erfolgreich verlaufen kann. Die Handlungsempfehlungen, die gegeben werden, sollen dabei helfen, aus New Orleans einen Raum ohne soziale Probleme und besonders ohne Segregation zu schaffen. Natürlich ist auch dies eine Vision. Allerdings ist diese im Gegensatz zu den Plänen der BNOBC, aufgrund zahlreicher Finanzierungskonzepte durchaus nachvollziehbar und begründet. Gang der Untersuchung: Ziel dieser Arbeit ist es aufzuzeigen, wie sich einerseits die sozialen Probleme vor Hurrikan Katrina in New Orleans geäußert haben und andererseits wie die Zukunft der Stadt aussehen wird. Der Titel der Arbeit "Das neue New Orleans – Stadt ohne soziale Probleme?", der gleichzeitig die Hauptfragestellung der Untersuchung ist, formuliert die Frage nach der Zukunft von New Orleans sehr provokant. Folgende vier Ziele sollen dabei helfen herauszufinden, wie die Zukunft von New Orleans aussehen wird: 1. Darstellung des Untersuchungsraumes New Orleans anhand ausgewählter geographischer und sozialer Indikatoren. 2. Erklärung für die Zerstörung durch Hurrikan Katrina. 3. Darlegung geplanter und möglicher Wiederaufbaumaßnahmen. 4. Darstellung der zukünftigen Entwicklung von New Orleans. Diese Ziele spiegeln sich im Aufbau der Arbeit wieder, die sich in einen theoretischen und einen empirischen Teil gliedert. Der Theorieteil geht zum einen auf die sozialen Probleme in New Orleans zur Zeit vor Hurrikan Katrina ein. Zum anderen gibt er, nach einem kurzen theoretischen Blick auf Hurrikan Katrina und auf allgemeine Wiederaufbaustrategien nach Naturkatastrophen, einen Einblick in den Masterplan zum Wiederaufbau der Stadt New Orleans. Zudem werden in diesem Teil der Arbeit auch die Handlungsempfehlungen für einen 'sozialverträglicheren' Aufbau vonseiten des BROOKINGS INSTITUTION METROPOLITAN POLICY PROGRAMS vorgestellt. Zu Beginn des zweiten Kapitels wird New Orleans geographisch eingeordnet und das Untersuchungsgebiet vorgestellt. Im Anschluss werden die sozialen Probleme der Stadt thematisiert. Um in diese Thematik einzuführen, werden zunächst allgemeine soziale Probleme U.S. amerikanischer Städte angesprochen. Da diese in den USA oftmals in Segregation münden und dieses Phänomen in New Orleans zur Zeit vor Hurrikan Katrina stark ausgeprägt war, wird diese Problematik gesondert behandelt. Das Kapitel schließt mit einem Einblick in die sozialen Probleme von New Orleans, mit denen die Stadt vor dem Sturm zu kämpfen hatte. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit Hurrikan Katrina und seinen zerstörerischen Auswirkungen auf New Orleans. Dazu werden zunächst allgemeine Informationen zu dem Hurrikan gegeben, bevor abschließend die, in den Medien oft als sozial-ungerecht bezeichnete, Auswirkung Katrinas auf ausgewählte Stadtviertel dargestellt wird. Das Kapitel vier setzt sich zum einen mit der Theorie von Wiederaufbaustrategien nach Naturkatastrophen auseinander und bezieht diese auf New Orleans, und gibt zum anderen einen Einblick in den Masterplan zum Wiederaufbau von New Orleans, der von der BNOBC erarbeitet wurde. Des Weiteren werden in diesem Kapitel auch Handlungsempfehlungen des BROOKINGS INSTITUTION METROPOLITAN POLICY PROGRAMS vorgestellt, mit denen New Orleans sozialgerechter wiederaufgebaut werden könnte. Der empirische Teil dieser Arbeit untergliedert sich in die Kapitel fünf bis acht und beschäftigt sich mit der Situation in New Orleans knapp neun Monate nach Hurrikan Katrina. In Kapitel fünf wird die Vorgehensweise der empirischen Untersuchung aufgezeigt. Zu Beginn werden Hypothesen formuliert, bevor im Anschluss die Methodenauswahl begründet wird. Danach wird die Methode des 'problemzentrierten Interviews' vorgestellt und die Auswahl der Interviewpartner begründet dargelegt. Im Anschluss wird die Durchführung der Interviews thematisiert und die Auswertungsmethodik vorgestellt. Abschließend werden der Einsatz der Methodik rückwirkend reflektiert und die empirischen Schritte zusammengefasst. Das Kapitel sechs wird die Ergebnisse der geführten Interviews in Bezug auf die Teilfragestellung "Das neue New Orleans – The New American City?" darstellen. Um Antworten auf diese Frage zu bekommen, ist das Kapitel in drei Unterkapitel unterteilt. Das Kapitel 6.1 befasst sich zunächst mit der Situation knapp neun Monate nach Katrina. Neben einem Einblick in das Chaos und die Zerstörung werden in diesem Kapitel auch Erklärungen dafür geliefert, wie es zu einer solchen (sozialen) Katastrophe kommen konnte. Dabei spielt die Politik der Stadt eine große Rolle. In Kapitel 6.2 werden der Masterplan, die BNOBC und die Studie des BROOKINGS INSTITUTION METROPOLITAN POLICY PROGRAMS im Hinblick auf offen gebliebene Fragen und neue Erkenntnisse durch die Interviews thematisiert, bevor in Kapitel 6.3 das Schicksal der Bewohner, der New Orleanians, im Hinblick auf die Zukunft dargestellt wird. Das siebte Kapitel versucht Antworten auf die Teilfragestellung "Stadt ohne soziale Probleme?" zu finden. Dazu werden zunächst aktuelle und mögliche zukünftige soziale Probleme der Stadt dargelegt, bevor im Anschluss die in Kapitel 5.1 aufgestellten Hypothesen auf ihre Gültigkeit hin überprüft werden. Das achte Kapitel wird die Situation in New Orleans bewertend zusammenfassen und abschließend einen Ausblick auf die Zukunft der Stadt geben. Inhaltsverzeichnis: ErklärungII InhaltsverzeichnisIII Verzeichnis der Abbildungen, Bilder, Karten und TabellenVI AbkürzungenVII 1.Problemstellung und Untersuchungsgegenstand1 1.1Einführung in den Untersuchungsgegenstand2 1.2Zielsetzung und Aufbau der Arbeit3 2.Die Stadt New Orleans und ihre sozialen Probleme vor Hurrikan Katrina5 2.1New Orleans5 2.1.1Physisch-geographische Einordnung von New Orleans6 2.1.2Ökologische Probleme von New Orleans und Louisiana8 2.1.3Das Klima in New Orleans9 2.1.4Der Wirtschaftsstandort New Orleans9 2.1.5Die Verwaltungsstruktur der New Orleans Metropolitan Area10 2.1.6Bevölkerungsindikatoren der New Orleans Metropolitan Area13 2.1.7Ableitung des Untersuchungsgebietes14 2.2Soziale Probleme in U.S. amerikanischen Metropolräumen15 2.2.1Suburbanisierungsprozesse U.S. amerikanischer Städte15 2.2.2Der Verfall innerstädtischer Stadtviertel als Erklärung für die Armut in U.S. amerikanischen Kernstädten16 2.3Die sozialen Probleme in New Orleans zur Zeit vor Hurrikan Katrina unter besonderer Berücksichtigung der Segregation19 2.3.1Segregation in U.S. amerikanischen Städten19 2.3.2Die sozialen Probleme in New Orleans21 3.Hurrikan Katrina und seine Auswirkungen auf New Orleans26 3.1Allgemeine Informationen über Hurrikan Katrina26 3.2Katrinas zerstörerische Kraft in New Orleans26 4.Wiederaufbaustrategien nach Naturkatastrophen und Ideen für New Orleans29 4.1Bewältigung von Problemen nach Naturkatastrophen29 4.1.1Wiederaufbaustrategien nach Naturkatastrophen30 4.1.2Modell des Wiederaufbaus31 4.1.3Anwendung auf New Orleans32 4.2Die BRING NEW ORLEANS BACK COMMISSION und der Masterplan zum Wiederaufbau von New Orleans33 4.2.1Der Masterplan: "Action Plan for New Orleans: The New American City"34 4.2.2Zwischenfazit45 4.3Eine Wiederaufbau-Agenda für New Orleans - Handlungsempfehlungen des BROOKINGS INSTITUTION METROPOLITAN POLICY PROGRAMS zum Wiederaufbau von New Orleans46 4.3.1Gründe für den Wiederaufbau und Ziele der Agenden46 4.3.2Grundsatz 1: Macht die Region zu einem Vorbild hochqualitativer, nachhaltiger Entwicklung47 4.3.3Grundsatz 2: Verwandelt die Neighborhoods der Armut in Neighborhoods der Wahl und des Anschlusses48 4.3.4Grundsatz 3: Kurbelt die Wirtschaft an51 4.3.5Zwischenfazit54 5.Das methodische Vorgehen55 5.1Hypothesen55 5.2Methodenauswahl57 5.3Das problemzentrierte Interview57 5.4Auswahl der Interviewpartner58 5.5Durchführung der Interviews59 5.6Auswertung der Interviews mit Hilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse nach MAYRING60 5.7Methodenreflexion61 5.8Zusammenfassung61 6.Das neue New Orleans - 'The New American City?'62 6.1New Orleans neun Monate nach Hurrikan Katrina62 6.1.1Zerstörung und Chaos62 6.1.2Politik und Missgunst65 6.1.3Zwischenfazit68 6.2Der Masterplan vs. BROOKINGS INSTITUTION - Chance für einen Wiederaufbau?69 6.2.1Der Masterplan zum Wiederaufbau - nur eine Vision?70 6.2.2Offen gebliebene Fragen bzgl. des Masterplans71 6.2.3Die BRING NEW ORLEANS BACK COMMISSION und die Kommunikation der Pläne72 6.2.4Die Rolle der Bundesregierung und der Einsatz von Bundesfördermitteln für den Aufbau von New Orleans73 6.2.5Die Arbeit des BROOKINGS INSTITUTION METROPOLITAN POLICY PROGRAMS - eine Hilfe für New Orleans?74 6.2.6Zwischenfazit75 6.3Das Schicksal der New Orleanians77 6.3.1FEMA und die Rückkehr der Bewohner77 6.3.2Migration77 6.3.3Hindernisse an der Rückkehr der armen Bevölkerung nach New Orleans79 6.3.4Die Sozialstruktur von New Orleans vor dem Sturm - eine Stadt ohne Segregation?!82 6.3.5Zwischenfazit84 6.4Zusammenfassung84 7.Die Zukunft von New Orleans - Stadt ohne soziale Probleme?86 7.1Die räumliche Verlagerung der sozialen Probleme86 7.2Diskriminierung und Klassengesellschaft - die sozialen Probleme der Zukunft?87 7.3Bewertung der Ergebnisse87 7.4Zusammenfassung90 8.Fazit und Ausblick92 Literatur94 Anhang109Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: ErklärungII InhaltsverzeichnisIII Verzeichnis der Abbildungen, Bilder, Karten und TabellenVI AbkürzungenVII 1.Problemstellung und Untersuchungsgegenstand1 1.1Einführung in den Untersuchungsgegenstand2 1.2Zielsetzung und Aufbau der Arbeit3 2.Die Stadt New Orleans und ihre sozialen Probleme vor Hurrikan Katrina5 2.1New Orleans5 2.1.1Physisch-geographische Einordnung von New Orleans6 2.1.2Ökologische Probleme von New Orleans und Louisiana8 2.1.3Das Klima in New Orleans9 2.1.4Der Wirtschaftsstandort New Orleans9 2.1.5Die Verwaltungsstruktur der New Orleans Metropolitan Area10 2.1.6Bevölkerungsindikatoren der New Orleans Metropolitan Area13 2.1.7Ableitung des Untersuchungsgebietes14 2.2Soziale Probleme in U.S. amerikanischen Metropolräumen15 2.2.1Suburbanisierungsprozesse U.S. amerikanischer Städte15 2.2.2Der Verfall innerstädtischer Stadtviertel als Erklärung für die Armut in U.S. amerikanischen Kernstädten16 2.3Die sozialen Probleme in New Orleans zur Zeit vor Hurrikan Katrina unter besonderer Berücksichtigung der Segregation19 2.3.1Segregation in U.S. amerikanischen Städten19 2.3.2Die sozialen Probleme in New Orleans21 3.Hurrikan Katrina und seine Auswirkungen auf New Orleans26 3.1Allgemeine Informationen über Hurrikan Katrina26 3.2Katrinas zerstörerische Kraft in New Orleans26 4.Wiederaufbaustrategien nach Naturkatastrophen und Ideen für New Orleans29 4.1Bewältigung von Problemen nach Naturkatastrophen29 4.1.1Wiederaufbaustrategien nach Naturkatastrophen30 4.1.2Modell des Wiederaufbaus31 4.1.3Anwendung auf New Orleans32 4.2Die BRING NEW ORLEANS BACK COMMISSION und der Masterplan zum Wiederaufbau von New Orleans33 4.2.1Der Masterplan: "Action Plan for New Orleans: The New American City"34 4.2.2Zwischenfazit45 4.3Eine Wiederaufbau-Agenda für New Orleans - Handlungsempfehlungen des BROOKINGS INSTITUTION METROPOLITAN POLICY PROGRAMS zum Wiederaufbau von New Orleans46 4.3.1Gründe für den Wiederaufbau und Ziele der Agenden46 4.3.2Grundsatz 1: Macht die Region zu einem Vorbild hochqualitativer, nachhaltiger Entwicklung47 4.3.3Grundsatz 2: Verwandelt die Neighborhoods der Armut in Neighborhoods der Wahl und des Anschlusses48 4.3.4Grundsatz 3: Kurbelt die Wirtschaft an51 4.3.5Zwischenfazit54 5.Das methodische Vorgehen55 5.1Hypothesen55 5.2Methodenauswahl57 5.3Das problemzentrierte Interview57 5.4Auswahl der Interviewpartner58 5.5Durchführung der Interviews59 5.6Auswertung der Interviews mit Hilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse nach MAYRING60 5.7Methodenreflexion61 5.8Zusammenfassung61 6.Das neue New Orleans - 'The New American City?'62 6.1New Orleans neun Monate nach Hurrikan Katrina62 6.1.1Zerstörung und Chaos62 6.1.2Politik und Missgunst65 6.1.3Zwischenfazit68 6.2Der Masterplan vs. BROOKINGS INSTITUTION - Chance für einen Wiederaufbau?69 6.2.1Der Masterplan zum Wiederaufbau - nur eine Vision?70 6.2.2Offen gebliebene Fragen bzgl. des Masterplans71 6.2.3Die BRING NEW ORLEANS BACK COMMISSION und die Kommunikation der Pläne72 6.2.4Die Rolle der Bundesregierung und der Einsatz von Bundesfördermitteln für den Aufbau von New Orleans73 6.2.5Die Arbeit des BROOKINGS INSTITUTION METROPOLITAN POLICY PROGRAMS - eine Hilfe für New Orleans?74 6.2.6Zwischenfazit75 6.3Das Schicksal der New Orleanians77 6.3.1FEMA und die Rückkehr der Bewohner77 6.3.2Migration77 6.3.3Hindernisse an der Rückkehr der armen Bevölkerung nach New Orleans79 6.3.4Die Sozialstruktur von New Orleans vor dem Sturm - eine Stadt ohne Segregation?!82 6.3.5Zwischenfazit84 6.4Zusammenfassung84 7.Die Zukunft von New Orleans - Stadt ohne soziale Probleme?86 7.1Die räumliche Verlagerung der sozialen Probleme86 7.2Diskriminierung und Klassengesellschaft - die sozialen Probleme der Zukunft?87 7.3Bewertung der Ergebnisse87 7.4Zusammenfassung90 8.Fazit und Ausblick92 Literatur94 Anhang109Textprobe:Textprobe: Kapitel 6.1.2, Politik und Missgunst: Mit knapper Mehrheit (52,3 % gegenüber 47,7 % der Stimmen) hat RAY NAGIN am 20. Mai 2006 die Bürgermeisterwahl in New Orleans erneut für sich entschieden und ist somit für weitere vier Jahre im Amt. Obwohl sich nur wenige schwarze Bewohner der Stadt zum Zeitpunkt der Wahl in New Orleans aufgehalten haben und NAGIN nicht als Favorit in die Wahl gegangen ist, bekam er die meisten Stimmen. Dies lag vermutlich nicht zuletzt daran, dass er seine Wähler mit Bussen aus dem fünf Stunden entfernten Houston, TX einfahren ließ. Zudem wurden so genannte 'Satellitenwahlen' an Orten durchgeführt, dort wo sich die Menschen, die nicht mehr in New Orleans leben, aufhalten. Auf die Frage, wer ihrer Ansicht nach die Bürgermeisterwahl für sich entscheiden würde, waren sich die Interviewpartner ziemlich einig, dass NAGIN die Wahl nicht für sich entscheiden, sondern dass Herausforderer MITCH LANDRIEU nach 28 Jahren wieder der erste weiße Bürgermeister in New Orleans sein würde. RICHARD CAMPANELLA sagte zu diesem Thema: "Oh I am not sure, he's [Nagin; d.V.] gonna win this election. No, the number is, I mean, you just look at the numbers from the primary and what it's like, 62 % of the people voted against him. He might get a tiny portion of the votes that FOREMAN got, he'll get non of the votes that KULICK and PEGGY WILSON got, look at all of WATSON'S votes, but those were only what 1,200, so he might, but I don't see it happening." Neben der Begründung, dass ein Großteil der Wählergruppe NAGINS nicht mehr in New Orleans lebt und auch die Kritik, die an seiner Person während Hurrikan Katrina und insbesondere bzgl. seines Benehmens in den Medien laut geworden ist, hatten seine Chancen für eine Wiederwahl in den Augen vieler schrumpfen lassen. Die Person NAGIN hat schon während seiner ersten Amtsperiode von 2002 bis 2006 viel Kritik einstecken müssen, und insbesondere während der Evakuierung aufgrund von Hurrikan Katrina. Interviewpartner MATT FELLOWES gibt zu diesem Punkt folgendes Statement: "He's famous for sticking his foot into his mouth. So I'm not surprised. But he's also you know a little insane. […]" Auch CAMPANELLA lässt Kritik an NAGIN im Interview erahnen: "[…] Then, you know, DOUGLAS BRINKLEY, the historian […]. He's tearing NAGIN to pieces." Ein großes Problem, mit dem NAGIN und generell die Politik in New Orleans oft in Kritik gerät, ist die Diskriminierung zwischen Schwarzen und Weißen sowie Armen und Reichen. Während des Wahlkampfes ist diese Form von Diskriminierung in die Öffentlichkeit gerückt und wurde besonders in Washington, D.C. scharf kritisiert, wie FELLOWES anmerkt: "I mean it's been from the perspective of as here in D.C. just looking down at New Orleans, I figure it literally it's just disgusting looking at how racialized this mayor race is becoming. It's just, it's pathetic." Dass diese Form von Rassismus und Diskriminierung nicht erst kürzlich mit diesem Wahlkampf aufgetreten ist, sondern in der Historie von New Orleans bzw. Louisianas begründet liegt, soll nun erläutert werden. Gerne wird, wenn über die Politik von New Orleans oder generell von Louisiana gesprochen wird, der Begriff der Korruption aufgegriffen. Auch während des einen oder anderen Interviews ist diese Bezeichnung für das politische Handeln in der Region gefallen. MATT FELLOWES beschrieb das Problem von New Orleans folgendermaßen: "And that has not an incident of amount to do with the fact, that New Orleans traditionally has been a hot (belf?) of corruption. And they were and so is Louisiana." Da sich aber hinter dem Begriff Korruption eine stark negative Wertung verbirgt, soll der Begriff in dieser Arbeit nicht für die Charakterisierung der Politik von New Orleans benutzt werden. Stattdessen lässt sich das politische Geschehen, besonders auch das der Vergangenheit, mit dem Begriff 'Missgunst' treffender beschreiben. Was in den Interviews deutlich wurde, ist die Tatsache, dass diese Form von politischem Handeln einerseits den Wiederaufbau von New Orleans stark verzögern kann und vermutlicht auch schon hat, und zudem eng mit der wirtschaftlichen Situation von New Orleans zusammenhängt.