In: Veröffentlichungen des Instituts für Deutsches, Europäisches und Internationales Medizinrecht, Gesundheitsrecht und Bioethik der Universitäten Heidelberg und Mannheim; Biomedizin im Zeitalter der Globalisierung und Medizinische Versorgung in Zeiten knapper Kassen, S. 31-43
Abstract This is a somewhat simplistic introduction to some of the topics related to the so called 'paradox of liberalism'. It tries to serve the twin purpose of facilitating access to the papers printed in this issue of Analyse & Kritik and putting them into a broader perspective.
"Im Mittelpunkt des Beitrags stehen die zentralen methodologischen Differenzen, die mit dem Betrieb von Rational Choice verbunden sind. Einerseits geht es darum, rationales Entscheiden aus der Binnensicht des Entscheiders selbst zu rekonstruieren. Andererseits stellt man sich die Frage, was auf der Basis bestimmter, vom Beobachter festgesetzten Rationalitätsannahmen vorauszusagen ist. Diese Sichtweise dominiert in den Rational Choice-Ansätzen. Dies wurde möglich durch die spezifisch ökonomische Philosophie des 'als ob', die empiristische Erklärungs- und Prüfbarkeitideale mit dem mathematischen Optimierungsapperat unter Rückgriff auf Plausibilitätskriterien zu verbinden sucht. In der Konsequenz dominieren explikative und nicht explanative Orientierungen. Dies gilt vor allem für den Bereich der Spieltheorie." (Autorenreferat)
Abstract In this article sociobiology is 'put into perspective', from a history of ideas and a systematical point of view. It is argued that it would be foolish to regard biology as irrelevant to our concept of man and society. At the same time it would be grossly inadequate too to ignore the characteristics of human kind.
In: Modellierung sozialer Prozesse: neuere Ansätze und Überlegungen zur soziologischen Theoriebildung ; ausgewählte Beiträge zu Tagungen der Arbeitsgruppe "Modellierung sozialer Prozesse" der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, S. 179-204
Es wird aus Sicht einer "individualistischen Sozialtheorie" gezeigt, wie über die Annahmen des Homo-Oeconomicus-Modells und der an zukünftigen Kausalfolgen orientierten Rationalentscheidung hinausgegangen werden muß, um die beanspruchten Erklärungsziele zu erreichen. Die Grenzen des "homo oeconomicus" werden durch die erfolgreichsten auf diesem Ansatz gebildeten Modelle zur Lösung des Hobbesschen Ordnungsproblems, die Modelle repititiver Spiele, aufgezeigt. Diese neueren spieltheoretischen Modelle gehen davon aus, daß menschliche Interaktionen häufig in Erwartung zukünftiger Interaktionen mit dem gleichen Partner ablaufen. Die Erwartung zukünftiger Begegnungen und Auseinandersetzungen führt dazu, daß opportunistisch rational handelnde Individuen die Reaktionsweisen anderer Individuen in ihre Strategiewahl einbeziehen müssen. Es läßt sich nun zeigen, daß durch "regelmäßige Kooperation" opportunistisch rationale Individuen allein aus den individuellen Interessen heraus "Ordnung schaffen" können. (pmb)
Abstract The fact that Peter Singer was prevented from lecturing in Germany as well as the fact that the discussion of his book 'Practical Ethics' was rendered impossible raises important questions about freedom. Surprisingly some philosophers have joined the political factions which strive to suppress free discussion. In this quite polemical article some of their views are rejected. The only way to weed out error is free discussion.
Der Autor diskutiert vier Varianten der Trennungsthese von Politik und Moral. Zur Aufklärung des Verhältnisses von Moral und Politik wird zwischen direkten und indirekten Handlungsgründen unterschieden. Mit der Zielbestimmung einhergehende Werte und Überzeugungen z. B. altruistischer oder egoistischer Art werden als direkter Handlungsgrund bestimmt. Meinungen, Auffassungen und Argumente, die Haltungen beeinflussen etwa hinsichtlich gut, richtig und wünschbar, werden als indirekte Handlungsgründe bezeichnet. Es zeigt sich, daß die aufgeklärte bzw. theoretische Moral, die als Ethik benannt wird, in der Politik realiter keine unmittelbare Rolle spielt. Die normative Variante der Trennungsthese zielt auf die Frage ab, welche Rolle Ethik und Moral in der Politik spielen. (KG)
Abstract This paper suggests that libertarian and (related) contractarian ideas would be less vulnerable to certain forms of criticism if they would more carefully disentangle their legal and moral standards for the assessment of institutions from empirical, methodological, and epistemological assumptions about individualism and non-cognitivism. Holding apart several meanings of individualism different issues can be treated separately. It will be shown that the justification of libertarian norms raises some problems which are not too easily solved within a non-cognitivist approach. No attempt to solve them is made subsequently but how far in principle the 'argumentation possibility frontier' might be shifted out for that purpose is outlined. In this respect the paper might be regarded as a companion to Viktor Vanberg's brillant reconstruction of contractarian liberalism in this issue of Analyse & Kritik (pp. 113–149).