How is "gender" received by students of educational research, pedagogy and related fields? What are the students' views on gender issues? Based on the observation that interest in gender issues is perceived more as an individual and somewhat anachronistic phenomenon, the empirical study reconstructs the influence of the educational institution university and the study of the specific subject area on students.
Der Beitrag der Autorin greift das Phänomen der Dethematisierung von Geschlechterungleichheiten direkt auf. Als theoretischer Referenzrahmen dienen der Autorin die These von Angela McRobbie, dass jungen Frauen im neoliberalen Genderregime gegenwärtig ein neuer Geschlechtervertrag angeboten werde, sowie Angelika Wetterers Befund einer 'rhetorischen Modernisierung'. Anhand von Gruppendiskussionen untersucht Klinger, wie Studierende der Erziehungswissenschaft die Themen Geschlecht, Geschlechterhierarchien und Geschlechterpolitik heute fassen. (DIPF/Orig.)
Der Geschlechtervertrag beschreibt einen fiktiven Vertrag zwischen Männern und Frauen, der diesen unterschiedliche Rechte und Pflichten zuweist. Im Anschluss an Pateman entwickelte McRobbie die Vorstellung eines Neuen Geschlechtervertrags postfeministischer Gesellschaften, in dem Frauen das Angebot unterbreitet wird, am öffentlichen, wirtschaftlichen und ökonomischen Leben zu partizipieren, wenn sie auf feministische Politiken verzichten. Gleichsam gerät mit dem Neuen Geschlechtervertrag die (Un-)Sichtbarkeit verschiedener Weiblichkeitsentwürfe ins Zentrum der Analyse.
How is "gender" received by students of educational research, pedagogy and related fields? What are the students' views on gender issues? Based on the observation that interest in gender issues is perceived more as an individual and somewhat anachronistic phenomenon, the empirical study reconstructs the influence of the educational institution university and the study of the specific subject area on students
"Wie wird Geschlecht von Studierenden der Erziehungs- und Bildungswissenschaften rezipiert? Wie stehen Studierende zu Geschlechterfragen und wie diskutieren sie diese? Ausgehend von der Beobachtung, dass das Interesse an Geschlechterfragen zum Teil als individuelle, zudem etwas anachronistische Neigung erscheint, rekonstruiert diese empirische Studie u.a., welchen Einfluss das Studium des spezifischen Fachgebietes auf die Studierenden hat. Zudem wird deutlich, dass die studentische (De-)Thematisierung von Geschlecht auch maßgeblich von rhetorischen Modernisierungsprozessen und gesellschaftlichen Verdeckungszusammenhängen beeinflusst wird. Im Rahmen von Gruppendiskussionen verfolgt (die Autorin), wie Studierende Geschlecht und Geschlechterfragen thematisieren. Einerseits wird deutlich, dass bei der Thematisierung von Geschlecht zumeist traditionelle und binäre Geschlechterverhältnisse rekonstruiert werden. Zum anderen kristallisieren sich unterschiedliche Spielarten der Thematisierung von Geschlecht heraus. Bei der Thematisierung von Geschlecht und Geschlechterfragen wirken in diesem Kontext Dynamiken, die zu einer De-Thematisierung führen können. Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, dass die Studierenden der Erziehungs- und Bildungswissenschaften bei der (De-)Thematisierung von Geschlecht nicht nur vom studiums- und universitätsbezogenen Erfahrungsraum geprägt sind, sondern auch maßgeblich von gesellschaftlichen Diskursen." (Verlag)
How is "gender" received by students of educational research, pedagogy and related fields? What are the students' views on gender issues? Based on the observation that interest in gender issues is perceived more as an individual and somewhat anachronistic phenomenon, the empirical study reconstructs the influence of the educational institution university and the study of the specific subject area on students. Wie wird "Geschlecht" von Studierenden der Erziehungs- und Bildungswissenschaften rezipiert? Wie stehen die Studierenden zu Geschlechterfragen? Ausgehend von der Beobachtung, dass das Inte¬resse an Geschlechterfragen eher als individuelle und zudem etwas anachronistische Erscheinung wahrgenommen wird, rekonstruiert die empirische Studie, welchen Einfluss die Bildungsinstitution Uni-versität sowie das Studium des spezifischen Fachgebietes auf die Studierenden haben.
Zum 1. Januar 2007 wird die Mehrwertsteuer um 3 Prozentpunkte angehoben. Aus den zusätzlichen Einnahmen erhält die Arbeitslosenversicherung Zuschüsse und kann den Beitragssatz senken. Anderen Zweigen der Sozialversicherung werden aber Steuermittel in fast gleicher Höhe gekürzt, so dass ihre Beitragssätze steigen müssen. Die Zusatzeinnahmen aus der Mehrwertsteuer dienen damit vollständig der Konsolidierung des Haushalts. Dies kostet kurzfristig 190.000 Arbeitsplätze, weil der Wirtschaft Nachfrage entzogen wird. Langfristig beurteilen die meisten Ökonomen die Konsolidierung des Staatshaushalts aber positiv, weil sie die Abgabenquote senkt, Investitionen anregt und die Glaubwürdigkeit der Fiskalpolitik erhöht. Würden die Mittel hingegen eingesetzt, um den Beitragssatz zur Sozialversicherung zu senken oder die Staatsausgaben zu erhöhen, wäre kurzfristig mit einer Mehrbeschäftigung von 180.000 bzw. 300.000 Personen zu rechnen. Dies bewirken die niedrigeren Arbeitskosten bzw. die Kompensation des Nachfrageausfalls durch den Staat. Niedrigere Arbeitskosten dürften auch langfristig zu mehr Beschäftigung führen. Ein nachhaltiger Effekt aus erhöhter Staatsaktivität ist aber nur zu erwarten, wenn der Staat zusätzliche Mittel nicht konsumiert, sondern zukunftsweisend investiert.