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In einer ausführlichen Analyse beleuchtet der Autor die internationale Dimension des Genozids von 1994 in Ruanda: Versäumnisse und verspätete Reaktionen der internationalen Staatengemeinschaft, v.a. der OAU, der Vereinten Nationen, der EU, Frankreichs, Belgiens und der USA. Auch die Frage der juristischen Aufarbeitung der Kriegsverbrechen in Ruanda durch ein internationales Tribunal wird thematisiert. (DÜI-Kör)

Der Verfasser skizziert zunächst die konzeptionellen Grundlagen internationaler Tribunale als inoffizieller, staatlich nicht geförderter Institutionen. Es schließt sich ein Überblick über historisch wichtige Tribunale an: das Tribunal zum Reichstagsbrandverfahren, das Tribunal zu den Moskauer Schauprozessen, das Vietnamkriegstribunal sowie die daran anknüpfenden Tribunale. Der Verfasser würdigt internationale Bürgertribunale insgesamt als effektives Element einer partizipatorischen Demokratie und universalen Gerechtigkeit. Sie sollten über eine permanente institutionelle Basis verfügen, in größeren Medienzentren in unmittelbarem zeitlichem Zusammenhang mit anstehenden gerichtlichen Beratungen oder politischen Entscheidungen tagen und nach dem Vorbild einer "Grand Jury" arbeiten. (ICE)