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In: Populismus - unvermeidbares Element der Demokratie?, S. 11-24
Einleitend in das Thema des Sammelbandes beschäftigt sich der Beitrag mit dem aktuellen Diskurs zum Populismus. Die häufig "wilde" Verwendung des Begriffs in denunziatorischer Absicht wird anhand einer Auswahl von Zitaten aus der Tagespresse dokumentiert; die Fälle Guttenberg und Sarrazin liefern hier das Anschauungsmaterial für verschiedene Aspekte des Phänomens. Mit Blick auf die aktuelle Europa-Politik wird in dem Beitrag ein gravierendes Demokratie- und Legitimationsdefizit ausgemacht, das europaweit kollektives Unbehagen auslöst; in der rasanten Zunahme populistischer Bewegungen findet dieses Unbehagen in den Ländern der EU seinen Ausdruck. Entmachtung der nationalen Parlamente, undurchschaubare Verlagerung von Entscheidung und Verantwortung auf "ferne" unkontrollierbare Bürokratien evoziert schier zwangsläufig die Kräfte der Abgrenzung, Eigenständigkeit und Autonomie beharrenden partikularen Einheiten. Der Populismus bindet und bündelt diese Kräfte auch in kollektiv-emotionaler Verdichtung. (ICA2)
In: Transatlantische Differenzen, S. 165-195
In Europa ist die Privatisierung der Religion das Ergebnis der Entwicklung eines Staates, der die Ansprüche der organisierten Religion in Hinblick auf die Gestaltung der Gesellschaft gewaltsam zurückdrängte, um die destruktiven Religionskriege zu beenden - man denke an das Modell des Staates bei Hobbes und die Aufklärung als Widerpart von religiösem Fundamentalismus. Zur Zeit der Gründerväter kam es in den USA jedoch zu einem ganz anderen Pakt zwischen religiösem Fundamentalismus und Aufklärung. So entstand eine Zivilreligion, die zur soliden Basis für die Institutionen von Staat und Gesellschaft wurde, mit einer für Europäer fast exotischen Aura. In Hinblick auf die Beziehung zwischen Aufklärung und religiösem Fundamentalismus gibt es also einen tiefen Graben zwischen Europa und den USA. Europäische Intellektuelle blicken - vor allem angesichts der Reden von George W. Bush - gerne verächtlich auf die amerikanische Zivilreligion herab. Europäer können auch die politischen Entscheidungen der Regierung nicht verstehen und reagieren oft nur mit Kopfschütteln oder Protest. Dieses Unverständnis findet sich auch in der Art und Weise, in der der ehrenhaften - in dieser Hinsicht aber offensichtlich engstirnige - deutsche Theologe Dietrich Bonhoeffer die freie Gesellschaft der USA und die Rolle der Kirchen dort sogar noch 1939 - sechs Jahre nach der nationalsozialistischen Machtergreifung - mit einer Vielzahl von Vorbehalten beschrieb. Er fand anscheinend keinen Zugang zu den Manifestationen genuiner Frömmigkeit in der amerikanischen Gesellschaft und notierte abfällig in sein Tagebuch, Gott habe dieses Land offensichtlich niemals besucht. Er entschied sich daher für eine Rückkehr nach Nazi-Deutschland, obwohl sein Leben dort in Gefahr war. Der Verfasser verfolgt die Auswirkungen dieser ganz unterschiedlichen, aber bemerkenswert einflussreichen Synthese von Religion und Aufklärung bis in die Gegenwart und konzentriert sich dabei auf das zugegebenermaßen ambivalente Konzept einer Zivilreligion, das in scharfem Kontrast zum europäischen Denken - zum Beispiel bei Rousseau - steht. Es wird auch die Frage aufgeworfen, wie ambivalent die Kirchen und Religionsgemeinschaften in den USA die Realität der Zivilreligion als eines tragenden Pfeilers der amerikanischen Gesellschaft sehen. (ICEÜbers)
In: Gegen Extremismus und Gewalt: aktuelle Analysen und Schlußfolgerungen, S. 277-306
Der Autor reflektiert in seinem philosophischen Essay den Umgang mit der Freiheit im Spannungsverhältnis von Individuum und Gesellschaft. Er beleuchtet die Lebensauffassungen des DDR-Schriftstellers Stephan Hermlin im Hinblick auf einen Freund-Feind-Schematismus, um an diesem Beispiel die ontologischen Voraussetzungen und Strukturen 'korruptionsanfälligen Denkens' freizulegen. Er problematisiert ferner theoretische Diskurse über das Verhältnis von Freiheit, Wahrheit und Gerechtigkeit sowie Gemeinschaftsideologien, welche die Sicherung der individuellen Freiheitsrechte einer Legitimität von Herrschaft unterordnen und somit eine 'latente Gewaltbereitschaft' offenbaren. Der Beitrag stellt ein Plädoyer für eine Skepsis gegenüber 'Einheitsvisionen, Totaldeutungen und Opfer-Suggestionen' dar. Zum Abschluß werden die Verfallsformen der Freiheit in der modernen Demokratie und die semantischen Potentiale des Utopischen diskutiert. (ICI)
In: Hobbes studies, Band 6, Heft 1, S. 3-28
ISSN: 1875-0257
In: Politische Institutionen im gesellschaftlichen Umbruch: ideengeschichtliche Beiträge zur Theorie politischer Institutionen, S. 140-159
Die Reformation ereignet sich zu einem Zeitpunkt, da man von einem Reformstau in deutschen Landen sprechen darf. Die Analyse von außen tendiert dazu, sie in verschiedene Problemlösungsversuche einzugliedern, die in dieser geschichtlichen Umbruchphase erprobt werden. Indessen, Luther hat seinem Selbstverständnis nach mit diesen Reformbemühungen wenig zu schaffen. Wofür Luther steht, ist eine Glaubensreformation und eine "Depotenzierung der konkreten Gestalt der Institution". Natürlich ist für Luther Gott ein Gott der Ordnung und nicht des Chaos; aber jede ontologische Festschreibung wird aufgelöst bzw. vermieden. Neben Luthers Verständnis der Institutionen untersucht der Autor das christliche Liebesgebot im Kontext von Recht und Politik sowie den transsubjektiven "Sinnüberschuß" der Institutionen. Weil die an sich vernünftige lex naturalis geschichtlich nicht immer vernünftig funktioniert, kommt Luther nicht umhin, auf die Frage einzugehen, wie ordnungspolitisch eine punktuelle "Heilung" des Rechtszustandes vorzustellen ist. Luthers Antwort wird auf zwei Ebenen rekonstruiert: das Widerstandsrecht als Re-Aktion Betroffener sowie das Ausnahme-Handeln als Aktion göttlich Bevollmächtigter. Ein abschließender Ausblick auf die geschichtlichen Folgen stellt eine Verrechtlichung des protestantischen Impulses fest. (ICD)
In: Politische Institutionen im gesellschaftlichen Umbruch, S. 140-159
In: Tradition als Last?: Legitimationsprobleme der Bundeswehr, S. 195-211
Braucht die Bundeswehr historische Orientierungsmuster, welche sind die Kriterien eines verantwortbaren Geschichtsbezugs, warum mißlingt der Bezug auf Tradition so oft? In der Beantwortung dieser Fragen versucht der Autor die Grundprobleme der Traditionsdiskussion in der Bundeswehr zusammenzufassen. Traditionsbildung birgt die Gefahr der Verdrängung. Ein offenes Verhältnis zur deutschen Geschichte kann die Bundeswehr angesichts des Nationalsozialismus nur erreichen, wenn sie auch die Sinnlosigkeiten und Diskontinuitäten der Geschichte wahrnimmt. Im Zeitalter der Rationalisierung ist Tradition nichts Naturwüchsiges, sondern der bewußt gestaltete Entwurf einer Geschichtskontinuität. Offen für neue Weichenstellungen ist nur jene Umbruchsituation, die als Neugründung wahrgenommen und gestaltet wird. Im Traditionsproblem der Bundeswehr spiegelt sich die Halbherzigkeit der Gründungsentscheidungen nach 1945 und das Identitätsdefizit unseres Staates. Es gibt zahlreiche sozialpsychologische Vermutungen über das Traditionsbedürfnis des Militärs - die besondere Berufslage, die rasche Entwicklung der Militärtechnik und die Irrationalitäten des Rüstungswettlaufs - und auch Partikularinteressen, die hinter der Traditionspflege in der Bundeswehr stehen. Eine isolierte Pflege militärischer Tugenden, das künstliche Herausfiltern von Kontinuitätssträngen und die emotionale Mobilisierung geschichtlicher Vorurteile beeinträchtigt aber die gesellschaftliche Konsensbildung und gefährdet die Einsatzfähigkeit der Armee geradezu. Die Bundeswehr sollte den Vorschlägen Baudissins folgen und eine bundeswehreigene Tradition begründen, in der verantwortungsbewußtes und demokratisches Verhalten gepflegt wird. (KA)
In: Vorgänge: Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Band 17, Heft 2, S. 13-20
ISSN: 0507-4150
In: Frankfurter Hefte: Zeitschrift für Kultur und Politik, Band 32, Heft 10, S. 9-20
ISSN: 0015-9999
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 26
ISSN: 0479-611X
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 25, Heft 26, S. 1-31
ISSN: 0479-611X
Zur Eröffnung des Symposions -- Wissenschaft im Dienste freier Selbsterhaltung? Zum Theorie-Praxis-Verhältnis in Thomas Hobbes' Staatsphilosophie -- Diskussion -- Die Angst, die Freiheit und der Leviathan. Staatsmechanismus oder politische Dialektik? -- Diskussion -- Anthropologische Voraussetzungen zur Theorie des Politischen bei Thomas Hobbes -- Diskussion -- Vertragstheorie — Ermächtigung und Kritik von Herrschaft? -- Diskussion -- Der Autor des Leviathan und das Recht gegen den Staat -- Diskussion -- Auctoritas non veritas facit legem? Zur Abgrenzung von Politik und Nicht-Politik bei Thomas Hobbes -- Diskussion -- Das Titelblatt des Leviathan und Goyas El Gigante -- Tendenzen der gegenwärtigen Hobbes-Forschung -- Bibliographie der deutschsprachigen Hobbes-Literatur 1968–1981 -- Verzeichnis der Diskussionsteilnehmer.