Ordnung und Ausgrenzung: Die Disziplinarpolitik der Hitler-Jugend
In: Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Band 180
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In: Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Band 180
Der erste Flüchtlingsausweis der Welt war gleich ein Sondermodell: International ausgehandelt, wurde er im Völkerbund 1922 für staatenlose russische Flüchtlinge entwickelt, um eine neue Massenerscheinung im sortie de guerre zu kanalisieren – die von Krieg und Bürgerkrieg, Revolution und Vertreibungen ausgelösten Fluchtbewegungen. Dieses für ganz bestimmte Gruppen reservierte Identitätsdokument war unter Flüchtenden und Exilanten ebenso heiß begehrt wie auch verachtet, denn der während der 1920er-Jahre in mehr als 50 Ländern ausgestellte Pass-Ersatz war in seiner Rechtsqualität äußerst zwiespältig. Das Personendokument soll im Folgenden aus mehreren Forschungsperspektiven knapp beleuchtet werden, um zu einer Historisierung dieser ambivalenten Quelle der internationalen Flucht- und Asylgeschichte des 20. Jahrhunderts beizutragen. Um dieses zweidimensionale »Ding« der Rechtsgeschichte zum Sprechen zu bringen, sind auch Zugänge der Politik- und der Mediengeschichte sowie der Sozial- und der Alltagsgeschichte zu berücksichtigen.
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In: Zeithistorische Forschungen: Studies in contemporary history : ZF, Band 16, Heft 2, S. 354-362
ISSN: 1612-6041
Der erste Flüchtlingsausweis der Welt war gleich ein Sondermodell: International ausgehandelt, wurde er im Völkerbund 1922 für staatenlose russische Flüchtlinge entwickelt, um eine neue Massenerscheinung im sortie de guerre zu kanalisieren - die von Krieg und Bürgerkrieg, Revolution und Vertreibungen ausgelösten Fluchtbewegungen. Dieses für ganz bestimmte Gruppen reservierte Identitätsdokument war unter Flüchtenden und Exilanten ebenso heiß begehrt wie auch verachtet, denn der während der 1920er-Jahre in mehr als 50 Ländern ausgestellte Pass-Ersatz war in seiner Rechtsqualität äußerst zwiespältig. Das Personendokument soll im Folgenden aus mehreren Forschungsperspektiven knapp beleuchtet werden, um zu einer Historisierung dieser ambivalenten Quelle der internationalen Flucht- und Asylgeschichte des 20. Jahrhunderts beizutragen. Um dieses zweidimensionale "Ding" der Rechtsgeschichte zum Sprechen zu bringen, sind auch Zugänge der Politik- und der Mediengeschichte sowie der Sozial- und der Alltagsgeschichte zu berücksichtigen.
In: Totalitarismus und Demokratie: Zeitschrift für internationale Diktatur- und Freiheitsforschung = Totalitarianism and democracy, Band 12, Heft 2, S. 207-224
ISSN: 2196-8276
In: Totalitarismus und Demokratie: Zeitschrift für internationale Diktatur- und Freiheitsforschung = Totalitarianism and democracy, Band 12, Heft 2, S. [207]-224
ISSN: 1612-9008
World Affairs Online
Die klassische Begriffsgeschichte hat als Historische Semantik eine Renaissance erfahren. Kathrin Kollmeier widmet sich zunächst der lexikografischen Begriffsgeschichte, insbesondere den "Geschichtlichen Grundbegriffen" und ihren theoretischen und methodischen Voraussetzungen. Ansätze hingegen, die unter dem Oberbegriff Historische Semantik firmieren, beschränken sich nicht mehr allein auf die Analyse der Historizität von Begriffen, sondern untersuchen den Bedeutungsgehalt und -wandel von Worten, Begriffen, Sprachen und Diskursen sowie kultureller Codes wie Bilder, Rituale, Habitus und Performativa. Zudem verweist der Artikel darauf, dass eine Historische Semantik des 20. Jahrhunderts sich sowohl dem semantischen Wandel im Zuge von politischen, sozialen und kulturellen Brüchen und Diskontinuitäten als auch den relativ stabil bleibenden Bedeutungen "langer Dauer" im gesamten 20. Jahrhundert widmen sollte.
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In: Neue politische Literatur: Berichte aus Geschichts- und Politikwissenschaft ; (NPL), Band 57, Heft 1, S. 49-49
ISSN: 0028-3320
In: Neue politische Literatur: Berichte aus Geschichts- und Politikwissenschaft, Band 2012, Heft 1, S. 49-66
ISSN: 2197-6082
(Version 1.0, siehe auch Version 2.0) Die klassische Begriffsgeschichte hat als Historische Semantik eine Renaissance erfahren. Kathrin Kollmeier widmet sich zunächst der lexikografischen Begriffsgeschichte, insbesondere den "Geschichtlichen Grundbegriffen" und ihren theoretischen und methodischen Voraussetzungen. Ansätze hingegen, die unter dem Oberbegriff Historische Semantik firmieren, beschränken sich nicht mehr allein auf die Analyse der Historizität von Begriffen, sondern untersuchen den Bedeutungsgehalt und -wandel von Worten, Begriffen, Sprachen und Diskursen sowie kultureller Codes wie Bilder, Rituale, Habitus und Performativa. Zudem verweist der Artikel darauf, dass eine Historische Semantik des 20. Jahrhunderts sich sowohl dem semantischen Wandel im Zuge von politischen, sozialen und kulturellen Brüchen und Diskontinuitäten als auch den relativ stabil bleibenden Bedeutungen "langer Dauer" im gesamten 20. Jahrhundert widmen sollte.
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In: Erziehungsverhältnisse im Nationalsozialismus. Totaler Anspruch und Erziehungswirklichkeit., S. 59-76
von Kathrin Kollmeier ; Inhaltsverzeichnis ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- 2007.46825
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In: Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft 180
Am Gegenstand der "Hitler-Jugend", einer originär nationalsozialistischen Massenorganisation, analysiert Kathrin Kollmeier die Ordnung der "Volksgemeinschaft" als grundlegende Struktur der nationalsozialistischen Gesellschaft. Die paradoxe Figur einer umfassenden und sich zugleich scharf abgrenzenden, völkisch, national und rassistisch definierten "Volksgemeinschaft" provozierte ein Spannungsverhältnis zwischen massenhafter Integration und zielgerichteter Ausgrenzung, das die gesellschaftliche Wirklichkeit im Deutschen Reich prägte. Das theoretische Interesse an der Dynamik dieses Ordnungsprozesses verbindet Kollmeier mit einer empirischen Mikrostudie zum Disziplinarwesen des Jugendverbandes und verdeutlicht so die konstitutive Feinmechanik der nationalsozialistischen Herrschaft. - Die Disziplinarpolitik der "Hitler-Jugend" zeigt die ebenso voraussetzungs- wie folgenreiche Ordnungsprozedur von sozialer und politischer Einschließung und Ausschließung. Dabei war die Etablierung dieses rechtsförmigen Disziplinarsystems, das eigene Statuten, Organe und Gerichte enthielt, eng mit zeitgenössischen Rechtsdiskursen verknüpft. Drei Bereiche betrachtet Kathrin Kollmeier näher: das Jugendrecht, die nationalsozialistische Bewegung einer grundlegenden "Rechtserneuerung" und das "konkrete Ordnungsdenken", das exemplarisch Carl Schmitt formuliert hat. Sie kombiniert historische Methoden mit rechtstheoretischen Überlegungen und juristischen Normen und analysiert die Mikrotechniken der Erfassung, Überwachung und Bestrafung sowie einzelne Fallbeispiele jugendlicher Devianz. Ideologische Voraussetzungen und politische und disziplinarrechtliche Praxis werden in ihrem Zusammenwirken betrachtet.
Mit Christian Geulens "Plädoyer für eine Geschichte der Grundbegriffe des 20. Jahrhunderts" möchten wir eine Diskussion eröffnen zu den möglichen Konturen einer Historischen Semantik des vergangenen Jahrhunderts sowie zum Verhältnis von Zeitgeschichte und Begriffsgeschichte. Als Beitrag zur Historisierung und epochalen Charakterisierung der "Hochmoderne" skizziert Geulen das Programm einer begriffsgeschichtlichen Grundlagenforschung, die zugleich als Vorstoß zur wissenschaftsgeschichtlichen Erschließung der eigenen Disziplin zu verstehen ist. Nach dem editorischen Abschluss der lexikalischen Großforschungsprojekte der "Geschichtlichen Grundbegriffe" (1972–1992), des "Handbuchs politisch-sozialer Grundbegriffe in Frankreich 1680–1820" (1985–2000), des "Historischen Wörterbuchs der Philosophie" (1971–2007) und der "Ästhetischen Grundbegriffe" (2000–2005) beginnt soeben erst eine Rückschau auf die begriffsgeschichtliche Fundierung der deutschsprachigen Geisteswissenschaften im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts.
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In: Zeithistorische Forschungen: Studies in contemporary history : ZF, Band 7, Heft 1, S. 75-78
ISSN: 1612-6041
Mit Christian Geulens "Plädoyer für eine Geschichte der Grundbegriffe des 20. Jahrhunderts" möchten wir eine Diskussion eröffnen zu den möglichen Konturen einer Historischen Semantik des vergangenen Jahrhunderts sowie zum Verhältnis von Zeitgeschichte und Begriffsgeschichte. Als Beitrag zur Historisierung und epochalen Charakterisierung der "Hochmoderne" skizziert Geulen das Programm einer begriffsgeschichtlichen Grundlagenforschung, die zugleich als Vorstoß zur wissenschaftsgeschichtlichen Erschließung der eigenen Disziplin zu verstehen ist. Nach dem editorischen Abschluss der lexikalischen Großforschungsprojekte der "Geschichtlichen Grundbegriffe" (1972–1992), des "Handbuchs politisch-sozialer Grundbegriffe in Frankreich 1680–1820" (1985–2000), des "Historischen Wörterbuchs der Philosophie" (1971–2007) und der "Ästhetischen Grundbegriffe" (2000–2005) beginnt soeben erst eine Rückschau auf die begriffsgeschichtliche Fundierung der deutschsprachigen Geisteswissenschaften im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts.
In: Contributions to the history of concepts, Band 7, Heft 2, S. 78-128
ISSN: 1874-656X
Geschichtliche Grundbegriffe Reloaded? Writing the Conceptual History of the Twentieth Century
Guest editors: Stefan-Ludwig Hoffmann and Kathrin KollmeierIntroduction
Stefan-Ludwig Hoffmann and Kathrin KollmeierSome Thoughts on the History of Twentieth-Century German Basic Concepts
Willibald SteinmetzIs a "History of Basic Concepts of the Twentieth Century" Possible? A Polemic
Philipp SarasinHistory of Concepts, New Edition: Suitable for a Better Understanding of Modern Times?
Alf LüdtkeReply
Christian Geulen