›Gastarbeit‹ ist keine abgeschlossene Episode der deutschen Migrationsgeschichte, sondern wirkt bis heute nach. In ihrer rassismustheoretischen Analyse entwickelt Veronika Kourabas die heuristischen Konzepte Ge-Brauch und Ver-Brauch, um Rassismus als paradoxes Ungleichheitsverhältnis zu erfassen. ›Gastarbeit‹ wird dadurch als Ge-Brauchsverhältnis greifbar, das Migrationsandere ökonomisch einbezieht, aber über rassistisch vermittelte Diskurse zugleich ausschließt. Mit diesen Ansätzen sowie der Rekonstruktion widerständiger Praktiken wird nicht nur die Analyse und Kritik vergangener, sondern auch gegenwärtig dominanter Diskurse über Flucht und Migration eröffnet.
Ausgehend von der Alltagserfahrung eines 14-jährigen Mädchens*, in der Rassismus und Sexismus als verschränkte Machtverhältnisse wirksam werden, wird in dem Beitrag das Konzept der Intersektionalität als Analyseperspektive mit Fokus auf die bewegungspolitische und erfahrungsbezogene Wissensproduktion vorgestellt. Auf dieser Grundlage werden anschließend Impulse für eine Mädchen*arbeit entwickelt, die für mehrfache Diskriminierungsverhältnisse mit Fokus auf die Intersektion von Rassismus und Sexismus sensibel ist.
Cover -- Inhalt -- Dank -- 1 Einleitung -- 1.1 ›Gastarbeit‹ im Kontext zeitgeschichtlicher, rassistischer und migrationsgesellschaftlicher Diskurse -- 1.2 Anliegen und Erkenntnisinteresse -- 1.3 Forschungsperspektive und Fragestellung -- 1.4 Konzeptionelle Zugänge -- 1.5 Aufbau der Studie -- 2 Wann war ›Gastarbeit‹? Erinnerung und Zeitgeschichte -- 2.1 Das »Ende der ›Gastarbeit‹« oder ist ›Gastarbeit‹ Geschichte? -- 2.2 ›Gastarbeit‹ als Widerspruchsverhältnis -- 2.3 ›Gastarbeit‹ zwischen Vergangenheit und Gegenwart -- 2.4 »Kritik der Erinnerung« - Gedächtnis und Geschichte -- 2.5 ›Gastarbeit‹ im Kontext postnationalsozialistischer Nachwirkungen -- 2.5.1 ›Gastarbeit‹ als (Dis‑)Kontinuitätsverhältnis -- 2.5.2 Traditionen der »Ent-Innerung« -- 2.5.3 Exemplarische Fallstudie: Alte und neue ›Gastarbeit‹ -- 2.6 Auf dem Weg in die Migrationsgesellschaft? -- 2.6.1 Narratives Vakuum und (un‑)gleichzeitiger Gegenwartsbezug -- 2.6.2 Die Anderen integrieren und managen - Eine nationalwirtschaftliche Erfolgsgeschichte -- 2.6.3 Selbstaufwertung über Romantisierung und Kulturalisierung der Anderen -- 3 Deutschland unter rassismustheoretischer Perspektive -- 3.1 Ein rassismustheoretisches Verständnis -- 3.1.1 Diskurstheoretische Zugänge zu Rassismus -- 3.1.2 Rassismus als gesellschaftliches Verhältnis -- 3.2 Rassistische Unterscheidungen im Kontext von Migration -- 3.2.1 Kultureller/differentieller Rassismus als migrationsbezogene Form der Unterscheidung -- 3.2.2 Der Ein- und Ausschluss Migrationsanderer als differentialistischer Rassismus -- 3.3 Verwobene Machtverhältnisse - Rassismus relationieren -- 3.3.1 Rassismus und Kapitalismus -- 3.3.2 Rassismus und Klassenverhältnisse -- 3.3.3 Rassismus und Geschlechterverhältnisse -- 3.3.4 (Un-)Sichtbare Arbeit und Körper in verwobenen Machtverhältnissen -- 4 Rassismus als Ge- und Ver-Brauchsverhältnis.
'Gastarbeit' ist keine abgeschlossene Episode der deutschen Migrationsgeschichte, sondern wirkt bis heute nach. In ihrer rassismustheoretischen Analyse entwickelt Veronika Kourabas die heuristischen Konzepte Ge-Brauch und Ver-Brauch, um Rassismus als paradoxes Ungleichheitsverhältnis zu erfassen. 'Gastarbeit' wird dadurch als Ge-Brauchsverhältnis greifbar, das Migrationsandere ökonomisch einbezieht, aber über rassistisch vermittelte Diskurse zugleich ausschließt. Mit diesen Ansätzen sowie der Rekonstruktion widerständiger Praktiken wird nicht nur die Analyse und Kritik vergangener, sondern auch gegenwärtig dominanter Diskurse über Flucht und Migration eröffnet.
Die gesellschaftliche, soziale und individuelle Wirklichkeit Deutschlands wird grundlegend von Migrationsphänomenen geformt. Dies gilt auch für die Themen und Fragen, mit denen sich die Pädagogik befasst. Mit der Migrationspädagogik hat sich eine Perspektive etabliert, mit der das Feld Bildung in der Migrationsgesellschaft macht- und differenztheoretisch reflektiert wird. Dieses Handbuch versammelt renommierte Autor/innen, die dies mit Blick auf grundlegende theoretische Perspektiven, spezifische Differenz- und Dominanzverhältnisse, institutionelle Felder, professionelles Handeln sowie normative Referenzen erläutern und weiterführen. Transnationale Migrationsbewegungen problematisieren die Funktionalität und Legitimität institutioneller Routinen und professioneller Habitus - besonders im Bildungsbereich. Die mit Migration, Postkolonialität und Globalisierung verknüpften migrationsgesellschaftlichen Verhältnisse betreffen alle pädagogischen Handlungsfelder wie Elementarpädagogik, Schule, Erwachsenenbildung und alle Handlungsebenen, also Organisationsformen, Methoden, Inhalte wie auch Kompetenzen pädagogischer Professioneller. Mit der migrationspädagogischen Perspektive kommen in einer theoretisch eigenständigen und praktisch anregenden Weise grundlegende Fragen von (Migrations-)Gesellschaft und Bildung in den Blick. Die Beiträge der renommierten Autor/innen geben einen differenzierten Einblick in Fragestellungen und Themenfelder, die zur Diskussion von Bildungsfragen in der gegenwärtigen (Migrations-)Gesellschaft von herausragendem Interesse sind wie beispielsweise Rassismus, Erinnerungsarbeit, Solidarität in der Migrationsgesellschaft, Schule und Bildung, Menschenrechte, Medien und Bildung in der Migrationsgesellschaft. Mit Beiträgen u.a. von: Prof. Dr. Hans Koller, Prof. Dr. Mechthild Gomolla, Prof. Dr. Micha Brumlik, Prof. Dr. Franz Hamburger, Prof. Dr. Yasemine Karakasoglu, Prof. Dr. Inci Dirim und Prof. Dr. Albert Scherr
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›Gastarbeit‹ ist keine abgeschlossene Episode der deutschen Migrationsgeschichte, sondern wirkt bis heute nach. In ihrer rassismustheoretischen Analyse entwickelt Veronika Kourabas die heuristischen Konzepte Ge-Brauch und Ver-Brauch, um Rassismus als paradoxes Ungleichheitsverhältnis zu erfassen. ›Gastarbeit‹ wird dadurch als Ge-Brauchsverhältnis greifbar, das Migrationsandere ökonomisch einbezieht, aber über rassistisch vermittelte Diskurse zugleich ausschließt. Mit diesen Ansätzen sowie der Rekonstruktion widerständiger Praktiken wird nicht nur die Analyse und Kritik vergangener, sondern auch gegenwärtig dominanter Diskurse über Flucht und Migration eröffnet.
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Frontmatter -- Inhalt -- Dank -- 1 Einleitung -- 1.1 ›Gastarbeit‹ im Kontext zeitgeschichtlicher, rassistischer und migrationsgesellschaftlicher Diskurse -- 1.2 Anliegen und Erkenntnisinteresse -- 1.3 Forschungsperspektive und Fragestellung -- 1.4 Konzeptionelle Zugänge -- 1.5 Aufbau der Studie -- 2 Wann war ›Gastarbeit‹? Erinnerung und Zeitgeschichte -- 2.1 Das »Ende der ›Gastarbeit‹« oder ist ›Gastarbeit‹ Geschichte? -- 2.2 ›Gastarbeit‹ als Widerspruchsverhältnis -- 2.3 ›Gastarbeit‹ zwischen Vergangenheit und Gegenwart -- 2.4 »Kritik der Erinnerung« – Gedächtnis und Geschichte -- 2.5 ›Gastarbeit‹ im Kontext postnationalsozialistischer Nachwirkungen -- 2.6 Auf dem Weg in die Migrationsgesellschaft? -- 3 Deutschland unter rassismustheoretischer Perspektive -- 3.1 Ein rassismustheoretisches Verständnis -- 3.2 Rassistische Unterscheidungen im Kontext von Migration -- 3.3 Verwobene Machtverhältnisse – Rassismus relationieren -- 4 Rassismus als Ge- und Ver-Brauchsverhältnis -- 4.1 Methodologische Rahmung -- 4.2 Die Anderen ge-brauchen -- 4.3. Idealtypische Beziehungsverhältnisse -- 5 Rassismustheoretische Analyse von ›Gastarbeit‹ als Ge-Brauchsverhältnis -- 5.1 Konstitutionsbedingungen des Ge-Brauchs -- 5.2 Vollzugsformen des Ge-Brauchs -- 5.3 Materialisierter Ge-Brauch gastarbeitender Anderer als rassifizierte Arbeitskraft – Brüche, Widersprüche, Widersetzungen -- 5.4 Symbolisch-diskursiver Ge-Brauch gastarbeitender Anderer im »inneren Ausland« – Brüche, Widersprüche, Widersetzungen -- 6 Schlussbetrachtung -- 6.1 Zentrale Ergebnisse -- 6.2 Herausforderungen der Studie und angrenzende Forschungsfragen -- 6.3 Rassismus als mehrfache Verlustbeziehung und -geschichte schreiben -- 6.4 Vermittlungsarbeit zwischen Ge-Brauchskritik und Zeitgeschichte -- Literaturverzeichnis
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Konflikte sind Bestandteil jeden Alltags. Welchen Einfluss üben Narrative und Machtasymmetrien IBM neben diversen kulturellen Prägungen sowie mehrheimischen Identitäten IBM aus? Und wie kann Konflikten konstruktiv begegnet werden Migrationsgesellschaften bieten Chancen zur Weiterentwicklung. Daneben bergen Themen wie Anerkennung, Chancengleichheit und Machtasymmetrien Konfliktpotenzial. Auch unterschiedliche Sozialisationserfahrungen sowie Wert- und Normvorstellungen können zu Irritationen und Konflikten führen. Um diesen konstruktiv zu begegnen, braucht es die Bereitschaft, Narrative zu hinterfragen, postmigrantische Perspektiven zuzulassen und divergente Prägungen kennenzulernen IBM kurz: Interkulturelle Konfliktkompetenzen. Dieses praxisnahe Lern- und Arbeitsbuch bietet Handlungsimpulse aus postmigrantischer Perspektive an und vermittelt erprobte Methoden aus der Konfliktanalyse und -bewältigung IBM für Leser*innen mit und ohne Migrationsbiografie. Konfliktursachen auf gesellschaftlicher und individueller Ebene anschaulich erklärt Anregungen, Handlungsimpulse und bewährte Methoden aus der Konfliktbearbeitung und interkulturellen Arbeit Mit Beispielen aus diversen Berufs- und Alltagssituationen. Pädagogische Fachkräfte, Mitarbeitende aus Verwaltung, Bildungseinrichtungen und anderen öffentlichen Institutionen, Führungskräfte und Personalverantwortliche, Studierende im Bereich der Sozialen Arbeit, Ehrenamtliche
'Gastarbeit' ist keine abgeschlossene Episode der deutschen Migrationsgeschichte, sondern wirkt bis heute nach. In ihrer rassismustheoretischen Analyse entwickelt Veronika Kourabas die heuristischen Konzepte Ge-Brauch und Ver-Brauch, um Rassismus als paradoxes Ungleichheitsverhältnis zu erfassen. 'Gastarbeit' wird dadurch als Ge-Brauchsverhältnis greifbar, das Migrationsandere ökonomisch einbezieht, aber über rassistisch vermittelte Diskurse zugleich ausschließt. Mit diesen Ansätzen sowie der Rekonstruktion widerständiger Praktiken wird nicht nur die Analyse und Kritik vergangener, sondern auch gegenwärtig dominanter Diskurse über Flucht und Migration eröffnet.
During the Corona pandemic, many topics became the subject of public debates that have long preoccupied educational science in general and women's and gender studies in particular: Reproduction of social inequality in educational contexts, unequal distribution of care work, marginalization of non-heteronormative lifestyles, and many more. In the pandemic, the struggle for a return to "normality" is omnipresent. The contributions to this volume show, from the perspectives of gender theory and educational science, that this normality is part of the conditions of the crisis itself and that a return to such normality would perpetuate existing relations of power. In der Corona-Pandemie werden viele Themen zum Gegenstand öffentlicher Debatten, welche die Erziehungswissenschaft im Allgemeinen und die erziehungswissenschaftliche Frauen- und Geschlechterforschung im Besonderen seit Langem beschäftigen: Reproduktion sozialer Ungleichheit in Bildungskontexten, ungleiche Verteilung privater Sorge-, Erziehungs- und Betreuungsarbeit, Marginalisierung nicht-heteronormativer Lebensformen u.v.m. Das Ringen um eine Rückkehr zur "Normalität" ist allgegenwärtig. Der Band zeigt aus geschlechtertheoretischer und erziehungswissenschaftlicher Sicht, dass diese Normalität zu den Bedingungen der Krise selbst gehört und eine Rückkehr zu einer solchen Normalität bestehende Herrschaftsverhältnisse fortsetzt.
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