Innocent Culprits – Silent Communities. On the Europeanisation of the Memory of the Shoah in Austria
In: Totalitarian movements and political religions, Band 9, Heft 2-3, S. 225-236
ISSN: 1743-9647
11 Ergebnisse
Sortierung:
In: Totalitarian movements and political religions, Band 9, Heft 2-3, S. 225-236
ISSN: 1743-9647
In: Totalitarian movements and political religions, Band 9, Heft 2, S. 225-236
ISSN: 1743-9647
The Shoah destroyed the substance of Austrian Jewishness. The emigration of the survivors after 1945 and the indignation of the Austrian society resulted in the dislocation of the memory of the Shoah itself. The Shoah provoked a massive social amnesia during the first two to three decades after World War II in Europe. The long silence was broken by the American television series Shoah in 1979 and by the Waldheim affair in 1986. Since the second half of the 1990s, a large-scale restitution process and a new government program of commemoration have begun. Seemingly, Austria has successfully joined the mainstream of the European culture of memory. However, Austrian Jews as victims or survivors gradually came to be missing or played a minor role in the daily practice of the local and national politics of memory. One has the impression that the 'local Jews' have been overshadowed by the Europeanisation of the Shoah. The paper presents an Austrian case as a paradoxical example of 'creative forgetting' or 'forgetting by remembering'. Adapted from the source document.
In: Transit: europäische Revue, Heft 30, S. 88-104
ISSN: 0938-2062
Das kommunikative Gedächtnis ist eine Form des lebendigen Erinnerns, das an die jeweiligen Zeitzeugen gebunden ist, die ihre Erinnerungen mit ihren Zeitgenossen als persönlich verbürgte Erfahrung teilen und einander mitteilen. Dagegen reicht das kulturelle Gedächtnis über die jeweilige Lebensspanne der Zeitgenossen hinaus, denn es ist nicht an das Medium der Mündlichkeit gebunden, sondern schreibt die kollektive Erinnerung in Gestalt von Mythen, Traditionen und Erzählungen fest. Diese institutionalisierte Erinnerung prägt wesentlich das Selbstverständnis einer Gemeinschaft. Das kommunikative Gedächtnis des Kommunismus stellt vor diesem Hintergrund einerseits einen geschützten und eingegrenzten Diskurs dar, da die Narrative an das eigene Erleben gebunden sind. Da jedoch das kollektive Gedächtnis andererseits noch nicht kulturell festgeschrieben ist - z.B. durch gesellschaftliche Institutionen oder eines geschichtswissenschaftlich verbindlichen Narrativs - bleibt es der Willkür der Geschichtspolitik ungeschützt ausgeliefert und wird dem jeweiligen politischen Nutzen unterworfen. Die Autorin stellt in ihrem Beitrag zwei sehr gegensätzliche museale Projekte in Ungarn vor, um exemplarisch zu zeigen, wie spezifische Erinnerungsformen repräsentiert und unterschiedliche politische Ziele verfolgt werden: der "Statuenpark" und das "Haus des Terrors". (ICI2)
In: Südost-Europa: journal of politics and society, Band 51, Heft 7/9, S. 388-411
ISSN: 0722-480X
Die Geschichtspolitik steht im Zeichen der Vergangenheitsbewältigung, der Wiedergutmachung und der Restitution von Gerechtigkeit. Das Auffinden der historischen "Wahrheit" ist aber heute nur noch zum Teil Aufgabe des Historiker-Diskurses, denn die Hauptrolle in der Geschichtspolitik - so die These der Autorin - spielen die Politiker, die Politunternehmer, die Juristen, die Medienfachleute und Designbüros, und die Historiker dienen ihnen entweder oder stellen ihnen Gegenerzählungen entgegen. Für beides lassen sich zahlreiche Beispiele im Jahrzehnt des Übergangs in Ungarn finden, wie die Autorin in ihrem Beitrag über Erinnerungskultur und Identitätspolitik zeigt. Nach ihrer Arbeitshypothese ist Geschichtspolitik in erster Linie ein Mittel der politischen Legitimation und dient dazu, politische Ziele mit Hilfe historischer Erzählungen auch moralisch "authentisch" zu machen. Zum einen ist sie also Werkzeug in der Hand politischer Unternehmer, die hierdurch ihre Ziele erreichen wollen. Zum anderen ist sie aber auch eine mögliche politische Antwort auf die Fragen spätmoderner Gesellschaften und Nationen bezüglich ihrer kollektiven Identität. Und drittens ist sie ein Diskurs von Erzählungen, der die Rolle, den Platz und die Aufgaben der auf der Bühne der Geschichtspolitik auftretenden Personen in der politischen "performance" bestimmt. (ICI2)
Zuhören ist die Kunst derer, die Oral History ausüben. Doch hören wir, was uns erzählt wird? Und können wir die Stimmen jener, die wir interviewt haben, adäquat (re)präsentieren? Dieser implizite politische Anspruch der Oral History wird in diesem Artikel mithilfe empirischer Fallstudien kritisch befragt. Anhand von Interviewsammlungen zur niederländischen (post)kolonialen Geschichte und zur Geschichte der ungarischen Roma wird gezeigt, wie das zu untersuchende gesellschaftliche Phänomen bereits in der Forschungssituation selbst sichtbar wurde, dass nämlich Lebenserzählungen marginalisierter Randgruppen stets auch von der Wissensproduktion der Mehrheitsgesellschaft abhängig waren. Wir untersuchen die Dynamik zwischen den Interviewer*innen und den Interviewten, um zu verdeutlichen, welches Framing es uns erlaubt, Stimmen (nicht) zu hören, und wir analysieren damit das epistemische Schweigen und die ontologische "Taubheit" einer Gesellschaft. Als Resümee werden alternative methodische Zugangsweisen aufgezeigt und es wird dafür plädiert, dass partizipative Forschung auch epistemische Forschung sein muss. Unser zentrales Anliegen ist es nicht, das "Fremde", sondern das "Eigene" und dessen ontologische Ausschlussmechanismen deutlicher zu markieren und als wichtiges zukünftiges Forschungsfeld auf die Agenda zu setzen. ; Listening is the art of those who practice oral history. But do we hear what we are told? And can we adequately (re)present the voices of those we have interviewed? In this article, we critically examine this implicit political claim of oral history with the help of empirical case studies. Using interview collections on Dutch (post)colonial history and on the history of Hungarian Roma, we show how the social phenomenon under investigation already became visible in the research situation itself, namely that life narratives of marginalized people were always dependent on the knowledge production by the majority. We explore the dynamics between interviewers and interviewees in order to clarify which ...
BASE
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 23, Heft 2
ISSN: 1438-5627
Listening is the art of those who practice oral history. But do we hear what we are told? And can we adequately (re)present the voices of those we have interviewed? In this article, we critically examine this implicit political claim of oral history with the help of empirical case studies. Using interview collections on Dutch (post)colonial history and on the history of Hungarian Roma, we show how the social phenomenon under investigation already became visible in the research situation itself, namely that life narratives of marginalized people were always dependent on the knowledge production by the majority. We explore the dynamics between interviewers and interviewees in order to clarify which framing allows us to (not) hear voices. We thus analyze the epistemic silence and the ontological "deafness" of a society. As a summary, alternative methodological approaches are pointed out and a plea is made that participatory research must also be epistemic research. Our central concern is not to mark/label the "other" but the "own" and its ontological exclusion mechanisms more clearly and to put it on the agenda as an important future field of research.
In: Vom Symbol zur Realität: Studien zur politischen Kultur des Ostseeraums und des östlichen Europas, S. 223-254
Der Holocaust zerstörte dem Autor zufolge alle bisherigen Grundlagen des ungarisch-jüdischen Zusammenlebens und es sind seitdem zwei Identitäten zu unterscheiden: die Identität der den Holocaust überlebenden Juden und die nationale Identität der ungarischen Gesellschaft, die den Holocaust mit ermöglicht hat und als Täter beteiligt war. Für die überlebenden Juden bedeutet dies, dass sie ihre frühere, mit der Gastgesellschaft geteilte nationale Identität aufgegeben haben bzw. diese nur sehr abstrakt als eine Form der Zugehörigkeit zur ungarischen Kultur und zum politischen System definieren. Dies wiederum war die Grundlage dafür, dass sich das bereits 1945 bis 1948 etablierte Grundmuster gesellschaftlicher Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust - das Verschweigen und Vergessen - zu einer langfristigen Tabuisierung verfestigen konnte. Das Versäumnis der ungarischen Gesellschaft, sich ihrer Vergangenheit zu stellen und die Weigerung, Mitverantwortung am Holocaust zu übernehmen, hat zu dieser Tabuisierung wesentlich beigetragen, wie der Autor in seinem Beitrag näher zeigt. Gegenstand seiner Ausführungen sind u.a. die Geschichtspolitik und die Mythenbildung, die Entmythologisierungsversuche von 1968 bis 1989, die Wiederentdeckung und Reinterpretation der jüdischen Identität in den 1980er Jahren, die Emanzipation und Selbstorganisation der ungarischen Juden im Verlauf der Demokratisierung 1989 bis 2002 sowie der Antisemitismus im gegenwärtigen politischen Leben Ungarns. (ICI2)
In: Südost-Europa: journal of politics and society, Band 54, Heft 1, S. 24-59
ISSN: 0722-480X
World Affairs Online
In: Biographies and the division of Europe: experience, action, and change on the "Eastern Side", S. 179-194
In: Journal of Public Health, Band 18, Heft 4, S. 391-401
Background: Diet and physical activity are important factors in the prevention of childhood overweight. This article stresses the importance of effective communication for health behavior. Methods: Transcription, description and analysis of standardized focus group discussions (FGD) in seven European countries using standardized questioning routes. Results: Parents are well informed about health-related topics for children, but seem to have difficulties understanding their role in promoting healthy behavior. They mentioned health-related rules, but our results show limited communication between parents and children, and no follow-up of rules. Consequently, children do not understand rules about good health and do not follow them. Conclusion: Effective and sustainable intervention programs should focus on educational methods and, using parental role modeling, facilitate parents' comprehension of their key role in setting rules and controlling them in order to communicate good health behavior to their children.
The substantial increase in female employment rates in Europe over the past two decades has often been linked in political and public rhetoric to negative effects on child development, including obesity. We analyse this association between maternal employment and childhood obesity using rich objective reports of various anthropometric and other measures of fatness from the IDEFICS study of children aged 2-9 in 16 regions of eight European countries. Based on such data as accelerometer measures and information from nutritional diaries, we also investigate the effects of maternal employment on obesity's main drivers: calorie intake and physical activity. Our analysis provides little evidence for any association between maternal employment and childhood obesity, diet or physical activity.
BASE