Infolge des politischen Wandels und des Zerfalls des zentralistischen und staatlichen Mediensystems entwickelte sich in den 90er Jahren in Polen ein pluralistisches Medienangebot mit marktwirtschaftlicher Ordnung. Die Veränderungen im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben führten zur Etablierung einer Vielzahl von unabhängigen Gesellschaften, die seither Presserzeugnisse herausbringen sowie Hörfunk- und Fernsehprogramme ausstrahlen. Zwei große deutsche Medienunternehmen, die Axel-Springer-Gruppe und die Passauer Neue Presse, sind führend auf den polnischen Pressemarkt. Es werden mehr als 5.500 Periodika von ca. 3.500 Verlagen herausgegeben, die 1.000 Medienunternehmen gehören. Es gibt in Polen 46 Tageszeitungen, die in 158 regionalen und lokalen Ausgaben erscheinen und eine Auflage von täglich 3,3 Millionen und sechs Millionen am Wochenende haben. 90% der Ausgaben werden auf der Straße vertrieben. Alle Zeitungen besitzen eine Kern(Voll)redaktion. Die Übernahme eines Mantels aus einer anderen Redaktion oder von einem anderen Verlag ist in Polen nicht anzutreffen. Somit sind alle 46 Tageszeitungen auch zugleich 46 'publizistische Volleinheiten'. Die wichtigste Institution, die sich mit der Statistik der Zeitungs- und Zeitschriftenverlage beschäftigt, ist das Bibliografische Institut der Nationalbibliothek in Warschau. In der Übersicht am Ende des Beitrags sind die Detailergebnisse ausgewiesen. (RG)