Hintergrund: Der Epidemiologische Suchtsurvey (ESA) 2009 untersucht den Konsum und Missbrauch von psychoaktiven Substanzen in der deutschen Allgemeinbevölkerung. Ziel: Beschreibung der Stichprobenziehung, der eingesetzten Instrumente, der Datenerhebung, Ausschöpfung und Gewichtung des Surveys. Durchführung einer Nonresponse- und Modus-Effekt-Analyse. Methodik: Die Stichprobe wurde disproportional zur Verteilung der Geburtskohorten in der Bevölkerung in einem zweistufigen, zufallsgesteuerten Auswahlverfahren aus den Einwohnermelderegistern gezogen. Ergebnisse: Insgesamt nahmen 8.030 Personen (3.731 schriftlich, 3.376 telefonisch und 927 online) im Alter zwischen 18 und 64 Jahren teil. Die Antwortrate betrug 50.1 %. Die verwendete Design- und Poststratifikationsgewichtung erzielte eine Effektivität von 83.5 %. Abweichungen von der Grundgesamtheit bestehen in der gewichteten Stichprobe hinsichtlich Staatsbürgerschaft und Schulbildung. An der telefonischen oder schriftlichen Kurzbefragung nahmen 8 % aller Nichtantworter teil. Die Vergleiche zeigen, dass Nichtteilnehmer seltener Alkohol- und Drogenkonsum berichteten als Teilnehmer. Modus-Effekte deuten im Vergleich zu schriftlich Befragten auf eine geringere Verbreitung von Cannabiskonsum unter telefonisch Befragten und eine geringere Prävalenz von Alkoholkonsum unter Online-Teilnehmern hin. Schlussfolgerungen: Der eingesetzte Methodenmix aus schriftlicher, telefonischer und Online-Befragung wirkte sich positiv auf die Teilnahmebereitschaft aus, was sich in einer gestiegenen Antwortrate im Vergleich zu früheren ESA-Studien zeigt.
<span class="fett">Ziel:</span> Untersucht wurden Prävalenzen und Mengen des Alkoholkonsums, des Rauschtrinkens und alkoholbezogener Störungen sowie Trends im Alkoholkonsum seit 1995. </p><p> <span class="fett">Methodik:</span> Die Stichprobe des Epidemiologischen Suchtsurveys (ESA) 2006 umfasst 7.912 Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren. Die Datenerhebung erfolgte als schriftliche Befragung bzw. telefonisches Interview (Mixed-Modus-Design). Die Antwortrate betrug 45 %. </p><p> <span class="fett">Ergebnisse:</span> Bezogen auf die letzten 30 Tage zeigten 10,7 % der Befragten einen mindestens riskanten Alkoholkonsum von durchschnittlich mehr als 20/30 g Reinalkohol pro Tag für Frauen/Männer. Nach DSM-IV erhielten 3,8 % der 18- bis 64-Jährigen die Diagnose Alkoholmissbrauch und 2,4 % die Diagnose Abhängigkeit. Trendanalysen zeigen, dass die konsumierten Mengen im Zehn-Jahres-Vergleich auf konstant hohem Niveau blieben. Rauschtrinken hat unter jungen Erwachsenen deutlich zugenommen. In der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen stieg der Anteil der Rauschtrinker (letzte 30 Tage) signifikant von 33,0 % in 1995 auf 45,4 % in 2006 an. </p><p> <span class="fett">Schlussfolgerungen:</span> Alkoholkonsum ist in Deutschland nach wie vor weit verbreitet. Die hohe Prävalenz des Rauschtrinkens vor allem unter jungen Erwachsenen und die damit verbundenen Risiken für alkoholbezogene Probleme erfordern gezielte alkoholpolitische Maßnahmen.
<span class="fett">Hintergrund:</span> Die Diagnosestellung in ambulanten Beratungsstellen für Suchtkranke ist wiederholt kritisch hinterfragt worden. Die vorliegende Studie untersucht die Validität der Cannabis-Diagnosen (ICD-10: schädlicher Gebrauch und Abhängigkeitssyndrom), die im Rahmen der Deutschen Suchthilfestatistik (DSHS) erfasst werden. </p><p> <span class="fett">Methodik:</span> Im Rahmen der Studie zu Primären Cannabisbezogenen Störungen (CARED) wurden in 52 zufällig ausgewählten ambulanten Einrichtungen der Suchthilfe n=86 Klienten, die zwischen Dezember 2002 und Dezember 2003 in Betreuung dieser Einrichtung waren, mit Hilfe eines computergestützten klinischen Interviews (CIDI) diagnostiziert. Die Ergebnisse der Validierungsdiagnose wurde mit den Diagnosen im Rahmen der Routineverfahren der DSHS verglichen. </p><p> <span class="fett">Ergebnisse:</span> In 74,4 % aller Fälle wurde in der Validierungsdiagnose eine klinisch relevante Cannabisstörung festgestellt. Berücksicht man die festgestellten Fehlklassifikationen so ergeben sich rund 17.400 Zugängen mit primären Cannabisproblemen im Jahr 2005. Bei 63,9 % der Cannabisklienten wurde eine Monodiagnose festgestellt, bei 23,0 % besteht neben der Cannabisstörung eine Alkoholstörung. </p><p> <span class="fett">Schlussfolgerungen:</span> Die Verwendung von ICD-10 im Rahmen der Basisdokumentation erwies sich insgesamt als brauchbar.
<B>Ziel:</B> Mit dem Epidemiologischen Suchtsurvey 2003 werden die Beobachtungen des Alkoholkonsums bei Erwachsenen in Deutschland fortgesetzt. </P><P> <B>Methode:</B> Die Stichprobe umfasst 8.061 Personen im Alter von 18 bis 59 Jahren. Die Datenerhebung erfolgte schriftlich, die Antwortrate betrug 55 %. </P><P> <B>Ergebnisse:</B> Trendanalysen lassen nur geringfügige Veränderungen des Konsumverhaltens erkennen. Die Mehrheit der Personen mit einem riskanten Trinkverhalten (Rauschtrinken) trank im Durchschnitt moderate Alkoholmengen. </P><P> <B>Schlussfolgerungen:</B> Die nur geringen zeitlichen Veränderungen bei einem vergleichsweise hohen Pro-Kopf-Konsum sowie die hohe Prävalenz des Rauschtrinkens mit hohen Risiken für alkoholbezogene Probleme bei Konsumenten mit einem im Durchschnitt moderaten Konsum erfordern gezielte alkoholpolitische Maßnahmen.