Technikwissenschaft als soziale Praxis: über Macht und Autonomie der Aachener Eisenhüttenkunde 1870 - 1914
In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
In: Beihefte, Geschichte Nr. 204
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In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
In: Beihefte, Geschichte Nr. 204
In: Technikgeschichte: tg, Band 90, Heft 2, S. 93-110
ISSN: 0040-117X
Die Geschichte des Reparierens wird meist als Niedergangsgeschichte erzählt: Das sich wandelnde Verhältnis zwischen Anschaffungs- und Reparaturkosten von Konsumgütern hätte dazu geführt, dass immer weniger repariert wurde und private Konsumenten stattdessen direkt neue Geräte angeschafft hätten. Als Wendepunkt hin zur sogenannten Wegwerfgesellschaft werden für Westeuropa die 1970er und 1980er Jahre genannt. Am Beispiel Luxemburgs soll der Wan- del des Reparaturfeldes für diesen Zeitraum näher untersucht werden. Dazu werden statistische Erhebungen zur Entwicklung von Reparaturgeschäften und zu den Ausgaben Luxemburger Haushalte untersucht. Dabei zeigt sich, dass in den 1970er und 1980er Jahren die Zahl der Reparaturgeschäfte leicht zurückging, die Anzahl professioneller Reparateure aber nur stagnierte bzw. sogar leicht anwuchs. Auch die Haushaltsausgaben weisen darauf hin, dass in den 1980er Jahren mehr Geld für die Reparatur von Konsumgütern ausgegeben wurde als in den Jahrzehnten davor. Gleichzeitig zeigen die Haushaltsausgaben eine Umschichtung der Reparaturausgaben von der Reparatur von Kleidung und Schuhen hin zu Kommunikations- und vor allem Transportgeräten. Das heißt, es gab eine Art Reparaturparadox: Entgegen des Niedergangsnarrativs wurde Ende der 1980er Jahre mehr für Reparaturen ausgegeben als zuvor, aber diese Ausgaben konzentrierten sich auf einige wenige teure und langlebige Konsumgüter.
In: The senses & society, Band 12, Heft 1, S. 35-52
ISSN: 1745-8927
In: Sound studies: an interdisciplinary journal, Band 2, Heft 1, S. 93-95
ISSN: 2055-1959
In: Technikgeschichte, Band 82, Heft 1, S. 3-10
In: http://orbilu.uni.lu/handle/10993/21152
The postwar motorization boom in Western Europe implicated rising complaints about road vehicle noise. By the end of the 1960s, traffic noise abatement became an urgent topic for European regulators and automobile engineers. The article investigates how car sound, its measurement and the standardization of measurement procedures developed during the first postwar decades, and how this relates to European integration. It shows that the standardization of car noise measurement affected market integration and the harmonization of technical regulation on the European level, thus shaping the political integration process. Furthermore, standardization and harmonization stimulated the circulation of knowledge and the rise of a new field of knowledge organized around the standardized and harmonized issues. Although the standardization and harmonization efforts did not result in the homogenization of European automobile technology, they did contribute to the narrative construction of a European car identity.
BASE
In: Technikgeschichte, Band 79, Heft 3, S. 185-206
In: Technikgeschichte, Band 77, Heft 2, S. 147-162
In: Technikgeschichte, Band 73, Heft 1, S. 61-66
In: Science Studies
Repair, reuse and disposal are closely interlinked phenomena related to the service lives and persistence of technologies. When technical artefacts become old and worn out, decisions have to be taken: is it necessary, worthwhile or even possible to maintain and repair, reuse or dismantle them - or must they be discarded? These decisions depend on factors such as the availability of second-hand markets, repair infrastructures and dismantling or disposal facilities. In telling the stories of China's power grid, Canadian telephones, German automobiles and India's shipbreaking business, among others, the contributions in this volume highlight the persistence of technologies and show that maintenance and repair are not obsolete in modern industries and consumer societies
Repair, reuse and disposal are closely interlinked phenomena related to the service lives and persistence of technologies. When technical artefacts become old and worn out, decisions have to be taken: is it necessary, worthwhile or even possible to maintain and repair, reuse or dismantle them - or must they be discarded? These decisions depend on factors such as the availability of second-hand markets, repair infrastructures and dismantling or disposal facilities. In telling the stories of China's power grid, Canadian telephones, German automobiles and India's shipbreaking business, among others, the contributions in this volume highlight the persistence of technologies and show that maintenance and repair are not obsolete in modern industries and consumer societies.
In: Selbstmobilisierung der Wissenschaft. Technische Hochschulen im "Dritten Reich".
In: http://orbilu.uni.lu/handle/10993/21262
Der Beitrag geht von der These aus, dass die akademischen Ehrungen der RWTH Aachen sowie die offiziellen Würdigungen herausragender Persönlichkeiten institutionalisierte Formen der Selbstdarstellung und -verortung darstellen. Das heißt, in ihnen spiegelt sich das (Selbst-)Verständnis der eigenen Geschichte wider. Zugleich geben sie Auskunft darüber, welches Bild von Wissenschaft und Technik der Öffentlichkeit durch die Hervorhebung bestimmter Wissenschaftler, Politiker oder Industrieller vermittelt wurde. Mit Blick auf die NS-Geschichte der Aachener Hochschule ist ferner danach zu fragen, inwiefern die verschiedenen Würdigungen und insbesondere die Auswahl der zu Ehrenden für bestimmte Formen und Phasen des Gedenkens und Erinnerns stehen. Diese Phasen des kollektiven Erinnerns können – mit Norbert Frei u. a. – auch als generationelle Erfahrungsgemeinschaften verstanden werden. Die inzwischen recht zahlreichen Studien zur akademischen Vergangenheitspolitik fokussieren weitgehend die ersten beiden Jahrzehnte nach 1945, während darüber hinausweisende Untersuchungen weitgehend fehlen. Unsere Studie soll daher die Gedenkkultur der RWTH Aachen bis heute behandeln. Die ersten Nachkriegsjahre waren geprägt von einer kollektiven Umdeutung der Hochschulgeschichte zwischen 1933 und 1945. Die damit verbundenen semantischen Umbauten führten zur Produktion zahlreicher akademischer Helden, die dem NS-Regime widerstanden hatten. Der Zeit der großen Meistererzählung über die unpolitischen Ingenieurwissenschaften folgte eine Phase der zunehmenden Sensibilisierung für die Opfer des Nationalsozialismus. Hierfür steht beispielhaft die späte Würdigung der vertriebenen jüdischen Professoren in der Festschrift zum 125-jährigen Bestehen der RWTH Aachen im Jahre 1995. Mit dem im Jubiläumsjahr ausgelösten Skandal um die Doppelidentität des Germanistikprofessors und ehemaligen Rektors Hans Ernst Schneider, alias Hans Schwerte, rückten mit einem Schlag erstmals die NS-Täter als solche in den Vordergrund – nur um gleich wieder im Schatten des Antihelden Schneider/Schwerte zu verblassen. In der Folge unterblieb eine kritische Reflexion über die offizielle Erinnerungskultur der Hochschule: Vielmehr glaubte man, an das Ende der (NS-)Geschichte gelangt zu sein.
BASE
In: Geschichte im Westen: Zeitschrift für Landes- und Zeitgeschichte, Band 24, S. 171-199
ISSN: 0930-3286