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Der Autor schildert soziale Folgen der ökonomischen und politischen Transformation und des Wettbewerbs in Ostdeutschland. So gehe die Veränderung der Beschäftigungsstruktur einher mit einer Verringerung der Erwerbsbeteiligung, zudem habe sich die soziale Mobilität der Gesellschaft erhöht. Am Beispiel des sozialen Prozesses der ostdeutschen Massenarbeitslosigkeit versucht der Autor die Rückwirkung auf den sozialen Wandel dieser Region zu zeigen. Er geht dabei ein auf Elemente des sozialen Wohlbefindens, auf neue Dimensionen sozialer Ungleichheit, auf finanzielle Benachteiligungen sowie auf die durch diese Prozesse besonders betroffenen ostdeutschen Frauen. Abschließend fordert der Autor Strukturprogramme und komplexe Konzeptionen für die Gesamtentwicklung der ostdeutschen Wirtschaft. (rk)

Der Autor beschreibt "Arbeitslosigkeit als 'Mobilitätspfad', der auch in der früheren DDR schon bestehende soziale Ungleichheiten massiv verschärft und jene Menschen ausgliedert, die in der Marktwirtschaft keinen Arbeitsplatz finden, und sie weitgehend von sozialen Transferleistungen abhängig macht. Dabei werden vor allem jene Menschen, die bereits vorher in der DDR ungünstigere Lebensbedingungen hatten, besonders betroffen sein. Ihre soziale Benachteiligung und Ungleichheit wird verlängert und vertieft. Gleichzeitig wird die Arbeitslosigkeit als eine 'Umsteigestation' in neue Erwerbs-, Berufs- und Sozialrollen jedoch auch wesentliches Ferment des sozialen Wandels zumindest für diejenigen sein, die neue Qualifikationen erwerben und damit perspektivenreiche Tätigkeiten einnehmen können." (pmb)

Mit der wissenschaftlich-technischen Revolution sind zahlreiche Veränderungen im Berufsleben verbunden. Die psychonervale Belastung nimmt zu, verlangt wird eine größere Disponibilität der Arbeitskräfte. Eigenschaften und Verhaltensweisen wie Entschlußkraft, Reaktionsschnelligkeit, Abstraktions- und logisches Denkvermögen sind in stärkerem Maße gefragt. Das Verhältnis von Individualität und Kollektivität in Forschung und Entwicklung verändert sich. "Je reicher die Individualitäten ausgeprägt sind, um so größer wird auch die kollektive Leistungspotenz." (IGW/LTB)

"Der Beitrag beschäftigt sich mit der vertikalen Mobilität im ostdeutschen Transformationsprozeß. Auf der Basis einer repräsentativen Querschnittserhebung (BISS-Survey SL/94) der ostdeutschen Bevölkerung und mehrerer Fallstudien in Betrieben, Verwaltung und Organisationen gehen die Autoren der Frage nach, ob es zu einer Umschichtung der Sozialstruktur in Ostdeutschland kommt oder ob es Anzeichen für 'eine Art von Statusbeharrung trotz Transformation' gibt. Dabei interessieren sie sich vor allem (aber nicht nur) für die Personen, deren Lebensbedingungen 1989 ein überdurchschnittliches Niveau aufwiesen bzw. die als ehemalige Angehörige der DDR-Dienstklasse 1989 in Betrieben, politischen Organisationen oder in kommunalen Verwaltungen Leitungsfunktionen innehatten. Für beide Gruppen können die Autoren eine erstaunliche Kontinuität der vertikalen Positionen nachweisen, die sie auf die intersystemare Konvertibilität subjektiver Handlungsressourcen zurückführen. Aus dieser Perspektive betrachtet kann von einem 'radikalen Bruch' der Sozialstruktur durch die Transformation keine Rede sein." (Autorenreferat, IAB-Doku)

"Der Beitrag beschäftigt sich mit der vertikalen Mobilität im ostdeutschen Transformationsprozeß. Auf der Basis einer repräsentativen Querschnittserhebung (BISS-Survey SL/94) der ostdeutschen Bevölkerung und mehrerer Fallstudien in Betrieben, Verwaltung und Organisationen gehen die Autoren der Frage nach, ob es zu einer Umschichtung der Sozialstruktur in Ostdeutschland kommt oder ob es Anzeichen für 'eine Art von Statusbeharrung trotz Transformation' gibt. Dabei interessieren sie sich vor allem (aber nicht nur) für die Personen, deren Lebensbedingungen 1989 ein überdurchschnittliches Niveau aufwiesen bzw. die als ehemalige Angehörige der DDR-Dienstklasse 1989 in Betrieben, politischen Organisationen oder in kommunalen Verwaltungen Leitungsfunktionen innehatten. Für beide Gruppen können die Autoren eine erstaunliche Kontinuität der vertikalen Positionen nachweisen, die sie auf die intersystemare Konvertibilität subjektiver Handlungsressourcen zurückführen. Aus dieser Perspektive betrachtet kann von einem 'radikalen Bruch' der Sozialstruktur durch die Transformation keine Rede sein." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Der vorliegende Beitrag versucht, Ungleichheitsmuster in der Sozialstruktur der DDR-Gesellschaft (in ihrer Endphase) nachzuzeichnen und dabei einen Ansatz zur Identifikation und Klassifikation von speziellen sozialen Lagen zu begründen. Dies geschieht in drei Schritten: (1) Zunächst werden Differenzierungsmuster in der Verteilung ungleichsrelevanter Lebensbedingungen untersucht. (2) Aus dieser Analyse werden dann "Kristallisationskerne" ungleicher Lebenslagen herausgefiltert. (3) Diese fungieren dann als Ausgangspunkt für eine Klassifikation der wahlfähigen DDR-Bevölkerung in Soziallagen. Abschließend wird ein Modell von sozialen Lagen nach den Kriterien Erwerbsstatus, Qualifikationsniveau, politische Macht, Leitungsposition und Altersgruppe vorgestellt. (pmb)

Die Autoren berichten über das Projekt "Lebenslagen und soziale Struktur im Umbruch", mit dem Soziologen des Berliner Instituts für Sozialwissenschaftliche Studien (BISS) den sozialen Wandel im Osten Deutschlands im Laufe der nächsten zehn Jahre forschend begleiten wollen. Zentrales Element der gesamten Untersuchung ist eine umfangreiche empirische Analyse. Die dazu benötigten Daten sollen aus drei Quellen gewonnen werden: (1) aus der Aufarbeitung und Auswertung sozialstatistischer Daten zur Sozialstruktur und zu grundlegenden Dimensionen der Lebensbedingungen im Sinne einer Sekundäranalyse; (2) repräsentative Befragungen mit Hilfe standardisierter Fragebögen und (3) durch Interviews mit Angehörigen ausgewählter "Gewinner-" bzw. "Verlierergruppen". Die erste Erhebungsphase im Rahmen dieses Projektes wurde im Juni 1990 realisiert. Der dabei verwandte Fragebogen zielte inhaltlich auf vier Komplexe von Informationen. Erstens sollte er Daten erbringen, die es ermöglichen, die sozialstrukturelle Verortung des Probanden möglichst umfassend zu charakterisieren. Zweitens ging es darum, die personalen Merkmale des Probanden zu fixieren. Drittens wurden Daten erhoben, die ein möglichst umfassendes Bild von den Lebensbedingungen, der Lebenslage des Probanden vermitteln. Viertens wollte man einen Einblick erhalten, wie die jeweiligen Lebensbedingungen subjektiv erlebt und bewertet werden. (ICF)

Es gibt Kontroversen über die gesellschaftliche Rolle und den Einfluß der Arbeiterklasse im Zusammenhang mit der produktiven Anwendung moderner Technologien. "Einige Argumente knüpfen - wenn auch verabsolutierend und einseitig - an bestimmte reale Prozesse, die mit der wissenschaftlich-technischen Revolution aufgeworfen sind, an." Dazu gehört beispielsweise die Rolle der Intelligenz. Die Arbeiterklasse wandelt ihr soziales Profil. Dominierend in den flexiblen Fertigungssystemen sind die Facharbeiter. Der "sozialen Qualifikation" kommt großes Gewicht zu, wie überhaupt die sozialen Komponenten an Bedeutung gewinnen. Die Gewerkschaften sind dabei Sachwalter der sozialen Fragen. Bei den Werktätigen wächst das Bedürfnis nach stabilen, überschaubaren und vom einzelnen beherrschbaren Lebensumständen. (IGW-Byr)

Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit Aussagen zum sozialen und politischen Wandel in den neuen Bundesländern. Im Mittelpunkt stand die Frage des Vorruhestandes, der eine neue soziale Realität in Ostdeutschland ist. In die der Studie zugrundeliegende Untersuchung waren 69 Vorruheständler aus der Industrie, Landwirtschaft, dem Apparat von Parteien/Organisationen, der zentralen staatlichen Verwaltung und der Wissenschaft einbezogen. Die mit ihnen anhand eines Leitfadens durchgeführten Interviews zielten (1) auf Informationen zur bisherigen Biographie und Sozialisation sowie zur Einstellung und zum Verhältnis der Probanden zur Arbeit und zu ihrer Tätigkeit; (2) zum Zeitpunkt und zu den Umständen der Übergangs in den Vorruhestand; (3) zur subjektiven Bewältigung des Vorruhestands, den Auswirkungen auf die Lebensweise, das soziale Wohlbefinden, die Sozialkontakte und die gesellschaftliche Aktivität sowie (4) auf die materielle bzw. finanzielle Situation im Erwerbsleben und im Vorruhestand. Die Analyse zeigt: (1) Vorruheständler/Altersübergangsgeldbezieher sind eine Gruppe der ostdeutschen Bevölkerung, die, sowohl ob ihrer zahlenmäßigen Stärke, mehr noch ob ihrer spezifischen, sehr differenzierten und in vielerlei Hinsicht ungünstigen und sie benachteiligenden Lebensbedingungen sowie der Kompliziertheit der ihnen abverlangten biographischen Anpassungsleistungen, ein gesellschaftliches Problemfeld darstellen. (2) Diese Problemwahrnehmung durch Politik und Öffentlichkeit ist umso dringender, als sich die Lebensumstände und die Lebenssituation ostdeutscher Vorruheständler bei mancher Ähnlichkeit doch von denen der Vorruheständler in der Alt-Bundesrepublik unterscheiden. (psz)