Die Autorin würdigt die Verdienste des Psychologen und Therapeuten Helm Stierlin, indem sie gedankliche Assoziationen zum Geschichten-Erzählen allgemein und zu einigen Geschichten von Menschen, die Geschichten erzählen, vorträgt. Sie verknüpft ihre Reflexionen über das Erzählen von menschlichen Geschichten in psychologischen und literarischen Systemen - z.B. bei Thomas Mann - mit eigenen Erfahrungen über die Erinnerung und Mitteilung von Erlebtem. Sie geht ferner auf die Bedeutung der Herkunftsgeschichte Sigmund Freuds für seine spätere Theorie der kindlichen Sexualität ein. Sie erwähnt in diesem Zusammenhang ihre Tätigkeit im Bereich der systemischen Familientherapie und betont, dass Helm Stierlin wesentlich dazu beigetragen hat, dass "die Geschichte der individualistischen Psychoanalyse neu- und umgeschrieben wurde zu einer Geschichte der Familien." (ICI)
SummaryAn empirical research study of urban and rural families showed ‐ contrary to the hypothesis ‐ that urban married women are not in all aspects more "professionally emancipated" than their rural peers. In the town the difference between married men and women is in fact larger than in the village regarding the general employment ratio, income and parttime employment. Educational differences between the groups are similar for town and countryside; the general educational level being substantially lower in the villages. The hypothesis was confirmed only regarding economic activity outside the home and the "occupational prestige", measured by occupational position. In town, the difference between married men and women in employment away from the home is smaller than in the village. A larger percentage of married women in town than of men are in white‐collar jobs, while this difference is smaller in the countryside. These results do not, however, lead to the conclusion, that urban married women are qualitatively or quantitatively more occupationally minded than rural wives.ZusammenfassungAnhand einer empirischen Untersuchung in Stadt‐ und Landfamilien der BRD 1970 wurde ermittelt, daß ‐ im Gegensatz zu einer hypothetischen Erwartung ‐ Ehefrauen in der Stadt nicht in allen Aspekten stärker "beruflich emanzipiert" sind als auf dem Land. In der Stadt ist der Unterschied zwischen verheirateten Männern und Frauen hinsichtlich der allgemeinen Beteiligung am Erwerbsleben, des Einkommens und der Teilzeitbeschäftigung sogar größer als auf dem Land. Die Bildungsunterschiede zwischen den Vergleichsgruppen sind etwa gleich groß in Stadt und Land, wobei allerdings das Bildungsniveau auf dem Land sehr viel niedriger ist. Die Hypothese wurde lediglich bestätigt bezüglich der außerhäuslichen Tätigkeit und des "Berufsprestiges", gemessen an der Stellung im Beruf. In der Stadt ist der Unterschied zwischen Ehemännern und ‐frauen hinsichtlich außerhäuslicher Tätigkeit nicht so groß wie auf dem Land. Von den Ehefrauen sind in der Stadt erheblich mehr als Angestellte tätig als von den Ehemännern, während dieser Unterschied auf dem Land geringer ist. Diese Ergebnisse lassen jedoch nicht den Schluß zu, daß, im Gegensatz zum Land, in der Stadt eine qualitativ und quantitativ stärkere Berufsbezogenheit der Ehefrauen anzutreffen sei.
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, S. 491-496