Ziel des Beitrags ist die Analyse der grundlegenden Konfliktlinien im UN-Klimaregime, die in den letzten Jahren dessen notwendige Weiterentwicklung zu einer Regelung für den Zeitraum nach 2012 behinderten. Dabei konzentriert sich der Beitrag auf die Analyse der Aushandlungsprozesse des UN-Klimaregimes und untersucht den Verhandlungsdiskurs nach dem Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls im Jahr 2005 bis zur Weltklimakonferenz 2009 in Kopenhagen. Die Aushandlungsprozesse werden aus einer diskursanalytischen Perspektive untersucht. Dabei wird zunächst dargelegt, von welchen Diskursgemeinschaften der Diskurs geführt wird. Anschließend werden die grundlegenden Positionen der beteiligten Akteure innerhalb der verschiedenen Diskursstränge verortet sowie die daraus resultierenden Konfliktlinien herausgearbeitet. Abschließend werden die Befunde zusammengefasst und ein Ausblick auf die zukünftigen Klimaverhandlungen gewagt. (ICE2)
"Die durch den globalen Klimawandel verursachten Probleme beinhalten ökologische, soziale, ökonomische und politische Dimensionen. Sie treten grenzüberschreitend, mit großer zeitlicher Verzögerung und nicht zwangsläufig verursachergebunden auf, also dort, wo der Wandlungsprozess durch die überhöhte Emission von Treibhausgasen (THG) verursacht wurde. Schon jetzt sind vor allem Regionen in Entwicklungsländern, auch wegen ihrer begrenzten Adaptionsmöglichkeiten, stärker von den negativen Auswirkungen des globalen Klimawandels betroffen als die nördlichen Industriestaaten, die durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe etwa achtzig Prozent des im letzten Jahrhundert freigesetzten Kohlendioxids (CO2) verursachten (WRI 2001, zitiert nach Brouns 2004)." (Autorenreferat)