Die Viewegs: das Beispiel einer bürgerlichen Familie in Braunschweig 1825 - 1921
In: MV-Wissenschaft
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In: Kleine Schriften des Vereins für Württembergische Kirchengeschichte Nr. 10
Betrachtet man die wissenschaftlichen Bibliotheken der 22 einzelnen Gliedkirchen innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) näher, so kommt man u.a. zu dem Befund, dass Archive und Bibliotheken häufig gemeinsame Verwaltungseinheiten bilden, wobei die Führung dieser Abteilungen in den einzelnen Landeskirchenämtern in der Regel in den Händen der wissenschaftlichen Archivare liegt. Bis zum Jahr 2009 gab es in der EKD lediglich in Hamburg (Nordelbische Kirchenbibliothek) und in Wuppertal (Hochschul- und Landesbibliothek) zwei Stellen des höheren Bibliotheksdienstes in kirchlich-wissenschaftlichen Bibliotheken. Eine dritte Stelle war 1969–1998 in der Evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern an der Bibliothek der Augustana-Hochschule Neuendettelsau angesiedelt. Der Oberkirchenrat der Evangelischen Landeskirche in Württemberg unterhält innerhalb der EKD die größte theologisch-wissenschaftliche Spezialbibliothek mit gegenwärtig ca. 250.000 Bänden. Angesichts von Größe und Bedeutung der Landeskirchlichen Zentralbibliothek Stuttgart hat der Oberkirchenrat im Oktober 2009 eine Stelle des höheren Bibliotheksdiensts geschaffen, die mit einem Absolventen der Bayerischen Bibliothekschule München besetzt wurde. Parallel zur Stellenneubesetzung kam das bereits seit längerer Zeit geplante "Bibliothekskonzept" zur Umsetzung, was neben der Unterstellung der zweitgrößten wissenschaftlichen Spezialbibliothek der Landeskirche in Stuttgart (Bibliothek des Hauses Birkach mit ca. 110.000 Bänden) unter die Dienstaufsicht der Zentralen Kirchlichen Bibliotheksstelle auch die Fortführung bereits eingeleiteter Modernisierungsmaßnahmen zum Ziel hatte. Das inhaltlich und technologisch zu reformierende landeskirchliche Bibliothekswesen steht damit vor der Herausforderung, strukturelle Veränderungen zeitgleich mit Reformen zu verknüpfen, die direkte Auswirkungen auf die Bibliotheksmitarbeiterinnen haben, darunter eine Reduzierung in Höhe von 3 Personalstellen. Zu fragen wäre hier insgesamt, ob, wie bzw. wie gut einerseits die bibliothekarische Ausbildung sowohl praktisch als auch theoretisch die junge Führungskraft auf diese Aufgabe vorbereitet hat und andererseits auf welche Weise der neue Dienstherr sie bei deren Umsetzung flankierend unterstützt. Angesichts der oben beschriebenen kleinen Zahl wissenschaftlicher Bibliothekare im kirchlichen Dienst stellt sich zudem die Frage nach der Integration der jungen Führungskraft in belastbare bibliothekarische Netzwerke.
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Die historische Erforschung wissenschaftlicher Bibliothekare während der Zeit des Nationalsozialismus setzte vergleichsweise spät ein und ist bisher noch nicht abschließend erfolgt. Im vorliegenden Beitrag wird das bibliothekarische Handeln Dr. Joachim Kirchners (1890–1978) untersucht, der sich 1933 als Redner auf dem Bibliothekartag in Darmstadt vehement für »Bücherverbrennungen marxistischer, kommunistischer und jüdischer Autoren« aussprach, jedoch später als Direktor der Universitätsbibliothek München (1941–1945) in Einzelfällen für Verfolgte des NS-Regimes eintrat sowie durch umfangreiche Auslagerungen große Teile des Bibliotheksbestandes vor der drohenden Vernichtung im Bombenkrieg bewahrte. Am Beispiel Kirchners wird der Handlungsspielraum ausgelotet, der sich zwischen 1933 und 1945 im bibliothekarischen Berufsalltag ergab. ; Research on scientific librarians during the time of National Socialism has been started late and did not come yet to an end. This article deals with the behaviour of Joachim Kirchner (1890–1978), an important librarian of his time. On the one hand he gave an enthusiastic speech at the Library Conference in Darmstadt in 1933 supporting the burning of books written by Marxists, Communists and Jews. On the other hand as director of the Library of the University of Munich (1941–1945) he supported persons prosecuted by the Nazi regime working in the library. In addition he preserved many books from the bombardment by removing them from the city of Munich to the countryside. Joachim Kirchner is an outstanding example how inconsistent a librarian could act in different situations during the Third Reich.
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