Ziemlich feste Freunde: warum der Freundeskreis heute die bessere Familie ist
Freunde gab es schon immer, und sie hatten schon immer einen besonderen Status: "Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Beste, was es gibt auf der Welt". Was es heute damit auf sich hat, dem geht die "taz"-Journalistin nach. Vom Verlag etwas aufgeschäumt als "erste Kulturgeschichte der Freundschaft" etikettiert, entwirft die Autorin, immer belegt mit Statistiken, wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie eigenen Alltagserfahrungen, eine Art Systematik der Freundschaft: "wahre Freunde", "gute Freunde", "ziemlich beste Freunde", "Facebook-Freunde", "die lieben Frollegen" (Kollegen). Jede dieser Species, inklusive der Themen Männer-/Frauenfreundschaften, wird am Beispiel einer repräsentativen Filmszene illustriert und dann in ihrer Essenz ausgeleuchtet und auf Ideologiehaltigkeit überprüft. Unterm Strich bestätigt Lang ihre These von der Entwicklung zur "Freunde-Familie", ja, sie sieht, in Übereinstimmung mit Philosoph W. Schmid, in all jenen freundschaftlichen Kameradschaften, Bekanntschaften, Nachbarschaften und Kollegialitäten das "tragende Geflecht in der unüberschaubaren modernen Gesellschaft". (2)