Politik für sozial-ökologische Unternehmen - nicht für globale Konzerne
In: SPW: Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft, Heft 204, S. 44-49
ISSN: 0170-4613
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In: SPW: Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft, Heft 204, S. 44-49
ISSN: 0170-4613
In: Routledge Studies in Sustainability Ser.
In: Sustainability management forum: SMF = NachhaltigkeitsManagementForum, Band 29, Heft 1, S. 31-39
ISSN: 2522-5995
ZusammenfassungDigitale Technologien können eine regionale bzw. lokale Produktion durch uneingeschränkten Zugang zu Informationen und Märkten attraktiver und auch kostengünstiger machen. Zugleich ermöglichen digitale Technologien neue Kommunikationsweisen, die mehr Mitsprache, offenere Märkte und eine Begegnung von Marktteilnehmenden 'auf Augenhöhe' ermöglichen. In diesem Beitrag leuchten wir die Chancen und Grenzen der Digitalisierung für eine Dezentralisierung und Demokratisierung der Ökonomie aus, veranschaulichen bestehende Potenziale anhand von zahlreichen Fallbeispielen und zeigen deren Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit auf. Doch wir analysieren auch, dass diesen Potenzialen in der Realität eine historisch beispiellose Konzentration von Marktmacht in der Hand einiger weniger IT-Konzerne gegenübersteht. Nebst den Chancen zeigen wir in diesem Beitrag daher ebenfalls, aufgrund welcher Mechanismen die Digitalisierung der Ökonomie einer Dezentralisierung und Demokratisierung zuwiderlaufen kann. Abschließend stellen wir Perspektiven und Instrumente vor, wie eine '3-D-Ökonomie' – digital, demokratisch, dezentral – politisch unterstützt werden kann.
Digitale Technologien können eine regionale bzw. lokale Produktion durch uneingeschränkten Zugang zu Informationen und Märkten attraktiver und auch kostengünstiger machen. Zugleich ermöglichen digitale Technologien neue Kommunikationsweisen, die mehr Mitsprache, offenere Märkte und eine Begegnung von Marktteilnehmenden ,auf Augenhöhe' ermöglichen. In diesem Beitrag leuchten wir die Chancen und Grenzen der Digitalisierung für eine Dezentralisierung und Demokratisierung der Ökonomie aus, veranschaulichen bestehende Potenziale anhand von zahlreichen Fallbeispielen und zeigen deren Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit auf. Doch wir analysieren auch, dass diesen Potenzialen in der Realität eine historisch beispiellose Konzentration von Marktmacht in der Hand einiger weniger IT-Konzerne gegenübersteht. Nebst den Chancen zeigen wir in diesem Beitrag daher ebenfalls, aufgrund welcher Mechanismen die Digitalisierung der Ökonomie einer Dezentralisierung und Demokratisierung zuwiderlaufen kann. Abschließend stellen wir Perspektiven und Instrumente vor, wie eine ,3-D-Ökonomie' – digital, demokratisch, dezentral – politisch unterstützt werden kann. ; TU Berlin, Open-Access-Mittel – 2021
BASE
Digitalization can increase resource and energy productivities. However, the production and usage of information and communication technologies (ICTs) require materials and energy, and the application of ICTs fosters economic growth. This paper examines whether digitalization helps or hinders an absolute decoupling of environmental throughput from economic growth. The paper combines the literature on "green IT" and "ICT for green" with studies on decoupling, i.e., the relationship between economic growth, technological change, and environmental throughput. The paper identifies several strains of the decoupling debate and connects them to the environmental implications of digitalization. We focus on the relation between digitalization and (1) the question of finite non-renewable energies, (2) the environmental Kuznets curve, (3) the role of energy consumption for economic growth, (4) efficiency improvements vis-à-vis rebound effects, and (5) the role of general purpose technologies for resource and energy demand. We find that the empirical basis regarding digitalization's relation to these four aspects is still weak and hence, further research is needed. Comparing the mitigating and the aggravating impacts of digitalization, we conclude that a more active political and societal shaping of the process of digitalization is needed to make ICT work for global environmental sustainability. ; TU Berlin, Open-Access-Mittel – 2020 ; BMBF, 01UU1607B, Zwischen Rebound-Risiken und Suffizienz-Chancen: Herausforderungen der Entkopplung von Umweltverbrauch und Wirtschaftswachstum am Beispiel der Digitalisierung von Dienstleistungen - Teilprojekt 2: Wirtschaftspolitik & Konsum
BASE
"Alles wird sich ändern!" Dieser prophetische Ruf aus der IT-Branche ist inzwischen zur gängigen Einschätzung über die Tragweite der Digitalisierung geworden. Doch was bringt die Digitalisierung für Ökologie und Gerechtigkeit? Führt sie uns in eine smarte grüne Welt, in der alle vom technologischen Fortschritt profitieren und wir zugleich schonender mit der Umwelt umgehen? Oder steuern wir in einen digitalen Kapitalismus, in dem sich Geld und Macht auf wenige konzentrieren und die Wirtschaft noch weiter über die planetaren Grenzen hinauswächst? Steffen Lange und Tilman Santarius analysieren, wie sich die Digitalisierung bisher auf Energie- und Ressourcenverbräuche, Arbeitsplätze und Einkommensverteilung ausgewirkt hat, und entwickeln Design-Prinzipien für eine nachhaltige Digitalisierung
In: Wirtschaftswissenschaftliche Nachhaltigkeitsforschung Band 19
In: Annual Review of Environment and Resources, Band 43, S. 291-316
SSRN
Dieses Arbeitspapier gibt einen Überblick über die Nachhaltigkeitsbemühungen der Universitäten Münster, Osnabrück und Siegen entlang der Dimensionen des Whole Institution Approach (WIA) – Forschung, Lehre, Transfer, Betrieb, Governance. Das Projekt LATERNE beschäftigt sich mit Hochschulen als Treiber der Nachhaltigkeitstransformation und in diesem Kontext mit der Rolle von Leuchtturmprojekten. Der vorliegende Überblick über den Status Quo an den drei Universitäten dient der Analyse des Potenzials sowie der Identifikation von Bereichen, in denen die gegenwärtigen Aktivitäten weiterentwickelt werden könnten. Darüber hinaus nimmt es den regionalen Kontext der Hochschulen in den Blick und ermöglicht einen Vergleich der drei Standorte. Die Inventarisierung basiert auf einer umfassenden Desktoprecherche. Beim Vergleich der drei Standorte fällt auf, dass an jeder der drei Universitäten in jedem der WIA-Bereiche das Thema Nachhaltigkeit eine Rolle spielt, die Präsenz des Themas in den verschiedenen Bereichen jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Hinsichtlich der regionalen Kontexte ist auffällig, dass ein beachtlicher Teil der Verknüpfungen von Hochschule und Region über Forschungsprojekte hergestellt wird. Festgestellte Unterschiede in der Inzidenz und Intensität von regionaler Kooperation sind vermutlich auf die unterschiedlichen Größen und Charaktere der Städte und Regionen um Münster, Osnabrück und Siegen zurückzuführen. An allen drei Universitäten kann die koordinierte Zusammenarbeit über die Grenzen der WIA-Bereiche hinweg ausgebaut werden. Es wird außerdem deutlich, dass die Mehrheit der identifizierten Projekte und Initiativen einen Schwerpunkt auf ökologischer Nachhaltigkeit haben. Zurückgeführt wird diese Limitation auf das angelegte Auswahlkriterium für Projekte und Initiativen, welches verlangt, dass diese sich selbst als "nachhaltig" bezeichnen. Dies lässt allerdings auch den Schluss zu, dass die in den Projekten vorherrschenden Nachhaltigkeitsverständnisse an den Universitäten primär von ...
In: Texte 2020, 234
In: Environmental research of the Federal Ministry for the Environment, Nature Conservation and Nuclear Safety
What relevance does economic growth have for achieving environmental policy goals? The report analyzes the arguments of various positions in this discourse and formulates an ideal-type "precautionary post-growth position". It also presents causes of economic growth and identifies social areas whose function could depend on economic growth. Furthermore, reform proposals are discussed to reduce this dependence on growth. The report shows the complexity of the growth debate and provides impulses for the public dispute on how social welfare can be realized within planetary boundaries.
In: Texte 2018, 89
In: Ressortforschungsplan des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
In: Texte 2020, 98
In: Ressortforschungsplan des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Im Mittelpunkt dieses Endberichts steht die Frage, welche Rolle die Wirtschaftsleistung und ihre künftige Entwicklung in einem wohlhabenden Land wie Deutschland bei der Einhaltung planetarer Grenzen spielt. Wir möchten zum Verständnis dieser relevanten Kontroverse beitragen, indem wir in diese Debatte systematisierend einführen, Analysen zu zahlreichen Aspekten vorlegen, offene Fragen aufzeigen und politische Handlungsorientierungen ableiten. Durch die Darstellung, Analyse und erste Bewertung von zentralen Argumenten und Schlussfolgerungen der Postwachstumsliteratur leistet das Papier einen Beitrag dazu, diesen bisher vor allem in Wissenschaft und Zivilgesellschaft geführten Diskurs für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen. Innerhalb des Diskurses gibt es zwei besonders prominente und eindeutig antagonistische Positionen, deren politische Konsequenzen einander widersprechen: Green Growth und Degrowth. Unsere Analysen in Kapitel 2 zeigen, dass beide Positionen auf Kernannahmen beruhen, die sich wissenschaftlich nicht hinreichend begründen bzw. belegen lassen. Keine dieser Positionen sollte daher für sich beanspruchen, als alleinige Strategie für umweltpolitisches Handeln dienen zu können. Daher schlagen wir eine dritte Position vor und stellen sie mit diesem Papier zur Diskussion: die "vorsorgeorientierte Postwachstumsposition". Diese Auffassung hat aus unserer Sicht das Potenzial, einen neuen Konsens in der Nachhaltigkeitsdebatte zu bilden. Das Papier lotet aus, welche Potenziale zur gesellschaftlichen Orientierung und welche Wissensbedarfe damit verbunden sind. Auf Grundlage einer Analyse verschiedener Positionen präsentiert dieser Beitrag eine ausführliche Übersicht über die Ursachen von Wirtschaftswachstum und identifiziert gesellschaftliche Bereiche, deren Funktion von diesem Wirtschaftswachstum abhängen könnte. Darauf aufbauend wird die Möglichkeit diskutiert, ob Wirtschaftssysteme durch verschiedene Reformvorschläge so gestaltet werden könnten, dass sie weniger von permanentem Wirtschaftswachstum abhängig wären. Schließlich skizzieren wir handlungsleitende Elemente unseres Vorschlags einer "vorsorgeorientierten Postwachstumsposition". Das Papier sowie eine Zusammenfassung sind hier erschienen: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/vorsorgeorientierte-postwachstumsposition Im Mittelpunkt der Analysen in den Kapiteln 3 und 4 steht die Relevanz der Postwachstumsdebatte für die Ressourcenpolitik. In Kapitel 3 wurde dafür die Ressourcen-Relevanz von ausgewählten Instrumenten untersucht, die häufig(er) in Postwachstumskonzepten bzw. im -diskurs vorgeschlagen werden. Ein vorrangig auf technische Entwicklungen und ökonomische Maßnahmen fokussierter Policy Mix wird für eine dauerhafte Senkung der Ressourcennutzung nicht ausreichend sein, da es darüber hinaus auch zu (kulturellen) Veränderungen in der Gesellschaft kommen muss, die auch Bedingung für die Umsetzbarkeit entsprechend ambitionierter Maßnahmen ist. Die Postwachstumsdebatte bietet hierfür neue Impulse, die beispielsweise auch Berücksichtigung in der derzeit erfolgenden Weiterentwicklung des Ressourceneffizienzprogramms der Bundesregierung finden sollten. Entsprechende Vorschläge werden in Kapitel 4 unterbreitet. Wie der "Zielzustand" einer ressourcenleichten (Postwachstums-)Gesellschaft im Detail aussieht, kann naturgemäß nicht mit Sicherheit formuliert werden. In Kapitel 4 schlagen wir verschiedene konstitutive Kernelemente vor: (i) erneuerbare Energieversorgung, (ii) geschlossene Kreislaufwirtschaft, (iii) Präferenzwandel zu ressourcenleichterem Konsum, und (iv) stärkere Aktivierung von immateriellen Wohlstandsquellen. Wir hoffen, mit diesem Papier einen Impuls zur gesellschaftlichen Debatte über Ausgestaltung und Instrumentierung von Transformationspfaden für "gesellschaftliches Wohlergehen innerhalb planetarer Grenzen" zu geben, der einen neuen Diskussions- und Forschungsprozess anregt und strukturiert.