Aktuelle Themen der Kernenergie
Die Wiederaufarbeitung verbrauchter Brennelemente hat sich in der jüngsten Vergangenheit als eines der wichtigsten Probleme der friedlichen Nutzung der Kernenergie herauskristallisiert. Diese Erkenntnis kam in gewisser Weise überraschend. Denn Wiederaufarbeitung gibt es in den USA bereits seit fast 35 Jahren, anfangs zur Gewinnung von Plutonium für militärische Zwecke, später aber auch auf kommerzieller Basis zur Entsorgung der inzwischen gebauten zivilen Kernkraftwerke. Nach dem Kriege entstanden dann in Großbritannien, Frankreich, Belgien, der Bundesrepublik Deutschland, Italien und anderen Ländern Wiederaufarbeitungsanlagen unterschiedlicher Kapazität. Die Technologie erreichte im Laufe der Jahre eine beachtliche Reife. ZurNutzung des Know-hows gründeten Industriefirmen aus Großbritannien, Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland die Firma United Reprocessors (URG). Der deutsche Partner ist die Kernbrennstoff-Wiederaufarbeitungsgesellschaft KEWA, eine Tochter der Firmen GELSENBERG AG, FARBEN FABRIKEN BAYER AG, FARBWERKE HOECHST AG und NUKEM GmbH, die auch bereits gemeinsam die Gesellschaft zur Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen mbH GWK als Betreibergesellschaft der Wiederauf arbeitungsanlage Karlsruhe WAK bilden. Sie sollte in der Bundesrepublik eine Wiederaufarbeitungsanlage mit einer Kapazität von ca. 1500 JahrestonnenLWR-Brennstoff zur Entsorgung von ca. 50.000 MWe installierter Kernenergieleistung errichten und betreiben. Heute wird diese Aufgabe von der Deutschen Gesellschaft für Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen mbH (DWK), die von 12 deutschen Elektrizitätsversorgungsunternehmen gegründet wurde, wahrgenommen. Ihr Vorläufer, die Projektgesellschaft für die Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen mbH (PWK), hat den Gesellschaftern der GWK und der KEWA Anfang 1977 angeboten, deren Anteil an diesen Gesellschaften zu erwerben. Die internationale Zusammenarbeit ermöglicht den Zugang zu den Erfahrungen der Wiederaufarbeitungsanlagen in LaHague (Frankreich) und Windscale (Großbritannien), mit ...