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ZusammenfassungDie Veränderungen zur Klassifizierung schizophrener Psychosen in der Revision der ICD (International Classification of Diseases) gehen nicht mit einer grundsätzlichen Veränderung der bekannten Konzepte einher. Die Beurteilung der psychiatrischen Voraussetzungen der Schuldfähigkeit wird kaum beeinflusst. Die Aufgabe der Subtypen der Schizophrenie ist jedoch möglicherweise mit der Gefahr verbunden, dass die besonderen und individuellen Verläufe bei Betroffenen mit schizophrenen Psychosen in ihrem Variantenreichtum nicht mehr bekannt sein und wahrgenommen werden. Dies ist insbesondere problematisch in Fällen, in denen die psychotische Erkrankung nicht in dem weit verbreiteten und bekannten Phänomen "paranoid-halluzinatorisches Syndrom" mündet, sondern eher mit Verhaltensauffälligkeiten einhergeht oder mit Veränderungen des Affektes, sprich den hebephrenen Verläufen. Die forensische Psychiatrie ist gefordert, das Wissen um solche Verläufe aktiv zu fördern, um jugendliche Straftäter, bei denen Psychopathologie mit "normalen" Besonderheiten der Entwicklung verschränkt ist, adäquat als im Sinne der §§ 20 und 21 StGB "krankhaft seelisch gestört" zu identifizieren und ihre sachgerechte forensisch-psychiatrische Beurteilung zu gewährleisten.

Mit dem Gesetz zur Reform der Führungsaufsicht sind seit 2007 forensische Fachambulanzen als Bestandteil der Straftäterrehabilitation gesetzlich vorgeschrieben. Dabei hat es der Gesetzgeber versäumt, fachliche Kriterien zu benennen, nach denen forensische Ambulanzen sich richten könnten. Derartige Kriterien sind von einer Expertengruppe erst in den Folgejahren entwickelt und 2018 publiziert worden. Die vorliegende Studie hatte zum Ziel, die forensischen Fachambulanzen in Deutschland zu befragen und dadurch zu dokumentieren, wie gegenwärtig die Behandlung in ambulanten forensischen Ambulanzen durchgeführt wird. Obwohl sich relativ wenige forensische Fachambulanzen an der Befragung beteiligt haben, haben sich einige interessante Aspekte ergeben: In den meisten Ambulanzen werden sowohl Patienten aus dem Maßregel- als auch Strafvollzug behandelt. Die Behandlung wird überwiegend von Psychologen/-innen geleistet und ist meist verhaltenstherapeutisch orientiert. Die Mehrheit der behandelten Patienten weist psychische Störungen auf. Über die Wirksamkeit ambulanter forensischer Nachsorge kann mit den erhobenen Daten jedoch keine Aussage getroffen werden.

Forensic psychiatric populations commonly contain a subset of persons with schizophrenia spectrum disorders (SSD) who have committed sex offenses. A comprehensive delineation of the features that distinguish persons with SSD who have committed sex offenses from persons with SSD who have committed violent non-sex offenses could be relevant to the development of differentiated risk assessment, risk management and treatment approaches. This analysis included the patient records of 296 men with SSD convicted of at least one sex and/or violent offense who were admitted to the Centre for Inpatient Forensic Therapy at the University Hospital of Psychiatry Zurich between 1982 and 2016. Using supervised machine learning, data on 461 variables retrospectively collected from the records were compared with respect to their relative importance in differentiating between men who had committed sex offenses and men who had committed violent non-sex offenses. The final machine learning model was able to differentiate between the two types of offenders with a balanced accuracy of 71.5% (95% CI = [60.7, 82.1]) and an AUC of .80 (95% CI = [.67, .93]). The main distinguishing features included sexual behaviours and interests, psychopathological symptoms and characteristics of the index offense. Results suggest that when assessing and treating persons with SSD who have committed sex offenses, it appears to be relevant to not only address the core symptoms of the disorder, but to also take into account general risk factors for sexual recidivism, such as atypical sexual interests and sexual preoccupation.