Heiligkeit und Menschenwürde: Hans Joas' neue Genealogie der Menschenrechte im theologischen Gespräch
In: Veröffentlichungen der Papst-Benedikt XVI.- Gastprofessur an der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Regensburg
12 Ergebnisse
Sortierung:
In: Veröffentlichungen der Papst-Benedikt XVI.- Gastprofessur an der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Regensburg
In: Forum Religion & Sozialkultur
ZusammenfassungDer Beitrag betrachtet die Entwicklung des Generationenverhältnisses unter der normativen Perspektive der Gerechtigkeit und Solidarität zwischen den Generationen. Der Fokus liegt auf sozialpolitischen Fragestellungen. Der Autor bezieht sich kritisch auf die in der Öffentlichkeit vertretene These zunehmender Konflikte zwischen den Generationen und einer Benachteiligung der Jüngeren durch die Älteren. Die Generationenbeziehungen in den Familien sind durch eine positive Entwicklung und ein hohes Solidaritätsniveau gekennzeichnet. Die sozialen Sicherungssysteme werden durch die demographische Entwicklung zwar belastet, jedoch sind die Herausforderungen lösbar. Scheinbare Verletzungen der Gerechtigkeit zwischen den Generationen im sozialpolitischen Kontext erweisen sich bei genauerer Analyse als intragenerationelle Gerechtigkeitsprobleme zwischen Familien und Kinderlosen sowie zwischen Arm und Reich. Der Autor sieht allerdings die Gefahr, dass das Schlagwort »Generationengerechtigkeit« zum Abbau sozialstaatlicher Solidarität missbraucht werden könnte. Erforderlich wäre aber mehr Engagement insbesondere zugunsten der jungen Generation und ihrer Familien. Eine lebenslaufsensible Politik ist aus der Perspektive der Generationenbeziehungen wichtig; dennoch scheint das Konzept der Lebenslaufpolitik für die Gefahr neuer sozial- und familienpolitischer Normalitätsdefinitionen anfällig zu sein.AbstractFocussing on socio-political issues, this paper looks at the development of generation relations from the normative perspective of justice and solidarity between generations. The author critically examines the publicly championed thesis of increasing conflicts between the generations and of the old placing the young at a disadvantage. However, generation relations in families are marked by a positive development and a high level of solidarity. While it is true that the demographic development puts a strain on the social security systems, these challenges can be met. Ostensible socio-political violations of cross-generation justice prove on closer inspection to be intra-generational justice issues between families and the childless and between rich and poor. The author however fears that the catchphrase »generation justice« could be misused to justify further cuts in social services. What is needed, on the contrary, is more commitment, particularly for the benefit of the young generation and their families. From the perspective of generation relations, politics which is sensitive to the course of life is material; the concept of life-course politics, however, seems to be vulnerable to socio- and family political definitions of normality.
BASE
Öffentliche Debatten stehen immer in der Gefahr betroffene Gruppen auszu- schließen. Die Regeln des demokratisch orientierten, kommunikativen Zusam- men- und Auseinandersetzens schließen jedoch die Anforderung einer kommu- nikativen Inklusion und Achtung gegenüber allen Betroffenen ein. Um diese erfüllen zu können, braucht es eine vorgängige Praxis, die für die Offenheit der Öffentlichkeit aktiv ist und zum Handeln und Diskurs ermächtigt. Die Handlungsermächtigung hat eine strukturelle und eine personale Dimension. Erst wenn die Beteiligungsmöglichkeiten für alle Kommunikationsfähigen und die Vertreter der Nicht-Kommunikationsfähigen faktisch existieren, kann die Auseinandersetzung zu einer öffentlichen, kann die öffentliche Auseinander- setzung tatsächlich eine demokratische werden. Kirche ist in Wahrnehmung der »kommunikativen Diakonie« als Befähigungsakteur gefordert. Sie kommt dabei nicht umhin, auch ihre innere Öffentlichkeit zu entfalten. Public debates are always in the danger of excluding the groups most affected. The rules of a democratically-oriented, communicative consensus-building process, however, imply a demand for the (social) inclusion and respect for all people concerned. Furthermore, in order to fulfill this demand, an ante- cendent practice which advocates openness in the general public and empowers persons concerned to take action and participate in the discourse. The empowerment to take action comprises a structural and a personal dimension. The discussion has the chance to become a public one, and as a consequence, the public discussion has a chance to become a truly democratic one. This cannot be achieved until an opportunity to participate in the public discourse exists in practice for those who are able to communicate as well as for the representatives of those who cannot make their voices heard. The Church is – in recognition of its «communicative diakonia» – called upon to act in an empowering manner. The Church will not be able to avoid developing its interior public sphere.
BASE
In: Gesundheit und Medizin im interdisziplinären Diskurs
In: Veröffentlichungen der Papst-Benedikt XVI.-Gastprofessur an der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Regensburg