Michael Lemke schildert in seinem Buch "Vor der Mauer" die Verflechtungen zwischen Ost- und Westberlin von 1948 bis 1961 "und die wachsende System-Konkurrenz. Diese führte erst zum Mauerbau, so lautet Lemkes These, gemeinsam mit der Republikflucht und den wirtschaftlichen Nöten der DDR. Ein quellenreicher Band, ein gut geschriebenes Nachschlagewerk" (dradio.de). "Verdienstvollerweise überwindet Lemke die nach wie vor weitverbreitete Zurückhaltung vor integralen Gesamtberliner Analysen und Darstellungen. Im Vordergrund seines Interesses stehen neben Konfrontation und Spaltung, deren Analyse lange Zeit die Forschungsperspektiven allein bestimmte, deeskalierende Momente, Formen des moderateren Wettbewerbs und grenzüberschreitender Interaktion, regionale Verflechtungen und Verklammerungen. Lemkes Arbeit ist ein wichtiger Beitrag zu einer politischen Gesellschaftsgeschichte der Stadt im Kalten Krieg" (sehepunkte.de)
Das Autorenteam: Die 2. Auflage des Kommentares erscheint in der Reihe der kompakten C.F. Müller Kommentare und wird nun von Herrn Ministerialdirigenten Prof. Dr. Michael Lemke und Herrn Richter am Landgericht Dr. Andreas Mosbacher gemeinsam bearbeitet. Die Konzeption: Der handliche Band ermöglicht dem Nutzer die schnelle und kompetente Lösung von Rechtsfragen der täglichen Praxis. Die klare Praxisorientierung bedingt eine straffe und präzise Darstellung der Thematik, die sich an entscheidungsrelevanten Fragen orientiert. Die Rechtsprechung ist nach Prioritätsgesichtspunkten zitiert, aufgeführt ist im Regelfall die gerichtliche Praxis und die in der wissenschaftlichen Durchdringung der Vorschriften herrschende Meinung. Zitiert wird überwiegend aus leicht zugänglichen Quellen. Die übersichtliche Struktur und klare Formulierung des Textes ermöglichen dabei einen optimalen Lesefluss. Der Kommentar gliedert sich nach der Einleitung in die Teile Allgemeine Vorschriften, Bußgeldverfahren, Einzelne Ordnungswidrigkeiten, Schlussvorschriften. Hohe Aktualität: Die Kommentierung berücksichtigt Gesetzgebung, Rechtssprechung und Literatur bis August 2004
Die vorliegende Staatsexamensarbeit versteht sich als eine erste detaillierte erinnerungskulturelle Verortung der Bürgerkriegsliteratur von Juan Eduardo Zúñiga (1929) am Beispiel seines ersten Erzählungsbandes "Largo noviembre de Madrid" (1980). Stark gewachsen ist in Spanien seit dem Ende der 1990er Jahre das zivilgesellschaftliche und wissenschaftliche Interesse an einer "recuperación de la memoria", einer Wiedererlangung der Erinnerung an die konfliktreiche Bürgerkriegs- und Franco-Vergangenheit. Damit einhergehend lotet die hispanistische Literaturforschung in jüngster Zeit verstärkt fiktive Bürgerkriegs-Darstellungen in ihren erinnerungskulturellen Bedeutungen aus. Es muss allerdings verwundern, dass sie Zúñiga hierbei aber kaum Beachtung schenkt. Denn die Publikation von "Largo noviembre de Madrid" inmitten der Transición, der politischen Übergangszeit nach dem Tod Francos, stellt nicht nur im literarischen Feld eine Pionierleistung im erinnerungskulturellen Umgang mit der Bürgerkriegs-Vergangenheit dar. Die vorliegende Analyse soll zeigen, dass Zúñiga mit "Largo noviembre de Madrid" den Beginn einer spanischen Bürgerkriegsliteratur einleitet, die sich primär als Medium der Erinnerung begreift und als solche dezidiert gegen die "desmemoria", die gesamtgesellschaftliche Schweigehaltung hinsichtlich der (traumatischen) Bürgerkriegs-Erfahrungen, ausgerichtet ist. Zum Inhalt des Erzählungsbandes: Die in "Largo noviembre de Madrid" enthaltenen 16 cuentos eröffnen, weitgehend in einer dunklen, hermetischen Erzählweise gehalten, einen beklemmenden Einblick in das Innenleben des republikanischen Madrids, das fast für die gesamte Dauer des Spanischen Bürgerkrieges (1936-39) einer Belagerung durch die frankistischen Truppen ausgesetzt war. Meine Analyse konzentriert sich insbesondere auf die Erzählung "Riesgos del atardecer", da dieser in erinnerungskultureller Hinsicht eine besondere Bedeutung zukommt. Zúñiga evoziert hier am Beispiel eines Ehepaares der Madrider Mittelschicht die prekäre Situation der sogenannten "ciudad clandestina" (Javier Cervera), des zurückgezogen oder gar klandestin lebenden profrankistischen Teils der Madrider Bevölkerung, für den das "rote Madrid" der Frente Popular eine feindliche Umgebung darstellte. Unter Rückgriff auf die theoretischen Betrachtungen Astrid Erlls zum erinnerungskulturellen Potenzial literarischer Texte, gemäß derer sich Kriegsliteratur immer auch als "Dokument der Erinnerungskultur" versteht, soll die vorliegende Untersuchung Folgendes zeigen: "Largo noviembre de Madrid" ist – so die erste, grundlegende These – primär ein Medium der Gedächtnisbildung. Indem Zúñiga als Zeitzeugenautor im entstehungsgeschichtlichen Kontext der Transición ein fiktives Bürgerkriegs-Madrid evoziert, überführt er damit Erinnerungen an eine konfliktreiche Vergangenheit, die der "desmemoria" zum Opfer zu fallen drohen, in den "Fernhorizont des kulturellen Gedächtnisses" (Erll). In narrative Strukturen transformiert wird hierbei nicht die "große" Ereignisgeschichte, sondern das zivile Alltagsgeschehen einer belagerten Stadt. Dieses spiegelt Zúñiga vor allem in der mentalen Verfassung der einzelnen Protagonisten wider. Die einzelnen Erzählungen geben so psychologische Momentaufnahmen wieder, in denen sich – dies meine zweite These – das kollektive Bewusstsein repräsentativer Gruppen und sozialer Zusammenhänge im Bürgerkriegs-Madrid kristallisieren. Bemerkenswert ist sicherlich auch, dass Zúñiga in seinem Erzählungsband die Freiheiten der Nach-Franco-Ära nutzt, um die zuvor verschwiegenen "linken" Geschichten zu erzählen – unverkennbar setzt er mit "Largo noviembre de Madrid" den Verteidigern des republikanischen Madrids ein literarisches Denkmal – doch dies ist nur ein Aspekt seiner Bürgerkriegsdarstellung und bei Weitem nicht der beherrschende. Denn Zúñiga entwirft alles andere als ein einseitiges, von den eigenen politischen Vorstellungen dominiertes Geschichtsbild. Vielmehr eröffnen die 16 Erzählungen ein heterogenes Panorama der eingeschlossenen Stadt. Dieses umfasst neben dem offiziellen, republikanischen Madrid auch diejenigen Bevölkerungsteile, die mit Franco sympathisierten oder zwischen den Fronten standen. In diesem Sinne rekonstruiert "Largo noviembre de Madrid" – so die dritte These – ein polyperspektivisches Bürgerkriegs-Madrid, das unterschiedliche, zum Teil konträre historische Haltungen und Sichtweisen weitgehend gleichwertig nebeneinanderstellt. Diese eint "Largo noviembre de Madrid" letztlich wieder in einem übergreifenden Geschichtsbild, wonach die Belagerung für alle Bevölkerungsteile eine kollektive Leiderfahrung bedeutete. Zúñiga legt somit ein Erinnerungsmedium vor, – so die vierte These – das eine konfliktreiche Geschichte in versöhnender Weise darstellt. ; En la presente tesina* se analiza por primera vez en detalle la literatura de la Guerra Civil de Juan Eduardo Zúñiga (1929) en el campo de la cultura de la memoria histórica, concentrándose en su primera recopilación de cuentos que fue publicada bajo el título "Largo noviembre de Madrid" (1980). La representación ficticia de la Guerra Civil, en cuanto al papel de la cultura de la memoria histórica, se ha transformado en los años recientes en un desiderátum frecuentemente utilizado en la filología hispánica. Teniendo en cuenta que la recuperación de la memoria histórica respecto a la Guerra Civil y al franquismo tuvo un gran impacto desde finales de los años noventa (tanto en el campo académico como en la sociedad española en general), destaca que la narración de Zúñiga todavía no haya recibido la atención merecida. La aparición del volumen "Largo noviembre de Madrid", en medio de la transición española, significa un hecho pionero aún más allá del ámbito literario en cuanto al tratamiento del recuerdo de la Guerra Civil. El siguiente análisis localiza "Largo noviembre de Madrid" como inicio de una literatura de la Guerra Civil española escrita decididamente como vehículo para mantener la memoria histórica e impedir que el recuerdo de estos años (traumáticos) sea relegado al olvido. En lo que respecta al contenido del volumen: Los dieciséis cuentos recogidos en "Largo noviembre de Madrid", caracterizados por una estética enigmática, evocan la angustiosa atmósfera que se vivía en el Madrid republicano sitiado por las tropas franquistas casi durante toda la Guerra Civil (1936-39). El análisis se enfoca principalmente en el cuento "Riesgos del atardecer", debido a que obtiene un significado especial en lo que se refiere a la memoria cultural. Zúñiga recuerda, através de una pareja madrileña de clase media, la situación precaria de la así llamada "ciudad clandestina" (Javier Cervera). Se trata de una representación ficticia de la vida escondida de la población franquista en la ciudad de Madrid, para quien el "Madrid rojo" del Frente Popular representaba un entorno hostil. La literatura de guerra siempre es, al mismo tiempo, un documento de la memoria cultural (Astrid Erll). Sobre esta base el presente análisis intenta verificar las siguientes tesis: "Largo noviembre de Madrid" es sobre todo un medio de recuperación de la memoria. Zúñiga, testigo del tiempo de la Guerra Civil, evoca una ficción del Madrid de entonces. De esta manera recupera la memoria de un pasado conflictivo que de otra manera hubiera caído en el olvido ante la actitud de desmemoria asumida durante la transición. En vez de la "gran" historia, Zúñiga transforma en estructuras narrativas los acontecimientos de la vida cotidiana en el Madrid sitiado. Se concentra sobre todo en las condiciones mentales de sus protagonistas. Cada uno de los cuentos capta una imagen histórica desde una perspectiva psicológica en la cual se cristaliza la conciencia colectiva de agrupaciones y sectores sociales representativos para el Madrid de la Guerra Civil. Es notable que Zúñiga utiliza en "Largo noviembre de Madrid" las nuevas posibilidades del post-franquismo, recuperando las historias de la izquierda antes ocultadas. Sin duda erige un monumento literario a los defensores del Madrid republicano. En cualquier caso, este no es el elemento predominante de la representación ficticia de la presente recopilación, sino tan sólo un aspecto más que el autor trata. Sin embargo no es una obra simplista, resultado de la percepción personal del autor: más bien los dieciséis cuentos ofrecen al lector un panorama histórico bastante heterogéneo de la ciudad sitiada. Este pretende no solo mostrar el Madrid oficial de los republicanos, sino también el de los simpatizantes y militantes de Franco como ciudadanos "neutrales", caídos entre dos fuegos con el comienzo de la guerra. De tal manera "Largo noviembre de Madrid" reconstruye varias perspectivas del Madrid de la Guerra Civil. Por lo tanto, Zúñiga evoca simultáneamente posturas y puntos de vista históricos opuestos de forma equivalente en un mismo volumen. Estos están reunidos bajo una imagen común de la historia, según la cual el Madrid sitiado significaba para su población un momento destacado de sufrimiento colectivo. En resumen, Zúñiga ha creado con "Largo noviembre de Madrid" un documento para la memoria que retoma un pasado conflictivo de una forma conciliadora. * En alemán "Wissenschaftliche Arbeit", trabajo de investigación que forma parte del primer examen estatal del estudio superior para ser profesor de enseñanza secundaria.
Der Beitrag fragt aus geschichtswissenschaftlicher Sicht nach den Quellen und Voraussetzungen der Integration von Fremden in der politischen Region Brandenburg, vor allem aber nach den Merkmalen, Triebkräften und Ergebnissen einer 'Toleranz als Staatsräson' und geht ihren Tendenzen und Gegentendenzen am Beispiel bestimmter Gruppen von Fremden nach. Inwiefern bildete sie im Land tatsächlich eine Traditionslinie, wann in der Geschichte entwickelte sie sich kontinuierlich, wo lagen ihre Brüche, wann brach sie ab? Außerdem wird geprüft, ob die Duldsamkeit in altbrandenburgischen Zeiten mit der Behandlung von Fremden nach 1945 noch Gemeinsamkeiten hatte und speziell die sozialistische DDR in dieser Beziehung mehr Unterschiede oder mehr Ähnlichkeiten mit dem absolutistischen Staatswesen aufwies. Die Ausführungen gliedern sich in folgende Punkte: (1) die 'liberale' Prädisposition der märkischen Ostexpansion, (2) die duldsame Reformation als historische Toleranzquelle, (3) Motive und Triebkräfte der frühen absolutistischen Toleranz, (4) die Juden als Ausnahme der Toleranzregel, (5) die merkantilistische Toleranz Friedrich Wilhelms I., (6) Besonderheiten der Toleranz Friedrichs II., (7) die Judenemanzipation und das Ende der klassischen Toleranz im 19. Jahrhundert, (8) die nazistische 'Intoleranz als Staatsräson' und die Flüchtlingskatastrophe nach 1945, (9) die fiktive Toleranz gegenüber den Vertragsarbeitern in der DDR sowie (10) die Ähnlichkeiten und Unterschiede der Behandlung von Fremden in Absolutismus und Staatssozialismus. Erst nach der Wende von 1989/90 findet eine teilweise gelenkte Rückbesinnung auf die brandenburgische Toleranztradition statt, die zum Vorbild für die Integration von Fremden erhoben und als Argument gegen die Fremdenfeindlichkeit ins Feld geführt wird. (ICG2)
Der Beitrag beschäftigt sich am Beispiel der SBZ/DDR mit Fragen der Sowjetisierung nach 1945. Im Zentrum stehen Ziele, Strukturen, Methoden und Wirkungsweisen der Sowjetisierung wie auch die Interessen, Handlungsspielräume und Interaktionen der sie tragenden und der von ihr betroffenen Kräfte. Die Forschung sollte, so wird hier argumentiert, stärker vergleichende Analysen vorlegen und damit zur Internationalisierung und Verortung des Phänomens Sowjetisierung im Kalten Krieg beitragen. Der Verfasser entwickelt dazu erste Fragen und Vorschläge. ; This article deals with questions of sovietization after 1945 using the example of the Soviet Occupation Zone (SBZ) GDR, focusing on the goals, structures, methods and modes of action of sovietization as well as the interests, scope of action and interactions of the forces supporting it and those affected by it. It is argued here that research should present more comparative analyses and thus contribute to the internationalisation and localisation of the phenomenon of sovietization during the Cold War. The author develops initial questions and proposals to this end.