Hochschulen in Deutschland und in den USA: deutsche Hochschulpolitik in der Isolation
In: Hochschulforschung 2
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In: Hochschulforschung 2
In: Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft 1321
Der Autor kommt im Artikel zu folgendem Fazit: 1. Das amerikanische Bildungswesen ist weniger selektiv als das deutsche. 2. Das amerikanische Hochschulwesen umfasst nahezu die gesamte tertiäre Bildung. 3. Die Konkurrenz zwischen den Hochschulen trägt zur Produktivität des Lehrens und Lernens nichts bei. Die Unterschiede zwischen den Hochschulen in Deutschland und in den USA ergeben sich nicht aus Gesichtspunkten bildungsökonomischer Effizienz, sondern aus ihrer Geschichte, genauer gesagt aus den unterschiedlichen Formen, die der Protestantismus in den englischen Kolonien Nordamerikas und in Deutschland angenommen hat. In den amerikanischen Hochschulen gelten die Einzelnen seit je als gleiche und freie Bürger, in den deutschen galt dagegen zunächst die Standesordnung und zunehmend der Wille der absolutistischen Obrigkeit. Mit der erfolgreichen Demokratisierung nach 1945 weichen diese ständisch-obrigkeitsstaatlichen Bildungsvorstellungen auch in Deutschland modernen individualistischen. Gliederung: Deutscher Bildungspessimismus und amerikanischer Bildungsenthusiasmus. - Selektion. - Ungleichheit der Hochschulen. - Konkurrenz. - Fazit (HoF/Text übernommen)
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In Hochschule und Arbeitswelt wird heute die einstige Kultur des Fachmenschentums von der Professionalisierung, die bürgerlich individualistischen Wertnormen folgt, abgelöst. Die historischen Hintergründe und Folgen dieser Entwicklung werden umrissen. Dazu wird die Entwicklung der deutschen Hochschule, beginnend mit den Universitäten der konfessionellen Staaten im ausgehenden Mittelalter über die Hochschulen des aufgeklärten Absolutismus seit Ende des 17. Jahrhunderts, Humboldts gescheiterte Universität im 19. Jahrhundert und bis zur Hochschulentwicklung in der deutschen Nachkriegsdemokratie nachgezogen. Daneben wird Max Webers Begriff des Fachmenschentum auf seine obrigkeitsstaatlich bürokratischen Wurzeln zurückverfolgt. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, wie durch Demokratisierung und Expansion der Hochschulbildung die Kultur der bürokratischen Versachlichung durch eine Kultur der intersubjektiven Anerkennung ersetzt wird. Zwar haben Professionalisierung und moderne Professionalisierungstheorien das vordemokratische Webersche Fachmenschentum abgelöst, doch ist der Fortschritt noch begrenzt. Forschungsmethode: deskriptive Studie; historisch. (IAB)
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Der Autor diskutiert hochschulpolitische Ziele und deren Umsetzung, die seit der Bologna-Konferenz im Jahr 1999, in deren Mittelpunkt die Einführung der Bachelor- und Master-Studiengänge stand, in europäischen Ländern auf der Tagesordnung stehen. Gliederung: 1. Bürgerlicher und wissenschaftlicher Universalismus in der Bologna-Erklärung. - 2. Standespolitik gegen bürgerliche Bildungsinteressen. - 3. Universität oder Fachschulwesen. - 4. Aussichten. (HoF/ St.)
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In: Politisches Lernen, Volume 21, Issue 1-2, p. 101-111
ISSN: 0937-2946
In: Politisches Lernen, Volume 21, Issue 1-2, p. 101-111
ISSN: 0937-2946
In: Die alte Bundesrepublik: Kontinuität und Wandel, p. 389-408
Die Frage nach der Rolle, die Regierungswechsel bei der Entwicklung des westdeutschen Bildungssystem spielen, zielt auf die gesellschaftliche Bedeutung bildungspolitischer Entscheidungen. Da in der Bundesrepublik Bildungspolitik Ländersache ist, setzt die vergleichende Vorgehensweise bei den Ländern an. Ausgehend davon, daß zwischen den Bundesländern in Bildungsfragen eine Zeitlang Konsensus bestand, wird geprüft, ob wesentliche Veränderungen des Bildungssystems überhaupt bildungspolitisch intendiert waren. Anhand der Bildungsexpansion und des Schicksals der ökonomisch inspirierten Bildungsplanung wird diese Frage verfolgt. Aufgrund der Übereinstimmung von bildungspolitischer Intention und tatsächlicher Schulentwicklung wird geprüft, ob die Politik initiativ gewesen ist oder ob sie nicht lediglich reagiert hat auf Kräfte, gegen die sie nichts vermochte. Öffentlichkeit, Rechtsprechung und die Wissenschaft, so wird gezeigt, relativieren das Gewicht der Bildungspolitik erheblich. "Die Entwicklung des westdeutschen Bildungswesens ist gekennzeichnet durch zwei konfligierende Rationalisierungstendenzen. Zum einen setzten sich die Normen des westlichen Individualismus durch, zum anderen folgt die Schulentwicklung einem Mythos sozialtechnischer Notwendigkeiten. Autorität finden die beiden Normensyndrome in allen politischen Gruppierungen." (ICA)
In: Die Modernisierung moderner Gesellschaften: Verhandlungen des 25. Deutschen Soziologentages in Frankfurt am Main 1990, p. 435-448
In dem Vortrag werden die Modernisierungs- und Gegenmodernisierungsentwicklungen des bundesdeutschen Bildungs- und speziell Schulsystems nachgezeichnet. Ausgehend von ständischen Bildungsidealen und statischen Gesellschaftsvorstellungen in den 50er Jahren setzten sich in den 60er Jahren sozialtechnische Rationalisierungsstrategien durch. Die ständische Idee der Selektion in der Schulpraxis verlor an Bedeutung zugunsten einer individuellen Förderung. In den 80er Jahren schließlich haben sich auch die Chancen individueller Karriereplanung deutlich verbessert. Den neo-konservativen Gegenreformversuchen in verschiedenen Bundesländern werden nur geringe Erfolgsaussichten eingeräumt. (psz)
In: Die alte Bundesrepublik, p. 389-408
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Volume 20, Issue 79, p. 132-154
ISSN: 2700-0311
Im Gegensatz zu bürgerlichen und marxistischen Hoffnungen auf die Herausbildung universalistischer Interessen, beobachtet die Minderheitensoziologie immer häufiger soziale Bewegungen, die partikulare Interessen vertreten. Ihrem Selbstverständnis nach knüpfen sie dabei an überkommener Tradition an. Dagegen wird hier gezeigt, daß ethnische Orientierung Produkt des Rationalisierungsprozesses ist. Das geschieht im Anschluß an die Webersche Theorie des ethnischen Gemeinsamkeitsglaubens und mit Hilfe empirischer Studien vor allem aus den USA. Die Bürokratisierung der Lebensverhältnisse durch den modernen Staat kommt dem Ethnozentrismus entgegen.
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Volume 41, Issue 4, p. 785-786
ISSN: 0023-2653
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Volume 37, Issue 52, p. 12-24
ISSN: 0479-611X
World Affairs Online
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Volume 15, Issue 4, p. 464-485
ISSN: 0340-0425
Die kultursoziologischen Skizzen dieses Beitrags sind aus Beobachtungen hervorgegangen, zu denen eine einjährige Gastprofessur an der Standford University dem Autor Gelegenheit bot. Sie gewinnen ihr kritisches Potential nicht daraus, daß sie die Anklagen gegen eine aggressive Außenpolitik, eine beschämende Armut und einen nur mühsam zu belehrenden Rassismus abermals wiederholen. Es geht in diesen Skizzen nicht nur um Aspekte der amerikanischen Wirklichkeit, sondern vor allem um unsere eigene. Mit Vergleichen zwischen der amerikanischen und westdeutschen Kultur und der Erörterung deutscher Amerikabilder wird ein Licht auf die Möglichkeit individueller Emanzipation geworfen, die die bürgerliche Gesellschaft einmal hat aufscheinen lassen. Diese Möglichkeit ist in der amerikanischen Geschichte und noch im heutigen amerikanischen Alltag deutlicher anzutreffen als bei uns. Im ersten Teil des Beitrags werden die Elemente des deutschen Amerikabildes skizziert und herausgearbeitet, daß die Gesellschaft der USA eine Massengesellschaft wie die deutsche ist. Aber das, worin sich beide unterscheiden, ist nicht amerikanische Traditionslosigkeit, sondern ganz im Gegenteil eine Tradition, die nach Inhalt und Lebendigkeit in Deutschland so leicht keine Parallele findet. Diese These wird mit Beobachtungen des religiösen Lebens und des Bildungssystems verdeutlicht. Im Alltagsleben der amerikanischen wie der deutschen Gesellschaft bilden beide wichtige Einrichtungen. Sie sind vergleichbar und machen auch die Kontexte anschaulich, in denen Einzelbeobachtungen erst ihre Bedeutung gewinnen. Im letzen Teil wird das Problem des Antiamerikanismus angesprochen. Der Beitrag endet mit der Feststellung: Die Linke in Deutschland, mit ihren entwickelten Kapitalismustheorien, und Amerikaner, mit ihrer antiautoritären Alltagskultur, haben sich viel zu sagen. (RW)