Das zweibändige Lehrbuch eröffnet Studierenden und interessierten Laien einen Zugang zur sozialwissenschaftlichen Geschlechterforschung und gibt Einblick in den aktuellen Forschungsstand. Zugleich regt es zu einer geschlechtersensiblen Perspektive an
Trotz des sozialen Wandels gehen von der Geschlechtszugehörigkeit weiterhin vielfältige Auswirkungen auf die Alltagsorganisation und Lebensführung aus. Die Analyse der Geschlechterordnung ist zentraler Gegenstand der Sozialwissenschaften. Geschlecht ist dabei eine Strukturkategorie, durch die soziale Prozesse und Gesellschaftsbereiche nachhaltig bestimmt werden
Die Pluralisierung von Beziehungsformen macht eine Soziologie der Zweierbeziehung erforderlich, die sowohl Ehen wie auch nichteheliche Formen einbezieht. In dieser Einführung werden die bislang verstreuten Beiträge gebündelt, systematisiert und in einer (mikro-)soziologischen Perspektive verdichtet. In Unterscheidung zu einem individuumszentrierten Ansatz, wie er in der Psychologie und der Paartherapie verankert ist, werden Zweierbeziehungen in der Tradition von Georg Simmel, Alfred Schütz und Erving Goffman als ein genuin soziales Phänomen aufgefasst. Neben dem Forschungsprogramm einer Soziologie der Zweierbeziehung behandelt der Autor ausführlich den Phasenverlauf von Zweierbeziehungen, die Konstruktion einer Paar-Wirklichkeit und die Emotionen in Zweierbeziehungen. Professor Dr. Karl Lenz ist Lehrstuhlinhaber für Mikrosoziologie an der Technischen Universität Dresden.
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Die Autorin vertritt die These, dass der gängige Familienbegriff in den Sozialwissenschaften einer Revision bedarf. Der massive soziale Wandel in den Familienformen zeigt die historische Bedingtheit des Familienbegriffs und seine Herkunft aus dem bürgerlichen Familienmodell. Eine kulturvergleichende Forschung macht zugleich den Ethnozentrismus dieses Modells deutlich. Neben der Familie treten andere private Lebensformen in das Blickfeld der Forschung. Trotz des Wandels des Familienbegriffs, der auch in der Forschung seinen Niederschlag gefunden hat, vertritt die Verfasserin die These, dass ein überzeitlicher und überräumlicher Familienbegriff möglich ist. Sie entwickelt ein Konzept von Familie als einem Ensemble persönlicher Beziehungen. Zentral für den Familienbegriff sind die Generationendifferenz und die Erziehungsleistung. Von Familie kann dann gesprochen werden, wenn mindestens eine Elter-Kind-Beziehung vorhanden ist. Abschließend wird das Konzept der persönlichen Beziehungen in Abgrenzung zu alternativen Vorschlägen vorgestellt und ein Analyseraster für die Erforschung persönlicher Beziehungen vorgestellt. (FR2).
Die Autorin vertritt die These, dass der gängige Familienbegriff in den Sozialwissenschaften einer Revision bedarf. Der massive soziale Wandel in den Familienformen zeigt die historische Bedingtheit des Familienbegriffs und seine Herkunft aus dem bürgerlichen Familienmodell. Eine kulturvergleichende Forschung macht zugleich den Ethnozentrismus dieses Modells deutlich. Neben der Familie treten andere private Lebensformen in das Blickfeld der Forschung. Trotz des Wandels des Familienbegriffs, der auch in der Forschung seinen Niederschlag gefunden hat, vertritt die Verfasserin die These, dass ein überzeitlicher und überräumlicher Familienbegriff möglich ist. Sie entwickelt ein Konzept von Familie als einem Ensemble persönlicher Beziehungen. Zentral für den Familienbegriff sind die Generationendifferenz und die Erziehungsleistung. Von Familie kann dann gesprochen werden, wenn mindestens eine Elter-Kind-Beziehung vorhanden ist. Abschließend wird das Konzept der persönlichen Beziehungen in Abgrenzung zu alternativen Vorschlägen vorgestellt und ein Analyseraster für die Erforschung persönlicher Beziehungen vorgestellt. (FR2)
Der Autor beschreibt die Implementierungsmuster der ersten sexuellen Interaktion in einer entstehenden oder bereits bestehenden Zweierbeziehung, wobei er sich als empirische Basis auf das Forschungsprojekt "Institutionalisierungsprozesse in Zweierbeziehungen" stützt. In diesem Projekt wurden im Unterschied zu einem individuums-zentrierten Ansatz, wie er in der Psychologie und Paartherapie vorherrscht, die Wirklichkeitskonstruktion und die institutionelle Ordnung in Zweierbeziehungen in den 1950er, 1970er und 1990er Jahren untersucht. Neben umfangreichen qualitativen Interviews mit Paaren aus diesen drei Dekaden wurden Ehe- und Beziehungsratgeber, Romane und Spielfilme aus diesen Zeiten als empirisches Material ausgewertet. Der Autor greift in seinem Beitrag vor allem auf Materialien aus der Analyse von Spielfilmen zurück. Er skizziert zunächst die kommunikativen Aufgaben, mit denen Paare bei der Einbeziehung sexueller Interaktionen in ihren Beziehungsverlauf konfrontiert sind. Auf dieser Grundlage werden dann die Wandlungsprozesse in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit dem Ziel rekonstruiert, die dominanten Implementierungsmuster der Sexualität in Zweierbeziehungen zu bestimmen und Aussagen zu ihrer Verbreitung zu machen. Abschließend wird die Frage erörtert, ob im Zuge dieses Wandlungsprozesses die Geschlechterunterschiede verschwunden sind. (ICI2)