Die Sozialwissenschaften nach dem Ende der Geschichte
In: Gesellschaften im Umbau: Identitäten, Konflikte, Differenzen ; Hauptreferate des Kongresses der schweizerischen Sozialwissenschaften, Bern 1995, S. 39-61
Wir leben in einem Zeitalter der wachsenden Ungewißheiten, doch bleibt es falsch, -so der Tenor des vorliegenden Beitrags - von einem Ende der Ideologien zu sprechen: in unsicherer Zeit werden neue Gewißheiten propagiert, die oft nichts sind als die Ideologien von gestern. Daß wir uns in einer Orientierungskrise befinden, ist offenkundig: Wir können die Werte kaum mehr benennen, die wir für lebbar und für lernbar halten. Im vorliegenden Beitrag wird an Beispielen aus vier Disziplinen - Geschichte, Ethnologie, Soziologie und Ökonomie - gezeigt, mit welchen disziplinären Wandlungsprozessen die in eine neue Beweglichkeit" geratenen Sozialwissenschaften heute versuchen, auf die Herausforderungen gesellschaftlicher Veränderungen zu reagieren. Abschließend wird die Sozialwissenschaft der Zukunft als "Möglichkeitswissenschaft" beschreiben. (ICE)