Historische Annäherung an ein interkulturelles Konstrukt: Die „Westmark“
In: Migration, gesellschaftliche Differenzierung und Bildung, S. 77-94
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In: Migration, gesellschaftliche Differenzierung und Bildung, S. 77-94
Dem Autor geht es darum, Geschichte der Gehörlosenbildung, die sich heute auf ein sonderpädagogisches Spezialthema verengt hat, in jenen allgemeinhistorischen Problemhorizont zurückzuholen, in den die aufklärerische Entdeckung der "Bildbarkeit" des "Taubstummen" sie gestellt hatte. In der Tat ist unter intern-methodischem Gesichtswinkel nicht erklärbar, warum im 19. Jahrhundert "Pädagogisierung" des Sektors darauf hinauslief, an der gebärdensprachlichen Eigenkompetenz der Gehörlosen vorbei deren einseitige Anpassung an die Lautsprache der hörenden Mehrheit zu betreiben, obwohl dies offenkundig scheiterte. Sinnfällig rekonstruieren läßt sich ein Stück negativer Modernisierungsgeschichte, das staatliche Minderheitspolitik und professionelle Standesinteressen zusammenband und, bis in die Köpfe der Betroffenen hineinwirkend, Gehörlosigkeit psychopathologisch festschrieb. (DIPF/Orig.) ; It is the author's aim to reconsider the history of the education of the deaf - which has, in modern pedagogics, been reduced to a specialty within the education of handicapped children - within the wider and more general historical framework in which the discovery of the "educability" of the "deaf and dumb" during the era of enlightenment had placed it. In fact, from an internal methodological point of view, it is inexplicable why, in the nineteenth Century, pedagogical theory and practice in this sector aimed at a one-sided adaptation of the deaf to the speech of the majority of those able to hear inspite of the fact that this was obviously doomed to fail and without considering the deaf-mutes' own competence in sign language. It is possible to reconstruct a history of negative modernization in which governmental minority policies and professional class interests worked together in establishing deafness as a psychopathological phenomenon, -even in the minds of those concerned. (DIPF/Orig.)
BASE
In: Liberal: das Magazin für die Freiheit, Band 17, S. 189-201
ISSN: 0459-1992
In: Springer eBook Collection
Schrifterwerb und Minderheitskultur — Einleitende Bemerkungen zum Modellfall der Gehörlosen -- A. Sprache als Bewegung -- Über die Schreibbewegung als linguistische Tätigkeit -- Schrift und Sprachbewußtheit -Psychologische Reflexionen zum Lesenlernen Gehörloser -- B. Verschriftlichung der Gebärdensprache -- Hamburger Notations-System -Entwicklung einer Gebärdenschrift mit Computeranwendung -- Kognition und Schrifterwerb bei Gehörlosigkeit -- C. Erwerb der Lautsprach-Schrift für Gehörlose -- Lesernlernen: Können Gebärden helfen? -- Welche Rolle können Gebärden im Schulunterricht beim Schreiberwerb spielen? -- D. Schrifterwerb in zwei Lautsprachen -- Auf dem Weg zum Lesen in der Zweitsprache -- Schrift — und Schriftspracherwerb am Beispiel der Bilingualen Alphabetisierung türkischer Schulkinder -- E. Rückblick auf die Ursprünge -- Hände — Sprachbilder aus der Prähistorie.
In: Kleine Vandenhoeck-Reihe 1415
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