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Ein gewisses Pathos ist nicht nur im Titel der Autobiografie zu finden. Sehr sachlich, relativ nüchtern, mit wenig Abschweifungen zu Privatem, Erschütterungen, Ängsten beschreibt Neda (Jahrgang 1917) vor allem ihren "Kampf für eine neue Gesellschaft". Der beginnt mit der Organisation feministischer Bewegungen schon in den 30er-Jahren, setzt sich fort mit Aktionen als Partisanin, als kommunistische Parteifunktionärin oder auch später als Staatssekretärin und Autorin. Der Bericht endet 1997. Gewichtigster Unterschied zu anderen Büchern über Frauen in Juguslawien: Nicht Leiden und Verzweiflung stehen im Vordergrund, Neda streitet mit Power und Überzeugung, auch dann, als sie (schon zur Endphase Titos) ihre hohen Ämter verliert und - "politisch isoliert" - zur Dissidentin und während der Herrschaft von Milosevic zu einer der "Frauen in Schwarz" wird. Die Geschichtslektion mit der ungewöhnlichen Innen- und spezifisch-intimen Frauensicht vermittelt deutschen Lesern in einer (bereits für Schüler der Sekundarstufe II) gut verständlichen Diktion Erhellendes zur Jugoslawien-Geschichte des 20. Jahrhunderts. (3) (Gert Kreusel)