Die zentrale Maßnahme zur Eingliederung von MigrantInnen in Deutschland stellt der Integrationskurs dar. Der staatlich geförderte Spracherwerb soll Zuwanderer befähigen, Kontakte zu Deutschen zu knüpfen und sich mit der vorherrschenden nationalen Identität auseinanderzusetzen. Die vorliegende Arbeit überprüft erstmalig die Relevanz dieser wichtigsten staatlichen Integrationsmaßnahme in Bezug auf die soziale und emotionale Integration von MigrantInnen. Mit fortgeschrittenen Längsschnittanalysen nähert sich die Autorin einem bislang einmaligen Paneldatensatz des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, der die Einstellung und das Verhalten von 3.400 Integrationskursteilnehmenden auch über die Kursteilnahme hinaus erfasst. Die gefundenen Ergebnisse offenbaren das große Potenzial, das MigrantInnen durch ihre Beheimatung in zwei Kulturen für Deutschland verkörpern.
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Ein Kita-Besuch stellt mittlerweile für fast alle Kinder in Deutschland vor dem Schuleintritt die Regel dar. In den letzten zwei Jahrzehnten kann hierzu ein nahezu flächendeckender Ausbau von Kindertagesbetreuungsangeboten nachgezeichnet werden. Sowohl Kindertageseinrichtungen als auch Tagespflegestellen werden dabei immer mehr bereits von unter 3-jährigen Kindern in Anspruch genommen und für diese Altersgruppe nachgefragt. Diese Dynamik zeigt neben regionalspezifischen Besonderheiten, beispielsweise im Vergleich der städtischen zur ländlichen Entwicklung, auch Herausforderungen hinsichtlich gleicher Zugangschancen z. B. für Neuzugewanderte. Hierzu können mit regionalen Analysen der Kinder- und Jugendhilfestatistik spezifische Bedarfslagen für die kommunale Kindertagesbetreuungslandschaft aufgezeigt werden.
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie trafen Familien mit kleinen Kindern besonders hart: Ausgangsbeschränkungen, die Abriegelung von Spielplätzen und allem voran die Schließungen von Kinderbetreuungseinrichtungen stellten nicht nur den familiären Alltag auf den Kopf, sondern haben möglicherweise auch langfristige Folgen für die altersgerechte Entwicklung und den Kompetenzerwerb von Kindern. Dieser Beitrag widmet sich der Frage, welche Auswirkungen sich aus den Einschränkungen des Kita-Betriebs in der Corona-Pandemie auf die Bildungsgerechtigkeit in der frühen Kindheit ergeben können. Da keine vergleichbaren historischen Ereignisse zur Prognose von potenziellen Auswirkungen herangezogen werden können, werden zum einen die Ergebnisse von Wirksamkeitsstudien zu institutionalisierter früher Bildung aufbereitet und zum anderen erste Befunde aus ad-hoc Erhebungen des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 analysiert. Bilanzierend werden aus den Befunden mögliche kurz-, mittel- und langfristige Auswirkungen abgeleitet, die Bildungsungerechtigkeit bereits in der frühen Kindheit verstärken können. Abstract: Educational Equality in the Crisis: What Impact does the Corona Pandemic have on Early Childhood Education? The actions taken to contain the Covid-19 pandemic hit families with young children particularly hard. Social restrictions, the closure of playgrounds and, above all, the lockdown of day-care facilities did not only turn everyday family life upside down, but could also have long-term consequences for child development and acquisition of skills. This article is devoted to the question of what effects the measures to contain the coronavirus pandemic can have on educational equality in early childhood. Since no comparable historical events can be used to forecast potential impacts, the results of efficacy studies on institutionalized early education are reported on the one hand and initial findings from ad-hoc surveys conducted during the first lockdown in spring 2020 are analyzed on the other. The findings suggest short, middle and long-term effects of the corona measures taken that can intensify educational inequality in early childhood.
In Deutschland leben mehr als ein Drittel der 1- bis 6-jährigen Kinder in Familien mit mindestens einem zugewanderten Elternteil. Kinder mit Einwanderungsgeschichte sind jedoch seit jeher in Angeboten der Kindertagesbetreuung deutlich unterrepräsentiert. Inwiefern die Inanspruchnahme von Kindertagesbetreuung bei Kindern mit eigener oder elterlicher Einwanderungserfahrung auf familiale Risikofaktoren zurückgeführt werden kann, wird auf Basis des neuen Einwanderungskonzepts des Mikrozensus 2021 analysiert. Deskriptive Befunde verdeutlichen, dass die Schere in der frühen Bildungsbeteiligung zwischen Kindern mit und ohne Einwanderungsgeschichte in den Jahren vor dem Schuleintritt deutlich auseinandergeht. Multivariate Analysen zeigen darüber hinaus, dass neben Kindern mit nicht-deutscher Familiensprache im Besonderen Kinder aus bildungsbezogenen Risikolagen mit einer deutlich geringeren Wahrscheinlichkeit eine Kita oder Tagespflege besuchen. Die Bedeutung dieser aktuellen Befunde wird aus der Perspektive der kindheitsbezogenen Ungleichheitsforschung unter Einbezug des Forschungsstandes zu Kompensationseffekten von Kitas sowie aktuellen Herausforderungen im Feld der frühen (institutionellen) Bildung diskutiert.
This field report presents and discusses methodological issues and challenges encountered in a mixed-methods research project on asylum seekers in Bavaria, Germany. It documents the research design of, and field experiences in, a quantitative survey based on a quota sampling procedure and a qualitative study, both of which were conducted in collective accommodation for asylum seekers at selected locations in that federal state. Standardized PAPI multiple-topic questionnaires were completed by asylum seekers from Syria, Afghanistan, Eritrea, and Iraq (N = 779); most of the questionnaires were self-administered. In addition, 12 qualitative face-to-face biographical interviews were conducted in order to gain an indepth understanding of attitudes and experiences of asylum seekers. This report focuses on the following aspects: the use of gatekeepers to facilitate participant recruitment; sampling procedures; the involvement of interpreters in the data collection process; response bias and response behaviors among asylum seekers; and the experiences gained from data collection in collective accommodation for asylum seekers.
Die Zielsetzung des Integrationspanels ist die Überprüfung der Wirksamkeit und Nachhaltigkeit der Integrationskurse. Da sich die Befragung von Teilnehmenden an einem Alphabetisierungskurs komplexer gestaltete als die Befragungen in den allgemeinen Integrationskursen, wurde diese Erhebung von den Befragungen der Eltern-/Frauen- und Jugendintegrationskurse ausgekoppelt. Es wurde analog zu dem Befragungsdesign der allgemeinen Integrationskurse eine Längsschnittbefragung mit zwei Zeitpunkten zu Kursbeginn und Kursende konzipiert. Die Resultate der ersten Befragung geben eine Übersicht über die Zusammensetzung der Kurse. Inhalt und Fokus der zweiten Befragung zu Kursende ist die Analyse der Entwicklung der Deutschkenntnisse, der schriftsprachlichen Kenntnisse und der gesellschaftlichen Teilhabe der Teilnehmenden an Alphabetisierungskursen. Darüber hinaus wird analysiert, wie die Integration in verschiedenen Teilnehmergruppen verläuft und wer am stärksten von den Alphabetisierungskursen profitiert.
In Deutschland hat gut ein Drittel der unter 25-Jährigen einen Migrationshintergrund. Wie beeinflusst das die Lebenswelt der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen? Der Bericht basiert auf Erhebungen des Statistischen Bundesamtes und unterteilt die Untersuchungskategorie "Migrationshintergrund" in Generationszugehörigkeit, Herkunftsregion und Aufenthaltsstatus sowie Familiensituation, soziale Lage und Bildungshintergrund der Eltern.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und die die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) vor Ort erbringenden Trägerverbände sprachen sich für eine Begleitforschung zur MBE aus. Kern des Projekts stellt die Befragung von 1.254 ehemaligen und aktuellen MBE-Ratsuchenden zu ihren Erfahrungen mit dem Beratungsangebot der MBE dar, die sogenannte BAMF-MBE-Klientenbefragung 2014. Zur Einordnung der Resultate wurden ergänzend zwölf qualitative Experteninterviews mit MBE-Beratern durchgeführt.
Mit dem Integrationspanel wurden zum ersten Mal die im Jahr 2005 eingeführten Integrationskurse im Sinne einer Wirkungskontrolle evaluiert. Das Integrationspanel liefert fundierte Daten und Analysen zu Integrationskursen und deren Wirksamkeit und Nachhaltigkeit. Die Stichprobengröße von zu Beginn 3.900 Integrationskursteilnehmenden sowie die Befragung einer Kontrollgruppe von 3.700 Personen sowie deren zufällige Auswahl belegen, dass dabei belastbare Erkenntnisse erzielt werden konnten.
Das Working Paper 52 untersucht die langfristige Entwicklung der gesellschaftlichen Integration bei ehemaligen Teilnehmenden an Integrationskursen drei Jahre nach Beendigung ihres Integrationskurses. In dieser langfristigen Perspektive zeigen sich in den unterschiedlichen Bereichen der gesamtgesellschaftlichen Integration positive Entwicklungen. Die ehemaligen Integrationskursteilnehmenden behalten größtenteils die im Kurs erworbenen Deutschkenntnisse bei oder können diese durch selbständige Lernstrategien verbessern.