Auslandsschulen und auswärtige Kulturpolitik
In: Zeitschrift für Kultur-Austausch, Band 29, Heft 1, S. 33-39
ISSN: 0044-2976
Deutsche Auslandsschulen wurden zuerst im 16. Jahrhundert von deutschen Auswanderern als Konfessionsschulen, später auch als überkonfessionelle Schulen gegründet. Neben dieser Gruppe der "Volkstums- bzw. Sprachgruppenschule" lassen sich bei den Auslandsschulen der Typ der "bikulturellen und bilingualen Begegnungsschule" und die "Expertenschule" (Deutschsprachige Auslandsschule) unterscheiden. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die deutschen Auslandsschulen als "Instrument der auswärtigen Kulturpolitik" und damit als Repräsentation des "Deutschtums" im Ausland gesehen. Mit Beginn der siebziger Jahre jedoch trat an die Stelle kultureller Selbstdarstellung der Kulturaustausch als Leitlinie auswärtiger Kulturpolitik. Die Enquete-Kommission "Auswärtige Kulturpolitik" favorisiert in ihrem Bericht das Modell der "bikulturellen Schule", dem gegenwärtig die "Begegnungsschulen" am nächsten kommen. Der Verfasser geht abschließend auf die Problematik der Finanzierung der Auslandsschulen und auf die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit anderen deutschsprachigen Staaten ein. (WZ)